Im Rahmen des Förderprogramms des BMWK sollen deutschlandweit fünf bis zehn Start-up Factories als eigenständige, unternehmerisch geführte Initiativen in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entstehen. Der Bund unterstützt den Aufbau dieser Strukturen mit jeweils bis zu 10 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Die Weichen für die „Impossible Founders“ wurden in den vergangenen zwei Jahren gestellt. Für die Antragstellung ist die Bereitstellung privater Mittel in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro als sogenanntes „Matching“ erforderlich. Diese Hürde hat Hamburg mithilfe der Michael Otto Stiftung und der Joachim Herz Stiftung bereits 2023 frühzeitig genommen und ist nach der ersten erfolgreichen Wettbewerbsrunde nun im Finale mit fünfzehn weiteren Bewerbern.
Eine breite Förderallianz hat zur Abgabe des Antrags in den ersten fünf Jahren nun bis zu 50 Millionen Euro an Mitteln in Aussicht gestellt. Mit starken Ankerpartnern aus der Wirtschaft wie der Hamburger Sparkasse, der Otto Group und Nexperia, den beiden Stiftungen Michael Otto Stiftung und Joachim Herz Stiftung sowie mit der politischen Unterstützung der Hamburger Regierung gehen die „Impossible Founders“ nun ins Rennen.
Zentral für den Erfolg ist der enge Schulterschluss mit der Wissenschaft repräsentiert durch die Universität Hamburg, DESY und TUHH, den rund 20 weiteren Hamburger Hochschulen und Forschungsinstitute im PIER PLUS Verbund sowie Wissenschaftspartnern aus Niedersachen (Leuphana) und Schleswig-Holstein (FH Wedel und Westküste, Universitäten zu Kiel und Lübeck). Ergänzt wird dieses Engagement durch signifikante in-kind Beiträge aus der Wissenschaft und weiteren Partnern, die sich nach Gewinn des Antrags einbringen werden sowie der Unterstützung durch die Freie und Hansestadt Hamburg, wie sie im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Mitte Juni fällt die Entscheidung.

Geschäftsführer der Gesellschaft wird Dr. Arik Willner, bisher Chief Technology Officer bei DESY
Im Fokus der „Impossible Founders“ stehen innovative Ausgründungen aus der Wissenschaft im Bereich DeepTech, mit besonderem Schwerpunkt auf Grüne Technologien sowie die Entwicklung Neuer Materialien in Verbindung mit KI und Data Science. „Hamburg hat eine herausragende und international anerkannte Forschungskompetenz im Bereich DeepTech. Wir wollen genau in diesem komplexen Feld Ausgründungen und Unternehmertum stärken, damit die besten DeepTech Lösungen am Markt zukünftig aus Hamburg kommen und von hier in die ganze Welt gehen“, so Arik Willner, der an dem Antrag maßgeblich mitgewirkt hat und schon jetzt für die „Impossible Founders“ spricht.
Dr. Willner ist selbst Physiker und hat bei DESY in den letzten 10 Jahren erfolgreich das DeepTech-Innovations-Ökosystem in der Science City Hamburg-Bahrenfeld aufgebaut. Als Gründungs-Geschäftsführer war er außerdem maßgeblich an der Etablierung der Startup Labs Hamburg beteiligt. Er ist darüber hinaus selbst Gründer eines DeepTech-Startups im Bereich der molekularen Diagnostik. So wird Hamburg die DeepTech-Welle 2.0 aktiv mitgestalten.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Erfolgreiche Wissenschaft ist der Schlüssel für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Impossible Founders folgt genau diesem Rezept und packt mit dem Deep-Tech Schwerpunkt echte Zukunftsthemen an. Hier können Startups von all dem profitieren, was die Hamburger Wissenschaft so einzigartig macht: Starke Netzwerke, interdisziplinärer Austausch und praxisorientierter Transfer. Mit diesem Hamburg Spirit geht ein starkes Team aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Stiftungen und Unternehmen ins Rennen. Ich danke allen Beteiligten und besonders der Michael Otto Stiftung und der Joachim Herz Stiftung für ihr herausragendes Engagement.“
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Die Impossible Founders heben die Unterstützung für Startups auf ein neues Level. Hamburg kann bereits mit Stolz auf eine Vielzahl erfolgreicher Gründungen blicken. Schon seit vielen Jahren unterstützt die Stadt junge Unternehmen in der frühen Phase ihrer Entwicklung. Nun rücken Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt noch enger zusammen und bündeln ihre Kräfte weiter. Gemeinsam wollen wir den Mut zum Unternehmertum stärken – insbesondere in den Bereichen, die auf technologischen und wissenschaftlichen Innovationen basieren. Damit hat Hamburg die Chance, sich weiter als Leuchtturm für wissensbasierte Startups zu etablieren.“
„Deutschland braucht angesichts der zahlreichen Herausforderungen von Klimaschutz bis Energieversorgung dringend technologische Innovationen aus der Wissenschaft. Als Stiftungen können wir Ausgründungen aus der Wissenschaft schnell, unkompliziert und unbürokratisch mit privaten Mitteln finanziell unterstützen. Dafür brauchen wir nur den Mut, anders zu denken. Und den haben wir“, so Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Vorstandsvorsitzende der Joachim Herz Stiftung.
„Wir haben viele herausragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit großartigen Ideen in Hamburg und wir glauben fest an das evolutionäre und vielleicht sogar revolutionäre innovative und ökonomische Potenzial dieser guten Ideen. Deswegen gehen wir als Unternehmer und Unternehmen gemeinsam in diesen starken Schulterschluss mit den Hochschulen, Stiftungen und der öffentlichen Hand, um die Start-up-Förderung mit einer breiten Allianz anzugehen”, betonen Prof. Dr. Michael Otto und Benjamin Otto, Vorsitzender bzw. Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Michael Otto Stiftung.
Quelle / Fotos: www.joachim-herz-stiftung.de