Die Wiedereröffnung des Schweizer Nachtlebens nach der Eindämmung

Nach einer langen Trockenphase in der aufgrund von Corona so ziemlich alles verboten war das Spaß macht, werden die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung in der Schweiz aktuell durch den Bundesrat schrittweise gelockert. Wir werfen einen Blick auf die unterschiedlichen Betriebe und Dienstleistungen, die wieder geöffnet oder gestattet werden und untersuchen was sich durch Corona verändert hat. Was ist erlaubt und was bleibt nach wie vor geschlossen? Was bedeuten die Lockerungen und die Wiedereröffnung des Schweizer Nachtlebens für die einzelnen Akteurinnen und Akteure? Wie steht es um die Sex- und Erotikbranche?

Wann werden die Clubs und Discotheken wieder geöffnet?
Wann werden die Clubs und Discotheken wieder geöffnet?

Lockerungen der Corona Maßnahmen in der Schweiz

In der Schweiz erlässt der Bundesrat die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Er ist auch für die Lockerungen dieser Maßnahmen verantwortlich und entscheidet, welche Betriebe, Einrichtungen und Veranstaltungen unter Einhaltung entsprechender Schutzkonzepte wieder erlaubt sind und öffnen dürfen. Die seit März geltenden Einschränkungen haben dazu geführt, dass die Verbreitung des Virus eingedämmt wurde. Da die Zahl der auf Corona positiv getesteten Personen abnimmt, sind seit dem 6. Juni viele Lockerungen entschieden worden.

Seitdem sind Veranstaltungen wie etwa Ferienlager oder bestimmte Sportwettkämpfe mit maximal 300 Personen wieder gestattet und auch Gastronomiebetriebe dürfen unter bestimmten Bedingungen wieder mehr als Gruppen von vier Personen empfangen. Die Hochschulen und auch weitere Bildungseinrichtungen dürfen den Präsenzunterricht wieder einführen und auch die Zoos empfangen erneut ihre Besucher.

Grünes Licht für die Rotlichtviertel – Lockerungen im Nachtleben

Seit dem 6. Juni sind auch Erotikbetriebe geöffnet und verschiedene Angebote der Prostitution wieder gestattet. Casinos dürfen ihre Türen öffnen und Sexarbeiterinnen ihre Kunden empfangen. Damit erweckt das Nachtleben in der Schweiz wieder zum Leben, nachdem dieses seit März stillstand.

Viele Sexarbeiterinnen können wieder aufatmen nachdem sie in der Zeit der Eindämmung kaum Einnahmemöglichkeiten hatten. Als wirtschaftlicher Sektor ist die Sexbranche in der Schweiz besonders von den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus betroffen. Doch nun läuft das Geschäft wieder. Prostituierte dürfen Kunden empfangen und ihre Arbeit ausüben, auch wenn dabei auf spezielle Sicherheitsvorkehrungen zu achten ist.

Sicherheitsvorkehrungen in der Sexarbeit

Der Körperkontakt mit anderen Personen aufgrund der Ansteckungsgefahr ist überall zu vermeiden. Deshalb sind auch Sportarten wie Judo oder Rugby weiterhin verboten. Trotzdem ist die Prostitution in der Schweiz unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen wieder gestattet. ProKoRe, ein Verband, der Schweizer Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter vertritt, hat eine Liste von Regeln aufgestellt, die das Risiko der Übertragung des Coronavirus in Bordellen minimieren sollen.

Diese Liste wurde beim Entscheidungsprozess des Bundesrats ebenfalls beachtet und liegt allen Bordellen und Arbeitern der Sex- und Erotikbranche vor. Zu diesen Hygiene- und Schutzregeln gehören die Einhaltung der Mindestabstände, Vorschriften zum Waschen der Bettwäsche bei entsprechenden Temperaturen und das regelmäßige Lüften und Desinfizieren der Räume. Des weiteren wurde eine Liste mit empfohlenen Sexpositionen erstellt. Diese empfiehlt Positionen, in denen eine möglichst große Entfernung der Gesichter ermöglicht wird, wie beispielsweise Doggy-Style oder Cowgirl.

Schweizer Escorts nehmen ihre Arbeit wieder auf

Zurück ins Nachtleben geht es auch für Schweizer Escorts, die ihren Service wieder auf erotischen Werbeseiten anbieten. Während des Lockdowns konnten viele Frauen, die als Escort arbeiten, ihre Arbeit nicht weiterführen und sind beispielsweise umgestiegen und haben Online-Treffen angeboten. Die Schweizer Website Catgirl, auf der Escort-Anzeigen geschaltet werden, hat im Laufe der Corona-Eindämmung den Bereich der CamGirls ausgebaut.

Delta, ein Schweizer Escort berichtete uns von ihren Erfahrungen vor und nach der Eindämmung; „Ich freue mich wieder normal arbeiten zu können. Natürlich gibt es viele Vorschriften, die es jetzt einzuhalten gilt, aber die meisten sind sehr leicht durchzuführen.“ Das Catgirl hatte während des Lockdowns große Angst ihre Kunden zu verlieren.

Sie wurde kreativ, um weiterhin Geld zu verdienen und stellte beispielsweise Gutscheine aus, die ihre Kunden jetzt einlösen können. Einige der Kunden würden sich nach wie vor noch nicht trauen sich wieder mit ihr zu treffen, doch sie ist optimistisch und sieht den schlimmsten Teil der Krise bald für überwunden.

Auf die Frage, ob sie Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus hätte, antwortete sie, dass sie sich mit den vom Staat implementierten Sicherheitsvorkehrungen und den Handlungsempfehlungen sicher fühle. „In meinem Beruf sind Hygieneregeln schon immer ein großes Thema. Wenn jemand weiß, wie man sich am besten vor Ansteckungen schützen kann, dann sind das die Arbeiterinnen in der Erwachsenenbranche.“

Damit die Zahl der neu infizierten Personen möglichst gering bleibt, müssen wir alle unsere Gewohnheiten ändern. Es ist wichtig, die entsprechenden Sicherheitsvorherkehrungen zu beachten und den Mindestabstand entsprechend einzuhalten. Trotzdem dürfen wir das Leben genießen und die wieder geöffneten Betriebe besuchen und die gestatteten Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Schließlich bedarf auch unsere psychische Gesundheit einer entsprechenden Pflege.

Foto / Quelle:

hamburg040.com

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