Viele Arbeitnehmer haben nur rund 30 Urlaubstage pro Jahr. Die Möglichkeiten, in die Ferne zu reisen, sind daher gezählt. Eine echte Alternative sind allerdings Wochenendtrips in Deutschland. Wer einen Tapetenwechsel braucht, kann oft bereits innerhalb von zwei oder drei Tagen entspannen und sich von einer neuen Umgebung inspirieren lassen.
Auch für die Umwelt hat diese Art des Reisens ein paar Vorteile. So kann man innerhalb Deutschlands bequem mit dem Zug oder Fernbus unterwegs sein, was deutlich nachhaltiger als das Fliegen ist. Und Deutschland hat eine ganze Menge wunderschöner Flecken, die es zu entdecken gilt! Fünf davon stellt dieser Artikel im Folgenden vor.
Der Klassiker: Berlin
Die deutsche Hauptstadt ist immer eine Reise wert – egal zu welcher Jahreszeit, egal bei welchem Wetter. Mit dem ICE von Hamburg ist man innerhalb von zwei Stunden dort. So lohnt es sich sogar, den Ausflug am Freitagabend zu starten und Sonntag wieder heimzufahren. Berlin ist eine Stadt, die zwar laut und chaotisch sein kann, jedoch auch ruhige Ecken hat, in denen es sich entspannen und entschleunigen lässt.
Spa-Angebote wie das Vabali – eine Therme im balinesischen Stil, direkt am Hauptbahnhof – lassen die Zeit stehenbleiben. Das Brandenburger Umland bietet viel Raum für Wanderungen, Spaziergänge und Fahrradtouren. Gleichermaßen kommen Kulturinteressierte und Nachtschwärmer in Berlin auf ihre Kosten.
Dass die Stadt für ihre wilde Club- und Partyszene berühmt ist, ist den meisten bekannt. In den besten Berliner Clubs wird die Nacht zum Tag gemacht. Wem mehr an Kultururlaub gelegen ist, der findet auf der Berliner „Museumsinsel“ sicherlich, was er sucht. Berlin ist multikulti, vielseitig und aufregend. Jeder Mensch, unabhängig von Alter und Interessen, kann hier eine gute Zeit verleben.
Natur pur: Die Lüneburger Heide
Die Lüneburger Heide zwischen Hamburg und Hannover ist eine Naturlandschaft, die es so kein zweites Mal gibt. Neben den Heidelandschaften, die ihr ihren Namen geben, findet man auch Wälder, Moore und Felder für unzählige Streifzüge und Wanderungen.
Zwischen den Heideflächen, die zwischen August und September violett blühen, gibt es noch immer ursprünglich erhaltene Heidedörfer mit Reetdächern. Eine weitere Besonderheit sind die „Heidschnucken“, eine extrem widerstandsfähige und robuste Schafrasse, auf die man als Urlauber immer wieder stoßen wird.
Nach ihnen ist auch der Heidschnuckenweg benannt – ein Wanderweg, der in 13 Etappen die Städte Hamburg und Celle miteinander verbindet. Dadurch, dass die Heide so vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Schutzraum bietet, ist sie vor allem für Naturliebhaber ein beliebtes Reiseziel. Und wer keine Lust hat, weit mit dem Auto zu fahren, kann direkt von Hamburg aus auf dem „Heidschnuckenweg“ loswandern!
Urlaubsfeeling am Meer: Jasmund Nationalpark auf Rügen
Die Insel Rügen ist eine beliebte Urlaubsinsel für den Sommerurlaub. Der Jasmund Nationalpark lässt sich jedoch in jeder Jahreszeit bewandern. Auch im tiefsten Winter hat die raue See ihren Reiz. Vor allem, wenn man sich danach in der Rügen-Therme wieder aufwärmen und regenerieren kann. Das Besondere am Nationalpark ist die charakteristische weiße Kalksteinküste. Vor allem im Winter lässt sich unten am Strand – mit etwas Glück – sogar ein Bernstein finden.
Wasser, Wasser, Wasser: Die Mecklenburgische Seenplatte
Mecklenburg-Vorpommern ist eines der am meisten unterschätzten Bundesländer. Viele Menschen assoziieren mit Mecklenburg hauptsächlich einsame Landstriche und kleine Dörfer, die bereits bessere Tage gesehen haben. Tatsächlich handelt es sich bei der Mecklenburgischen Seenplatte um eine atemberaubend schöne Naturlandschaft mit mehr als 1.000 Seen.
Neben Wasser finden Sie hier auch zauberhafte Schlösser, Gutshäuser und Museen. Die Mecklenburgische Seenplatte ist ideal für Aktivurlauber, da man wunderbar wandern, mit dem Rad oder mit dem Kanu fahren kann. Und dass dieser Landstrich eher spärlich besiedelt wird, hat definitiv auch seine Vorteile. So findet man fast nirgendwo in Deutschland einen schöneren Sternenhimmel.
Dadurch, dass die Lichtverschmutzung hier so gering ist, kann man an klaren Tagen sogar die Milchstraße sehen. Sogar Tauchbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten. Mecklenburg ist nicht Bali – doch auch hier gibt es eine vielseitige Unterwasserwelt zu erkunden, beispielsweise am Müritzsee oder am Tollensesee.
Heimaturlaub: Hamburg
Nicht umsonst kommen jährlich Tausende von Besuchern für einen Wochenendtrip nach Hamburg. Für Touristen ist das „Tor zur Welt“ eine aufregende Stadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten, die ein paar ereignisreiche Tage garantiert. Doch selbst eingesessene Hamburger können immer wieder Neues entdecken. Wie wäre es also, einmal Urlaub in der eigenen Stadt zu machen und bisher unbekannte Orte zu erkunden?
Etwas zu tun, was Sie vorher noch nie getan haben? So beeindruckt das Miniatur Wunderland mit der weltweit größten Modelleisenbahnanlage und detailgetreuen Miniaturwelten. Geschichtsinteressierte können das Internationale Maritime Museum erkunden, das eine eindrucksvolle Sammlung von Schiffsmodellen und maritimen Artefakten bietet. Für eine interaktive und gruselige Reise durch die dunklen Epochen der Stadtgeschichte empfiehlt sich das Hamburg Dungeon.
Zusätzlich können Sie den Hamburger Fischmarkt einen Besuch abstatten, um in das lebendige Treiben einzutauchen und frischen Fisch zu kosten. Die Elbphilharmonie könnten den Ausflugstag abrunden, nicht nur als Konzerthalle, sondern auch mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Stadt. Tun Sie so, als würden Sie Ihre Heimatstadt zum ersten Mal besuchen. Sie werden sehen – ein neuer Blick kann vieles verändern.
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