Der Büroflächenumsatz in Hamburg lag nach drei Quartalen 2020 mit rd. 255.000 m² um 41,2 % unter dem Resultat des Vorjahres mit 435.000 m². Dieses Ergebnis erläutert Oliver Horstmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg: „De facto befinden wir uns in einer Orientierungsphase, in der wir beobachten werden, wie sich die Unternehmen organisieren und damit den Markt beeinflussen.“
Demzufolge werden seiner Meinung nach auch die Mieten, die im Durchschnitt bei 17,70 €/m² (Vorjahr: 17,20 €/m²) und in der Spitze bei 30,50 €/m² (28,50 €/m²) liegen, nicht nachgeben. Ein Grund dafür seien u.a. auch die gestiegenen Baukosten. Engel & Völkers Commercial Hamburg erwartet ein Gesamtjahresergebnis von ca. 350.000 m² Büroflächenumsatz, was nach dem Jahr 2019 (550.000 m²) einem Rückgang von 36,4 % entspräche. Im Zehn-Durchschnitt läge das Minus bei 34%
Die Marktentwicklungen nach drei Quartalen 2020:
– Der seit dem Jahr 2010 kontinuierlich sinkende Leerstand ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,2 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei rd. 440.000 m² (3,2 %). Der Büroflächenbestand beträgt unverändert ca. 13,9 Mio. m².
– Das Vermietungsvolumen nach Lagen hat sich verschoben. Während der Hamburger Westen (+ 9 Prozentpunkte) und die City (+ 8,6 Prozentpunkte) zulegten haben die HafenCity und der Osten um jeweils 5,3 Prozentpunkte verloren.
– Bei der Betrachtung nach Branchen haben die Unternehmensnahen Dienstleister um 8,3 Prozentpunkte auf 25,1 % und das Bauwesen (Vermietung, Verpachtung, Verkauf) um 6,5 Prozentpunkte auf einen Anteil am Vermietungsvolumen von 13,6 % zugelegt. Der Handel hat erwartungsgemäß erneut verloren (-13,6 Prozentpunkte) und kommt nur noch auf einen Anteil von 1,8 % des Vermietungsvolumens.
– 76 % aller Mietverträge wurden wie im Gesamtjahr 2020 in den Größenklassen bis zu 1.000 m² abgeschlossen. Das entspricht 38 % des gesamten Flächenumsatzes, während knapp 50 % auf die Flächengrößen zwischen 1.001 und 5.000 m² entfielen. Lediglich zwei Abschlüsse – Hamburger Verkehrsanlagen GmbH und Hansainvest – lagen über 6.000 m²
Foto / Quelle: Redaktion / ENGEL & VÖLKERS, Holger Klapproth