Elektro-Dreiräder für Senioren

Als Weltneuheit präsentiert der hessische Fahrradhersteller HP Velotechnik die Kombination standsicheres Dreirad mit Elektromotor und automatischer Gangschaltung. Vorteil für den Fahrer: Im Cockpit reduzieren sich die Bedienungsfunktionen auf „Motor an“ und Bremsen. Zu sehen ist das Konzept erstmals auf der Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen (31. August bis 4. September) am Stand von HP Velotechnik (Foyer West, FW 300).

Dank des Baukastensystems der Spezialrad-Manufaktur können alle Modelle der Dreirad-Baureihen Gekko- und Scorpion mit einem Steps-Motor (250 W) plus 8-Gang-Automatik-Getriebenabe inklusive elektronischer Di2-Technologie ausgerüstet werden. Beides stammt aus dem Haus des Komponentenherstellers Shimano, der Wert legt auf Systemintegration.

Vorteil bei dieser neuen Form der Tretunterstützung: Das System wählt laut dem japanischen Hersteller automatisch den richtigen und effizientesten Gang, indem unter anderem Geschwindigkeits- und Trittfrequenz-Daten sowie der Leistungsinput des Fahrers, also der Druck, den er auf das Pedal bringt, erfasst und ausgewertet werden.

Die Automatik eröffnet in Kombination mit den standsicheren Trikes ganz neue Perspektiven und spricht gerade ältere Menschen oder Fahrer mit leichten Einschränkungen an. Ihnen sind die üblichen Aufrecht-Räder, die mittlerweile mit viel Hightech ausgerüstet sind, oftmals zu komplex. Das legen auch Untersuchungen der Hochschule Fulda aus dem Jahr 2015 nahe.

Ein Forschungsprojekt unter Leitung von Professor Felix Ecker befasste sich unter anderem mit der Handhabbarkeit eines Elektro-Trikes. Nach Einschätzung von Ecker war einer der wichtigsten Punkte für die älteren Menschen die möglichst einfache Bedienung.

E-Antrieb Steps und Automatikschaltung fügen sich nahtlos ins Design des „Scorpion plus“ ein
E-Antrieb Steps und Automatikschaltung fügen sich nahtlos ins Design des „Scorpion plus“ ein

Vor dem Hintergrund apostrophiert der Geschäftsführer des Spezialradherstellers, Paul Hollants, das Konzept auch als „Rundum-sorglos-Paket“: Der Pilot könne sich konzentriert dem Verkehr widmen oder, dank des Panoramablicks auf einem Liegerad, entspannt der Landschaft.

Technisch ungewöhnlich für Liegeräder ist die Motorposition. Was im Aufrecht-Rad als klassischer Mittelmotor daherkäme, wird in einem Trike zum Kraftwerk an vorderster Front: Das Tretlager befindet sich ganz vorne im Ausleger. Der kleine Steps-Motor (3,2 kg) passt sich nahtlos in das bereits mehrfach prämierte Design der Liege-Dreier ein. Mit dem Inhalt seine Lithium-Ionen-Akkus (418 Wh) kommt man laut Herstellerangaben bis zu 125 Kilometer weit.

E-Trikes von HP Velotechnik mit der Motoroption Shimano Steps/Di2 sind von November 2016 an zu Preisen ab 4.670 Euro erhältlich. Mehr Infos: www.hpvelotechnik.com oder T. 0 61 92 – 97 99 20.

Das 1993 von Paul Hollants und Daniel Pulvermüller gegründete Unternehmen HP Velotechnik fertigt in der Manufaktur in Kriftel bei Frankfurt mit 35 Mitarbeitern, darunter vier Auszubildende, ca. 2000 Liegeräder pro Jahr und ist damit Marktführer in Europa. Alle Räder werden einzeln von Hand nach Kundenbestellung gebaut und über Fahrradfachgeschäfte vertrieben.

Dabei stehen die Zeichen auf Wachstum: Verkauft werden die Liegeräder in Deutschland und Europa; ein zunehmender Anteil wird in fernere Regionen wie USA, Australien oder Japan exportiert.

HP Velotechnik hat 15 Liegeradmodelle entwickelt, die die gesamte Palette vom Alltagsrad bis zur Rennmaschine abdecken. Zuletzt sorgten das voll gefederte und faltbare Liege-Dreirad Scorpion fs 26 für Aufsehen: 2012 wurde es in der Straßenversion als S-Pedelec (bis 45 km/h Tretunterstützung) und 2013 als geländegängiges Trike mit einem Eurobike-Award ausgezeichnet. Ebenfalls einen Eurobike Award errang 2014 das Sesselrad Scopion plus 20.

Insgesamt wurde HP Veotechnik bei der Eurobike, der globalen Leitmesse der Radbranche, in zehn Jahren sieben Mal ausgezeichnet, darunter das Liege-Trike Gekko 2011 mit dem Award in Gold.

Auch die Fahrradhändler vergeben Bestnoten: Seit HP Velotechnik erstmals im Ranking des Branchenverbundes VSF gelistet wurde,
stand die Liegeradmanufaktur Jahre lang auf dem Siegerpodest. Seit 2006 setzten die Fachhändler sie bereits fünf Mal auf den ersten Platz.

Bereits als Schüler wurden die Firmengründer Hollants und Pulvermüller 1992 mit einem Kabinendreirad Bundessieger beim Wettbewerb JUTEC Jugend und Technik des Vereins Deutscher Ingenieure – Grundstein einer Entwicklung vom Garagenlabor hin zu einem der innovativsten Fahrradunternehmen Deutschlands.

Foto / Quelle: HP Velotechnik

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