Warum unterstützt die Politik auf einmal Caravan-Urlaub?

Ein Trend der lange vor Corona eingesetzt hat, wurde durch die Pandemie noch verstärkt: Immer mehr Deutsche verbringen ihren Urlaub mit einem Reisemobil oder Caravan – mit positiven Effekten für den Tourismusstandort Deutschland. Der enorme Anstieg an Freizeitfahrzeugen stellt aber insbesondere die Caravaning-Infrastruktur vor große Herausforderungen.

Daher unterstützt die Caravaning-Branche den am 7. Juli 2022 im Bundestag eingebrachten Antrag der CDU/CSU Fraktion, der unter anderem eine stärkere Förderung des Caravaning-Tourismus und Reformen im Bereich Infrastruktur fordert. Insgesamt über 36.000 Arbeitsplätze in Produktion, Vertrieb und Handel mit einem Jahresumsatz von fast 14 Milliarden Euro pro Jahr.

Dazu kommen 75.000 Arbeitsplätze im Tourismus und 14,1 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr für die heimische Wirtschaft, hiervon 4,5 Milliarden Euro die direkt in den Regionen bleiben: Caravaning ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Tourismusstandort Deutschland und sicherte in der Pandemie Zehntausende von Arbeitsplätzen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (e. V.) an der Universität München (dwif, 2021). Diese Entwicklung gilt es auch auf Bundesebene zu fördern. Daher unterstützt die Caravaning-Branche den am 7. Juli 2022 im Bundestag eingebrachten Antrag der CDU/CSU, der sich unter anderem mit den Themen Führerschein, Tempolimit und Parkmöglichkeiten befasst, aber auch ein großes Augenmerk auf die Caravaning-Infrastruktur richtet.

Caravan in der Landschaft
Der Antrag der Union setzt sich für eine Förderung des Caravaning-Tourismus ein / © Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD)

Ausbau der Infrastruktur

Der Antrag beleuchtet den steigenden Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten für Caravaning-Urlauber: Nach Auswertungen des dwif gibt es deutschlandweit fast 4.700 Reisemobilstellplätze mit über 71.000 Standplätzen. Die Anzahl der Reisemobilstellplätze ist im Vergleich zum Jahr 2016 (3.600) zwar um 30 Prozent gestiegen, während sich die Zahl der Standflächen (2016 rund 62.000) nur um etwa 15 Prozent erhöht hat.

Dem gegenüber steht der enorme Anstieg an Reisemobilen von mehr als 80 Prozent (2016–2020: 767.000). Daraus lässt sich ablesen, dass die touristischen Kapazitäten nicht im gleichen Maße wie die Fahrzeugbestände mitwachsen. Derzeit ist noch kein genereller beziehungsweise flächendeckender Mangel an Stellplätzen zu erkennen. In besonders nachgefragten Regionen kommt es aber bereits heute zu Engpässen.

Ländlichen oder bisher touristisch weniger entwickelten Regionen bietet sich dadurch die Chance, mit Angeboten für Caravaning-Urlauber vom Boom zu profitieren. Daher unterstützt die Caravaning-Branche die Forderungen, bürokratische Hürden bei der Genehmigung abzubauen und kleine bis mittlere Reisemobilstellplätze in einem vereinfachten Bauleitverfahren zu genehmigen.

Angebote für Kommunen und Investoren

Um den Ausbau der Infrastruktur weiter zu fördern, bietet der Caravaning Industrie Verband (CIVD) Kommunen und privaten Investoren eine Vielzahl von Informations- und Beratungsleistungen an: Auf dem Caravan Salon (27.08.- 04.09.2022), der weltweit größten Messe für Freizeitfahrzeuge in Düsseldorf, organisiert der CIVD am 29. August den 2. Deutschen Stellplatztag.

Die Veranstaltung wendet sich an alle kommunalen Entscheidungsträger, Touristiker wie auch private Inverstoren, um Ihnen Anregungen und Impulse zum Thema Infrastrukturausbau zu bieten. Auf dem Freigelände der Messe können sich Interessierte zudem auf einem Musterstellplatz weiter informieren. Darüber hinaus bietet der Verband eine individuelle Beratung zur Planung und Ausbau von Reisemobilstellplätzen an.

Quelle / Fotos: civd.de

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