Droht uns jetzt das Ende der klassischen Immobilienmakler?

Die Situation auf dem Immobilien-Markt bleibt vor allem eines: angespannt. Doch während zahlreiche Branchen – Makler, Banken, Bauunternehmer – damit zu kämpfen haben, gibt es auch jene, die gegenüber der Konkurrenz Land gewinnen. Hierzu könnte das Portal eBay Kleinanzeigen zählen, wie aus einer neuen Studie von Block-Builders.de hervorgeht.

Zum ersten Mal seit langem sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland gesunken. Dies zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Gleichzeitig wird weniger gebaut. Bei dem Neugeschäft mit privaten Immobilienkrediten schlägt der Rückgang im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat mit 54 Prozent zu Buche.

Es handelt sich hierbei um den historisch stärksten Einbruch. Auch Immobilienmakler und Plattformbetreiber bekommen dies zu spüren, allerdings womöglich in unterschiedlichem Ausmaß. Aktueller Platzhirsch ist Immoscout24 mit monatlich etwa 20 Millionen Homepage-Besuchern. In der Immobilienkategorie von eBay Kleinanzeigen sind indes Monat für Monat etwa 15 Millionen Nutzer unterwegs.

Edle Immobilie — Makler und Plattformbetreiber spüren Einbruch / © pixabay.com – Piro4D

Unterschiedliche Entwicklungen spielen Handelsplattform in die Karten

Allerdings mit einem bedeutenden Unterschied: bei privaten Immobilienangeboten ist eBay Kleinanzeigen bereits seit Jahren die Nummer eins. Nach Aussagen des Geschäftsführers von eBay Kleinanzeigen, Paul Heimann, merkt die Plattform den Einbruch am Markt nur abgeschwächt. Gerade in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten würden Kunden nach deren Angeboten Ausschau halten.

Die Gunst der Stunde möchte das Unternehmen nutzen, und im selben Atemzug mit neuen Produkten auch für gewerbliche Immobilienanbieter attraktiver werden. Ob das gelingt, steht noch aus. Gleichzeitig scheint die Handelsplattform fernab der Immobiliensparte auch von weiteren Trends zu profitieren.

So gewinnen Einkäufe bei Privaten im Angesicht der makroökonomischen Entwicklungen für viele an Beliebtheit. Gefragt nach den Vorteilen vom Privathandel ist der Faktor “preiswert” mit 27 Prozent der am häufigsten genannte. An zweiter Stelle steht das Thema “Nachhaltigkeit”, immerhin gibt mit 22 Prozent mehr als jeder Fünfte an, Privathandelsplattformen hier im Vorteil zu sehen.

Nicht nur auf dem Markt für physische Immobilien läuft es unrund. Die Preise für digitale Immobilien in längere Zeit viel gepriesenen Metaversen (Decentraland, Sandbox & Co.) sind zuletzt mitunter massiv gesunken.