Outsourcing-Trend: Mehr Firmen lagern Arbeits- und Produktionsabläufe aus

25 Prozent der Unternehmen in Deutschland rechnen damit, dass in den kommenden fünf Jahren mehr Produktionsprozesse ausgelagert werden. Damit beschäftigen sich vor allem kleinere Unternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Etwa jede zweite Firma erhofft sich dadurch mehr Flexibilität. Das zeigt die Studie „Outsourcing in der Produktion“, für die im Juli und August 2020 im Auftrag von Interroll 300 Entscheider auf C-Level in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden.

Schneller auf eine sich rasant verändernde Welt reagieren- das möchten Unternehmen durch die Auslagerung von Produktionsprozessen wie Fertigung, Distribution, Logistik oder Lagerhaltung an Geschäftspartner erreichen. Doch Haupttreiber sind gerade bei kleineren Betrieben oftmals Kostenaspekte. Im Durchschnitt aller Unternehmen unabhängig von ihrer Größe erhoffen sich 60 Prozent der Befragten weniger Ausgaben.

Jede vierte deutsche Firma will künftig mehr Produktionsprozesse auslagern
Jede vierte deutsche Firma will künftig mehr Produktionsprozesse auslagern / (c) „obs/Interroll Holding AG“

Bei Firmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro ist Kosteneffizienz mit 66 Prozent das mit Abstand wichtigste Argument für das Outsourcing von Produktionsprozessen. Im Maschinenbau und der industriellen Fertigung verfolgen zwei Drittel der Betriebe dieses Ziel. In den anderen Branchen und Firmengrößen ist die höhere Effektivität durch die Konzentration auf das Kerngeschäft das häufigste Argument und verweist die Einsparungen auf den zweiten Rang.

Durchschnittlich wollen die Firmen 18,3 Prozent der Kosten ihrer Produktionsprozesse durch Outsourcing einsparen, Unternehmen mit unter 50 Millionen Euro Jahresumsatz erhoffen sich sogar 20,2 Prozent weniger Kosten bei ausgelagerten Produktionsprozessen. Jedes dritte Unternehmen im Groß- und Einzelhandel hat als Einsparziel sogar mehr als 30 Prozent vor Augen.

Agil und kosteneffizient durch schwere Zeiten

Die Zeit der Corona-Pandemie, aber auch der Wettbewerbsdruck und andere wirtschaftliche Herausforderungen haben vielen produzierenden Betrieben wie auch Handelsunternehmen in Deutschland zu schaffen gebracht.

„Gerade Mittelständler und kleinere Industriebetriebe müssen ihre Kostensituation überprüfen. Gleichzeitig wird es wichtiger, die Energie für das Kerngeschäft aufzubringen“, sagt Jens Karolyi, Senior Vice President Corporate Marketing & Culture bei Interroll. „Agilität durch dezentrale Strukturen hilft, denn in unsicheren Zeiten ist es wichtig, flexibel auf neue Gegebenheiten reagieren zu können. Outsourcing rückt als Strategie in den Vordergrund.“

Grundsätzlich überwiegen aus Firmensicht die Vorteile. Zweifler sind in der Unterzahl: Nur 13 Prozent der Befragten geben an, dass die Risiken die Chancen bei der Auslagerung überwiegen. 17 Prozent sehen dagegen mehr Chancen als Risiken. Im Vergleich mit anderen Ländern der DACH-Region sind besonders die Schweizer Unternehmen von den Vorteilen überzeugt (38 Prozent).

Bisher sind allerdings erst 65 Prozent aller Befragten mit dem Produktionsoutsourcing zufrieden, im Bereich der Dienstleistungen sind es 70 Prozent. Allerdings bestehen dort auch mehr Erfahrungen, denn insgesamt werden noch öfter Dienstleistungen ausgelagert.

„Outsourcing ermöglicht es den Firmen, mit flexiblen Lösungen auf den steigenden Kostendruck zu reagieren“, sagt Jens Karolyi. „Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten wie diesen brauchen Unternehmen starke Partner, auf die sie sich verlassen können.“

Foto / Quelle: www.interroll.com

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