HHer Umweltorganisation Robin Wood präsentiert den Ökostromreport 2020

Der Jahresanfang ist eine gute Gelegenheit, um zu einem Ökostromanbieter zu wechseln und damit etwas zum Klimaschutz beizutragen. Doch aufgepasst! Längst nicht alle Angebote, die als grün und öko angepriesen werden, haben tatsächlich einen Nutzen für Klima und Umwelt. Der Robin Wood-Ökostromreport hilft Verbraucher*innen, sich auf dem unübersichtlichen Markt zu orientieren und eine informierte Entscheidung zu treffen.

„Wer glaubt, mit dem Bezug von sogenannten grünen Stromangeboten in jedem Fall die Energiewende zu unterstützen, irrt. Viele Angebote stammen von Unternehmen, die selber Kohle- und Atomkraftwerke betreiben oder deren Strom verkaufen. Um so wichtiger ist es, genau hinzusehen, von wem der Ökostrom bezogen wird!“, betont Ronja Heise, Robin Wood-Energiereferentin.

Für den Report 2020 hat Robin Wood im zweiten Halbjahr 2019 umfangreich auf den Internetseiten der Anbieter recherchiert sowie eine Befragung mittels Fragebogen vorgenommen. Die Ergebnisse basieren somit überwiegend auf Angaben der Stromanbieter.

Geprüft hat Robin Wood nach folgenden Kriterien: Die Anbieter verkaufen ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen; sie sind – eigentumsrechtlich und auch in ihrem Strombezug – unabhängig von der Kohle- und Atomindustrie, und sie fördern die Energiewende zusätzlich durch den Bezug von Strom aus Neuanlagen oder durch feste Investitionsprogramme.

Windkraft in Norddeutschland
Windkraft in Norddeutschland – schön ist anders

Dies gelingt acht bundesweit tätigen Anbietern – und zwar: Bürgerwerke – Energie in Gemeinschaft, EWS – Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Grün.Power, Mann Strom, Naturstrom, Ökostrom Plus und Polarstern.

Mit seinen Ökostrom-Kriterien geht der Robin Wood-Report weiter als die bekanntesten Ökostrom-Label, bei denen wirtschaftliche Verflechtungen für die Bewertung nur eine untergeordnete Rolle spielen. So ist etwa ein Tarif des Anbieters NaturEnergiePlus Deutschland mit dem „Grüner Strom“-Label ausgezeichnet, obwohl der Anbieter zu 100 Prozent dem Energiekonzern EnBW gehört.

EnBW betreibt sowohl Atom- als auch Kohlekraftwerke. Ähnlich verhält es sich bei den Energiewerken Waldbröl, die das „OK Power“-Label tragen. Das Unternehmen gehört zu 51 Prozent den Aachener Stadtwerken (STAWAG), die an Kohlekraftwerken beteiligt sind.

„Es ist ein Unding, wenn das Geld von Ökostromkund*innen direkt oder indirekt wieder bei Kohle- und Atomkonzernen landet. Hier braucht es mehr Transparenz und Zugang zu entsprechenden Daten. Dem Robin Wood-Ökostromreport 2020 gelingt es, Licht ins Dunkel zu bringen“, sagt Maximilian Voigt von der Open Knowledge Foundation Deutschland.

Der Ökostromreport 2020 ist kostenlos online zu finden unter www.robinwood.de/oekostromreport-2020. Er beinhaltet ausführliche Beschreibungen der empfohlenen Anbieter sowie eine Suchfunktion, mit der die Bewertungen aller untersuchten bundesweiten und regionalen Anbieter abgerufen werden können. Ergänzt werden diese Ergebnisse durch Hintergrund-Informationen zum Ökostrommarkt und zum Stromanbieterwechsel.

Hintergrundinformationen:

Die Open Knowledge Foundation Deutschland (OKF) setzt sich als gemeinnütziger Verein für offenes Wissen und demokratische Teilhabe ein. Mit ihrem Projekt „Umweltdatenschule“ unterstützt OKF Umweltorganisationen bei der Nutzung von Daten und digitalen Werkzeugen für deren Arbeit. (https://www.okfn.de/)

Robin Wood engagiert sich für eine dezentrale Energieversorgung auf Grundlage von 100 Prozent erneuerbaren Energien und führt seit rund 15 Jahren immer wieder Recherchen zum Ökostrommarkt durch. Die letzte Ausgabe war 2016 erschienen.

Foto / Quelle: Redaktion / robinwood.de, Robin Wood – Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V., Bremer Str. 3, 21073 HH

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