Unter dem Alias „MP3“ mischt Joel Ngom Ngom national sowie international als DJ die Clubs auf. Und selbst in seiner Residenz in Berlin immer im Bademantel. Was das alles mit Fußball und einer Karriere als Model in Milan zu tun hat, wie er seine Leidenschaft zum Auflegen entdeckt hat, erzählt er in einem persönlichen Interview.
Joel, wie bist du zur Musik gekommen?
Musik war schon immer ein Teil meines Lebens. Ich habe recht früh einen MP3 Player bekommen und habe auf dem Weg zum Fußballtraining die neusten Lieder von 50 Cent und Co. gehört.
Du hast Fußball gespielt?
Ja, in meiner Jugend habe ich für Rot Weiss Essen und Schake 04 gespielt. Hast du noch Kontakt zu Spielern, die den Sprung in den Profibereich geschafft haben? Definitiv. Einige kamen auch schon zu meinen DJ Auftritten. Wer das war, verrate ich aber lieber nicht.
Wie kam es dazu, dass du DJ geworden bist?
Einer meiner engsten Freunde, Kaan Ayhan, mit dem ich zusammen bei Schalke gespielt habe, hat sich zu seiner Profizeit bei Fortuna Düsseldorf einen DJ Controller gekauft. Als ich bei ihm zu Besuch war, hat er mir ein paar Basics gezeigt. Von dem Zeitpunkt an, habe ich über drei Monate jeden Tag geübt. Ich wollte einfach nur besser werden und es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht.
Und wie ging es dann vom „Kinderzimmer DJ“ in die Clubs?
Da ich privat des öfteren feiern war, kannte ich über die Jahre den ein oder anderen Partyveranstalter. Ich fühlte mich in meinen DJ Skills so sicher, dass ich einen Veranstalter gefragt habe, ob ich nicht mal das „Warm-up“ übernehmen könnte. Anscheinend habe ich meine Sache gut gemacht, denn kurze Zeit später folgten DJ-Bookings für Jerome Boateng und Shirin David. Ab da hatte ich mir meinen Namen als „MP3“ gemacht.
Beim Auflegen trägst du einen Bademantel, warum das denn?
Relativ ungewöhnlich, oder? Auf Shirin Davids Geburtstagsparty, trugen wir DJs Bademäntel, da dies zu dem Motto passte. Ich habe mich dabei total wohl gefühlt und habe gemerkt, dass das Publikum es auch amüsant fand. Also habe ich mich danach entschlossen weiterhin im Bademantel aufzulegen. Mittlerweile bin ich „der Typ der im Bademantel auflegt“. Egal ob in Deutschland oder im Ausland. Mein Bademantel ist immer dabei.
Gab es schon mal Probleme mit dem außergewöhnlichen Dresscode?
Ja tatsächlich! Vor kurzem habe ich auf der Pariser Fashion Week in einem Club aufgelegt. Als ich am Club angekommen war und reingehen wollte, versperrte mir die Security den Weg. Sie sagten dass ich mit diesem Dresscode nicht in den Club reinkomme. Als ich ihnen sagte, dass ich der DJ für heute Abend sei, ließen sie mich rein, schmunzelten und fragten sarkastisch ob ich verrückt sei.
Was sind deine Wünsche für die Zukunft?
Ich lebe im hier und jetzt. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich die Chance habe Menschen in verschiedenen Städten auf der Welt schöne Abende zu bescheren, die sie im besten Fall nicht vergessen. Das treibt mich an.
Quelle / Fotos: Redaktion / © Joel Ngom Ngom
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