Wein vom Ende der Welt: 200 Jahre Weingeschichte in Neuseeland

Die Weingeschichte Neuseelands begann vor genau 200 Jahren. Aus diesem Anlass tourt Helen Morrison, Senior Winemaker von Villa Maria, aktuell durch Europa.

Im Gepäck hat Helen Morrison ihre weltweit ausgezeichneten Sauvignon Blancs, Pinot Noirs, Chardonnays und Cabernets. Sie gilt als eine der talentiertesten Weinmacherinnen der Südhalbkugel.

Wie der Wein an das andere Ende der Welt kam

Am 25. September 1819 pflanzte Reverend Samuel Marsden, der damalige Kaplan von New South Wales, die ersten Reben in Stone Store, Kerikeri – in der Bay of Islands auf der Nordinsel Neuseelands. Mit diesem Datum beginnt der Weinbau in einem der landschaftlich attraktivsten Länder der Erde. Es gibt wohl kaum eine Nation, die den Startpunkt des Weinbaus so genau dokumentieren kann.

Während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts kamen zahlreiche europäische Einwanderer nach Neuseeland. Wein war für viele von ihnen ein wichtiges Kulturgut. Sie begannen somit, Reben an den verschiedensten Orten des Landes anzubauen. Prägend für den Weinbau waren vor allem kroatische Einwandererfamilien mit klangvollen Namen, wie Babich, Nobilo oder Brajkovich.

Auch Villa Maria Gründer George Fistonich und seine Familie gehörten dazu. In den 1950er und 1960er Jahren bauten sie den Wein zunächst primär für den Eigenbedarf an. Dann professionalisierten sie ihre landwirtschaftlichen Betriebe sukzessive. Der kommerzielle Weinbau in Neuseeland begann somit rund 150 Jahre nach der ersten gepflanzten Rebe.

Einer von den vielen Weingärten Neuseelands
Einer von den vielen Weingärten Neuseelands  (c) pixabay

Visitenkarte: Sauvignon Blanc

Der globale Siegeszug neuseeländischer Weine begann mit dem erfolgreichen Anbau von Sauvignon Blanc in Marlborough auf der Südinsel. Brancott Estate (damals noch Montana), Cloudy Bay und andere Pioniere haben Ende der 1970er und in den 1980er Jahren den Weg für den Marlborough Sauvignon Blanc geebnet.

Wegfallende Handelsbarrieren und die Stadt London spielten bei der Erfolgsgeschichte übrigens eine zentrale Rolle. Die britische Hauptstadt gilt als eine der weltweit wichtigsten Handelsplätze für Wein. Hier werden traditionell gerne Weine aus dem Commonwealth getrunken.

So stieß der Marlborough Sauvignon Anfang der 1990er Jahre in London auf große Begeisterung. Von da aus verbreitete sich der expressive Wein aus Neuseeland über die Inseln und letztlich auch über Europa. Bis heute ist das Vereinte Königreich einer der wichtigsten Exportmärkte für neuseeländische Weine.

Helen Morrison, Senior Winemaker von Villa Maria: „Der globale Erfolg des Sauvignon Blanc war für Neuseelands Weinwirtschaft natürlich großartig. Man darf aber nicht vergessen, dass wir hier noch viele weitere Rebsorten anbauen, wie Pinot Noir, Chardonnay, Merlot oder Cabernet Sauvignon.

Auch diese Weine verfügen über ihre ganz eigene Neuseeland-Charakteristik. Einfach mal ausprobieren!“ Auf ihrer Europa-Tournee stellt Morrison u.a. gereifte Pinots vor und den Villa Maria Icon-Cabernet mit dem wunderschönen Namen „Ngakirikiri“. Gemeinsam mit ihrem Winemaker Team arbeite sie auch bereits an einem Icon-Sauvignon Blanc, verrät sie. Man darf gespannt sein…

Neuseelands Weinwirtschaft in Zahlen

Heute gibt es in Neuseeland rund 700 Weingüter mit insgesamt über 2.000 Weingärten. Auf rund 38.000ha werden primär Sauvignon Blanc (71%), Pinot Noir (8%) und Chardonnay (6%) angebaut. Die durchschnittliche Größe eines Weinbergs beträgt 18,5ha. Von der ersten Rebe vor 200 Jahren hat sich Wein zu einem nachhaltigen $ 1,83 Mrd. Exportgeschäft für Neuseeland entwickelt.

Über 98% der hiesigen Weine werden nach den Auflagen des „Sustainable Winegrowing New Zealand (SWNZ)“ zertifiziert. Dazu hat sich selbstverständlich auch Villa Maria verpflichtet. Bis 2030 sollen darüber hinaus alle Weinberge des Hauses biologisch bewirtschaftet werden. Das familiengeführte Weingut gehört als erster neuseeländischer Betrieb zu den Top-3 der wichtigsten Weinmarken der Welt.

Foto / Quelle: Bild von steph2228 auf Pixabay, Louisa Kretschmer, Mangere Manukau, The Storybuilders, Steven Buttlar

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