Der nasskalte November drückt die Temperaturen Richtung Gefrierpunkt: Wer mit einem intakten Grill in die nächste BBQ-Saison starten möchte, macht jetzt seinen Grill winterfest. Denn Feuchtigkeit und Minustemperaturen können die Oberflächen angreifen. Wie sich Gasflasche und -grill während der Winterpause am besten lagern lassen und was es dabei zu beachten gilt, verrät Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG).
Schritt 1: Gasflasche korrekt vom Grill trennen
Es ist Zeit, loszulassen: Das gilt auch für Gasflasche und Grill. Für eine saubere Trennung zuerst das Ventil am Gasgrill zudrehen, anschließend das Flaschenventil. Nach dem Verschließen der Ventile unbedingt noch die schwarze Verschlussmutter auf das Flaschengewinde schrauben und den Ventilschutz auf das Flaschenventil setzen, meist eine rote Schutzkappe.
Der Extra-Schutz durch die Kappe verhindert eine Beschädigung des Ventils bei Lagerung und Transport. Bevor der Grill in die Winterpause geht, lohnt es sich, noch die Zehnjahresfrist zu checken. Denn Gasschlauch und Druckregler müssen nach dieser Zeit getauscht werden. „An vielen Gasschläuchen befindet sich ein gelber Anhänger.
Darauf ist das Austauschjahr für unterschiedliche Anwendungen angegeben – etwa für den Betrieb von Gasgrills“, sagt Markus Lau. „Gibt es keinen gelben Anhänger, hilft der Aufdruck des Herstellungsjahres auf der Schlauchleitung weiter. Gasschläuche mit Herstellungsjahr 2013 müssen bis Ende 2023 getauscht werden. Gleiches gilt für Gasdruckregler.“
Schritt 2: Grillrost, Außenverkleidung und Fettauffangschale reinigen
Sauber in den Winterschlaf: Damit Fett und Grillgutreste keinen Schimmel ansetzen. Bei der Reinigung mit dem Rost beginnen – und ihn zum Ausbrennen auf die Grillfläche legen. Deckel schließen und die Temperatur des Gasgrills auf höchste Stufe stellen. So verbrennen überschüssige Fett- und Grillgutreste. Je nach Verschmutzungsgrad kann dabei kräftiger Rauch entstehen. Sobald es nicht mehr raucht, den Grill abschalten und abkühlen lassen.
Nun Rost und Brennerabdeckung mit einer geeigneten Grillbürste von Ruß- und Ascheresten befreien. Anschließend das Innere des Grills, die Außenverkleidung und die Fettauffangschale säubern. „Dafür nur Wasser und Spülmittel verwenden – jedoch keine aggressiven Reiniger oder Scheuermittel. Nach der Reinigung alles gründlich abtrocknen, damit sich kein Rost bildet“, rät Markus Lau.
Schritt 3: Gasflaschen stehend und gut belüftet lagern
Stehend statt liegend: Gelagert werden dürfen Flüssiggas-Flaschen nur aufrecht stehend. Der Aufbewahrungsort muss zudem gut belüftet sein und darf nicht unter Erdgleiche liegen. Das heißt, Keller und Schächte kommen nicht in Frage. Ebenfalls tabu sind Treppenhäuser, Flure und Durchgänge.
Optimal für die Aufbewahrung sind hingegen gut belüftete Gartenschuppen oder Garagen. Für die Lagerung der Gasflasche gilt weiterhin: Sie kann Minustemperaturen gut verkraften – und somit auch im Freien überwintern. Um das Risiko eines möglichen Diebstahls zu minimieren, sollte sie nicht öffentlich zugänglich gelagert werden.
Schritt 4: Gasgrill trocken und geschützt vor Kälte aufbewahren
Geschützt überwintern: Dafür den sauberen Gasgrill – getrennt von der Flasche – an einem trockenen und gut temperierten Ort aufbewahren. Hierfür eignen sich das Gartenhaus oder die Garage optimal. Dort bleibt er vor Nässe, Schnee und Minustemperaturen geschützt. „Wer seinen Grill während der Wintermonate draußen aufbewahren möchte, sollte ihn auf jeden Fall mit einer wetterfesten Schutzhaube abdecken“, sagt Markus Lau.
Zusätzlich unbedingt auf den Standort achten: Steinböden auf der überdachten Terrasse sind daher als Winterquartier deutlich besser geeignet als feuchte Rasenflächen. Ansonsten könnte die Nässe von unten trotz Abdeckplane zum Rost-Problem werden. So vorbereitet sind Gasgrill und Gasflasche pünktlich zur neuen Grillsaison im kommenden Jahr bereit für das erste BBQ-Highlight des Jahres.
Energieträger Flüssiggas
Flüssiggas (LPG) – nicht zu verwechseln mit verflüssigtem Erdgas (LNG, Methan) – besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Die erneuerbaren Varianten sind als biogenes Flüssiggas und künftig als Dimethylether (rDME) verfügbar. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.
Quelle / Fotos: dvfg.de