Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Oktober werfen ein besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen, die Selbstständige in ihrer Geschäftstätigkeit behindern. Selbstständige haben häufiger mit schwacher Nachfrage zu kämpfen, nämlich in gut 45 Prozent der Fälle, als das in der Gesamtwirtschaft der Fall ist (33 Prozent).
Letztere wird eher eingeschränkt durch angebotsseitige Behinderungen wie Arbeitskräftemangel, Material-/Lieferengpässe, zu geringe technische Kapazität und fehlende Geschäftsausstattung. Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo sagt: „Schwächelt die Gesamtwirtschaft über einen längeren Zeitraum, bekommen Selbstständige zu wenig Aufträge.“
Deutlich höhere Existenzbedrohung
Er führt fort: „Eine Konsequenz aus dieser anhaltend niedrigen Nachfrage ist die deutlich höhere Existenzbedrohung”. Der Anteil der Selbständigen, die sich in ihrer Existenz bedroht fühlen, fällt seit über einem Jahr mehr als doppelt so hoch aus wie in der Gesamtwirtschaft.
Aktuell im Oktober sind es bei den Selbstständigen 16,5 Prozent und bei der Gesamtwirtschaft 6,8 Prozent, die sich existentiell bedroht sehen. Henze ergänzt: „In absoluten Zahlen betrifft die Existenzbedrohung ca. 644.000 Selbstständige**. Das ist ein strukturelles Problem, das unsere Wirtschaft als Ganzes gefährdet.”
*Der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Selbstständige befragt monatlich 1500 Solo-Selbstständige (ohne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) sowie Kleinstunternehmen (mit bis zu 9 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen)
**Aktuell zählt das Statische Bundesamt 3,9 M. Selbstständige in Deutschland (Mai 2023) https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/PD23_189_13321.html#:~:text=Quart
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