Geschäfts-PCs am Arbeitsplatz gehören bald der Vergangenheit an

Die deutsche Computer-Industrie steht vor einem der größten Umbrüche in jüngster Zeit: Immer mehr Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern ein bestimmtes Budget zur Verfügung, um sich selber einen Laptop oder PC zu kaufen. Damit gehören Zeiten, in denen Unternehmen Sammelbestellung aufgaben, vermutlich demnächst der Vergangenheit an und PC-Hersteller müssen ihren Vertrieb komplett umstellen.

IT-Branche muss Vertrieb umstellen

Wie fast immer sind die USA Vorreiter: der US Konzern Citrix lässt seine Mitarbeiter seit einiger Zeit ihre eigenen PCs kaufen, anstatt die eigene Einkaufsabteilung mit einer Zentralbestellung zu beauftragen. Und der Trend scheint sich durchzusetzen, denn weitere Unternehmen folgen dem Modell bereits.

Was wäre unsere Arbeitswelt ohne Computer
Was wäre unsere Arbeitswelt ohne Computer

Dies hat für PC-Hersteller massive Auswirkungen auf ihr Verkaufskonzept. Denn bisher sind sie unterteilt in die Sparten Privat- und Firmenkunden.

Entscheiden nun nicht mehr die Einkaufsabteilungen, sondern vielmehr die Vorlieben des Angestellten, verschmelzen die Grenzen und die PC-Anbieter müssen noch mehr auf den Konsumenten umstellen.

Bereits jetzt wird nicht nur unter Desktop-PCs für den lokalen Einsatz, Laptops für den mobilen Einsatz oder speziellen Industrie-PCs für den Einsatz in der Produktion unterschieden, sondern die Marketingkonzepte unterteilen zusätzlich noch nach privaten und Geschäftskunden.

Der neue Trend ist auch in Deutschland bereits angekommen und insbesondere große Dax-Unternehmen zeigen starkes Interesse für dieses Modell. Vorreiter ist der SiemensTechnologiekonzern und dies gleich in zweifacher Sicht: Zum einen entwickelte Siemens eine neue Software namens SIS, mit denen es Unternehmen erleichtert wird, das neue Konzept einzuführen. Gleichzeitig berät Siemens auch bei dessen Einführung.

Mitarbeiter der Zukunft kauft seinen Büro-PC selbst

Auch das amerikanische Marktforschungsinstitut Gartner sieht große Vorteile hinsichtlich des dezentralen Computerkaufs: Es erfolgt keine Bilanzierung der Anschaffungsgüter und der Investitions- und Wartungsaufwand fällt deutlich geringer aus, da Software nicht mehr auf jedem Rechner einzeln gepflegt und gewartet werden muss.

Businessteam Working On Laptop
Besonders der Laptop ist bei der täglichen Büroarbeit unersetzlich

Die Vorgehensweise ist recht einfach: Jeder Mitarbeiter erhält ein bestimmtes Budget für den Kauf eines eigenen Rechners oder Laptops. Einzige daran geknüpfte Bedingung ist in der Regel der Abschluss eines 3-Jahres-Wartungsvertrags. Wird der Laptop dann im Büro mit dem Rechenzentrum verbunden, installiert sich eine Software, über die der Mitarbeiter sämtliche Programme des Netzwerks nutzen kann.

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