Hamburg gewinnt Startup-Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums

Deutschland braucht mehr Ausgründungen aus der Wissenschaft, um wirtschaftlich im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Innovations- und Startup-Förderung ist deswegen eines der zentralen Ziele der Bundesregierung.

In dem hochdotierten Wettbewerb „Startup Factories“ des Bundeswirtschaftsministeriums hat Hamburg den Zuschlag als einer von bundesweit zehn Gewinnerstandorten erhalten und bekommt vom Bund bis zu 10 Millionen Euro zum Aufbau von effizienten Strukturen für die lokale Startup Förderung.

Weitere 40 Millionen Euro stehen von Hamburger Stiftungen und Unternehmen zur Verfügung, die sich an dem einmaligen Verbundantrag gemeinsam mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Stadt beteiligen. Auch politisch ist die Initiative hoch gehängt, sowohl Wirtschaftssenatorin Leonhard als auch Wissenschaftssenatorin Blumenthal wollen den Erfolg des Vorhabens.

Die Hamburger Start-up Factory „Impossible Founders“ wird gezielt innovative Ausgründungen aus der Wissenschaft im Bereich „Deep Tech“ fördern, mit einem Fokus auf Grüne Technologien sowie die Entwicklung Neuer Materialien in Verbindung mit KI und Data Science. Am 1. Oktober wird sie offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Sitz ist zunächst der „Digital Hub“ in der Speicherstadt.

Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Hamburg ist damit weiter stark im Auftrieb: Erst Ende Mai hatten die Uni Hamburg und die Technische Universität den Zuschlag für ihre Spitzenforschung in fünf Exzellenzclustern vom Bund bekommen. Die Startup Factory ist ein weiterer wichtiger Baustein für Hamburgs Innovations- und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.

Die Forschung in Hamburg im Bereich Deep Tech ist international spitze. Ich weiß, dass hier ein enormes Potenzial für Startups besteht, die international ganz vorne mitspielen könnten. Diese Schätze zu heben, haben wir uns in dieser wirklich beeindruckenden Allianz von Hamburger Partnern fest vorgenommen.“

„Ich persönlich nehme den gewonnenen Wettbewerb jetzt als maximalen Motivationsschub – ich hab richtig Bock, wir alle in Hamburg werden jetzt alles geben!“ so Dr. Arik Willner, designierter Geschäftsführer der Startup Factory „Impossible Founders“. Willner nimmt seine Tätigkeit am 1.11.2025 auf.

Mehr als 50 Millionen für Hamburger Startups

Die neue Gesellschaft verfolgt das Ziel, einen signifikanten Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Transformation der Hamburger Wirtschaft hin zu mehr Technologieunternehmen zu leisten. Die Anzahl von Gründungen wissenschaftsbasierter Start-ups soll sich erhöhen und die Metropolregion Hamburg zu einem der führenden deutschen Standorte für Deep Tech-Ausgründungen werden.

Wirtschaftssenat und Wissenschaftssenat wollen Erfolg

Wirtschaftssenat und Wissenschaftssenat wollen Erfolg / © joachim-herz-stiftung.de

Der Fokus liegt auf Technologien für die grüne Transformation (“Greentech”), da hier international anerkannte Forschungskompetenz besteht. Mit dem DESY, der Science City Hamburg Bahrenfeld, der Technischen Universität, dem techHub Altona, den zukünftigen DESY Innovation Factories und der TechCity Harburg entsteht ein neues Greentech-Ökosystem.

Die Aufgabe der Hamburger Start-up Factory ist es

  • Studenten und Forschern durch international erprobte Entrepreneurship Education Programme unternehmerisches Know-how zu vermitteln
  • Innovative, wachstumsorientierte Ausgründungen über alle Phasen der Unternehmensentwicklung hinweg zu unterstützen
  • Bei der Rechtesicherung des geistigen Eigentums – dem sogenannten IP-Transfer – zu gründungsfreundlichen, d. h. schnellen und finanzierbaren Lösungen beizutragen
  • Verbindungen in die forschungsstarke Wirtschaft mit Anwendungsfeldern für Greentech – von der Luftfahrt und Logistik über Energie und Chemie bis Life Sciences – herzustellen
  • Bei der Investorensuche zu unterstützen
  • Gründungsteams Zugang zur Forschungsinfrastruktur zu vermitteln.

Die Start-up Factory löst ein wesentliches Problem

Technologisch ausgerichtete Start-ups sind nach der Gründung zahlreichen Risiken ausgesetzt, haben in der Regel einen deutlich höheren Kapitalbedarf als andere Gründungen und müssen ihr Geschäftsmodell an wechselnde gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen anpassen. Die Förderstrukturen in Deutschland sind hier schwach.

Während für die Grundlagenforschung gute Förderprogramme bestehen, gibt es für die risikobehaftete Phase der Produktentwicklung, des Prototypings und der Skalierung kurz vor oder während des Markteintritts wenig Unterstützung. Deswegen wird diese Phase auch als Valley of Death bezeichnet, denn das Venture Capital engagiert sich erst nach dem Durchschreiten dieses „Tal des Todes“, wenn sich Tech Start-ups bereits am Markt etablieren.

An dieser Stelle setzt die Hamburger Startup Factory „Impossible Founders“ an und kann erstmals eine Unterstützungsstruktur anbieten, um neu gegründete Unternehmen über alle Phasen zu fördern.

Die Joachim Herz Stiftung und die Michael Otto Stiftung, die sich für Ausgründungen aus der Wissenschaft in Hamburg einsetzen, engagieren sich maßgeblich an der Finanzierung des Vorhabens. Von Unternehmensseite gibt es substanzielle finanzielle Zusagen von der Hamburger Sparkasse, dem Halbleiterhersteller Nexperia und der Otto Group.

Die Hamburger Sparkasse flankiert hierbei als starker lokaler Player nicht nur mit finanziellem Engagement sondern wird die Gründer auch konkret bei Finanzfragen sowie bei Kontakten zu Investoren und potenziellen Entwicklungspartnern in der Hamburger Wirtschaft unterstützen. Weitere Unternehmenspartner werden angesprochen und können sich beteiligen.

Über die Impossible Founders

Impossible Founders“ ist eine gGmbH zunächst in der Trägerschaft der Michael Otto Stiftung und der Joachim Herz Stiftung. Wissenschaftliche Kooperationspartner sind die Universität Hamburg, die Technische Universität Hamburg und das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY.

Von Unternehmensseite wird das Vorhaben bisher von der Hamburger Sparkasse, dem Halbleiterhersteller Nexperia und der Otto Group unterstützt. Die Organisation ist das neue zentrale, bündelnde Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, damit Ausgründungen aus der Wissenschaft systemisch, schnell und strukturiert erfolgen können. Weitere Informationen gibt es unter: impossible-founders.com.

Quelle / Fotos: joachim-herz-stiftung.de

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