Der gemeinnützige Verein „Kampf Deines Lebens e.V.“ wurde am 01. November des Jahres 2013 gegründet. Zitat: § 1 der Satzung; „Zweck des Vereins ist Gewaltprävention, Jugendhilfe, Sport, (Re-) Integration und (Re-)Sozialisierung gewalttätiger und krimineller Jugendlicher aus sozial benachteiligten Schichten in Hamburg …“
Gemeinsam mit unseren Beraterinnen und Experten haben wir das Leitbild formuliert:
Unser ausdrücklicher Wunsch und unser ständiges Bestreben ist es, die Jugendlichen auf dem Entwicklungspfad in ein freies, selbstbestimmtes Leben als geachtete Mitglieder einer demokratischen Wertegemeinschaft zu begleiten und zu führen. Um dieses zu erreichen, müssen wir sie darin bestärken und ermutigen, ihre eigenen Potentiale zu entdecken und zu entfalten. Dies ist unsere Idee eines offenen Lernprozesses der „Integration“.
Kernbereich Bildung
Trainer-Schulungen und Zertifizierung:
Sicherstellung einer fortlaufenden Weiterbildung der Trainerinnen und Trainer in verschiedenen Bereichen wie AAT (Anti-Aggressivitätstraining), konfrontativer Pädagogik, Friedensbildung, gewaltfreier Kommunikation, Psychologie der Persönlichkeits-Entwicklung, Trauma-Behandlung u.v.m.
Am Ende wird mit den verschiedenen Bündnis-PartnerInnen ein qualifiziertes, Curriculum-basiertes Zertifikat erarbeitet werden müssen, welches den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung in diesem hochkomplexen, interdisziplinären Arbeitsfeld reflektiert.
Bildungs-Coaching:
Wenngleich es unter unseren Box-SportlerInnen auch solche gibt, die selbstbewusst, diszipliniert und fleißig mit hoher Stringenz ein gutes Abitur anstreben, so ist doch bei der Mehrheit unserer Jugendlichen bereits ein akzeptabler Hauptschulabschluss als schwer zu erreichendes Ziel definiert.
Das Bildungs-Coaching greift hier, um einen guten und stabilen Leistungsstand zu erreichen. Wir werden einen Schwerpunkt Blended-Learning bilden, um durch beständiges Internet-basiertes Training der Jugendlichen eine Anhebung der Leistungen in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik zu ermöglichen.
Wir verfügen bereits über einige Erfahrungen darin, Sonderregelungen und spezifische Förderansätze für unsere gut betreuten „Sorgenkinder“ u.a. in konstruktiver Zusammenarbeit mit integren Fachleuten der Hamburger Schul- und Jugendbehörde durchzusetzen.
Sicher wird es von Beginn an notwendig werden, das soziale Umfeld der Jugendlichen (Familienangehörige, Peers, Beratungslehrer, Kulturvermittler, Betreuer etc.) in den Dialog für eine wirkungsvolle Förderung einzubinden. Ein sehr hoher Anteil der jugendlichen SportlerInnen stammt aus Familien mit Migrationshintergrund und denkbar geringem Wissensstand.
Um so mehr ist es bedeutungsvoll, dass unsere Coaches und Trainer über ein starkes Maß an Feingefühl, Empathie und interkultureller Kompetenz verfügen. Den Anforderungen durch die außerordentlich schwierige Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen sind sie aber nur gewachsen, wenn sie für ihren aufreibenden Einsatz sowohl ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl als auch ein hohes Maß an Toleranz mitbringen. Wir haben mit unserem, an dieser Stelle nur grob skizzierten, ganzheitlichen Ansatz bereits sehr gute Erfahrungen gemacht.
Integrativer Bereich
Integrativer Bereich mit den Zentralelementen Gewaltprävention, Friedensbildung und Trauma-behandlung
Für das Zentralelement der Gewaltprävention sind wir auf der Suche nach erfahrenen PartnerInnen, die keine Vorurteile gegen den olympischen Boxsport hegen.
Das Zentralelement der Friedensbildung planen wir inspiriert durch ein Bündnis mit erfahrenen PartnerInnen dieses hochsensiblen Forschungs- und Arbeitsbereiches substantiell auszufüllen. Ein Mitglied unseres Förderkreises, der Diplombiologe Georg-Gerhart Hauptmann, hat deshalb Ende Februar 2016 an der 8. Tagung des Norddeutschen Netzwerks für Friedenspädagogik teilgenommen und Verbindung zu erfahrenen Fachleuten im Bereich der Friedensbildung aufgenommen.
Gestatten Sie uns in diesem Kontext noch einen Auszug aus der Präambel der Hamburger Verfassung vom 6. Juni 1952 zu zitieren: „Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Welthafenstadt eine ihr durch Geschichte und Lage zugewiesene, besondere Aufgabe gegenüber dem Deutschen Volke zu erfüllen.
Sie will im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt sein.“ Ein wesentlicher Grund für seine BürgerInnen, so meinen sicher nicht nur wir, sie als „die schönste Stadt“ anzusehen.
Das Zentralelement der Traumabehandlung von Jugendlichen planen wir durch ein Bündnis mit dem „Institut für Psychotraumatologie des Kindes- und Jugendalters“ und der gemeinnützigen Organisation „Ankerland e.V.“ umzusetzen.
Hier gibt es auch hervorragende Fortbildungsangebote für unsere Trainer. Selbstkritischen Pädagogen ist sehr wohl bekannt, dass es schwierig oder manchmal sogar unmöglich ist, zutiefst traumatisierte Jugendliche auf effiziente Weise zu unterrichten und fortzubilden.
In ausgewogen offener, interdisziplinärer Zusammenarbeit mit geschulten Trauma-ExpertInnen können die „Lernhindernisse“ jedoch verringert oder im besten Fall sogar weitgehend abgebaut werden. Ignoriert man diese Grundproblematik bei gewaltbereiten Jugendlichen, so steht die gesamte Bildungsarbeit mit unseren „Sorgenkindern“ auf tönernen Füßen.
Foto / Quelle: www.Parentsmagazin-Hamburg.de