Es klingt alles fantastisch: Geschenke, Rabatte, Sonderangebote. Und das in dem Moment, in dem man trotz eingeschränkter Haushaltskasse gezwungen ist, zig Geschenke für die liebe Verwandschaft zu besorgen. Das wissen natürlich auch die Ganoven und so nehmen Cyberbetrug und Online-Betrug nehmen während der Ferienzeit, einschließlich des Black Friday und der Weihnachtszeit deutlich zu.
Wenn Verbraucher sorgloser online einkaufen, erhöht sich auch das Risiko von betrügerischen Aktivitäten. Dabei werden die Ganoven immer raffinierter, wie CyberGhost berichtet. Am bekanntesten ist mittlerweile das Pishing. Betrüger senden gefälschte E-Mails oder Nachrichten, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Unternehmen zu stammen, um persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen zu stehlen.
Und obwohl man ständig Berichte und Warnungen zum Thema liest, fallen täglich ahnungslose Opfer auf diese Betrugsmasche herein. Einfallsreicher sind schon gefälschte Online-Shops mit attraktiven Angeboten. Man kann sich schon vorstellen, wie schnell die tollen Produkte geliefert werden… Natürlich gar nicht! Es geht ausschließlich darum, Zahlungen für Produkte zu erhalten.
Wird beim Bezahlvorgang auch noch die Kreditkarte eingesetzt, haben die Kriminellen alle Daten für weitere unrechtmäßige Transaktionen in ihrer Hand. Dabei sind bei den Produkten und Angeboten der Phantasie keine Grenze gesetzt. Von hochwertigen Telefonen und anderen Technikartikeln geht die Liste der Phantasieprodukte bis hin zu angeblich authentischen ausländischen Führerscheinen für mehrere hundert Euro oder handgeschriebenen Briefen vom Weihnachtsmann an die Kinder.
Abgesehen davon, dass der Opa das für lau machen würde, geht es immer nur um zwei Dinge. Entweder wird etwas normalerweise nicht Erhältliches oder Hochpreisiges „verkauft“, also bestellt, bezahlt und nicht geliefert. Oder es geht um die Daten, also dass im Verkaufsprozess die persönlichen und/oder Zahldaten nicht auf sichere Weise verschlüsselt an die Bank, sondern direkt an die Kriminellen gehen.
Keine Ware, aber Geld und Daten weg
Gemeinsam ist beiden Maschen, dass niemals Ware geliefert wird, aber das Geld unwiederbringlich weg ist. Werden vom Käufer auch noch Kopien vom Personalausweis oder Reisepass versendet, dann kann er sich schon einmal warm anziehen und einen Anwalt besorgen, denn mit diesen Unterlagen sind dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Und auch, wenn man seine Unschuld der Bank oder den beteiligten Händlern glaubhaft beweisen kann, den Ärger hat man auf jeden Fall am Hals.
Sehr „originell“ sind auch Geschenkeketten, wie der Sister-Geschenkaustausch. Hier wird in einer Art Schneeballsystem vorgegaukelt, man könnte mit dem Kauf eines kleinen Präsents um die 10 € und der Versendung an eine Adresse in der Liste, selbst zahlreiche Geschenke erhalten, wenn man sich auch in die Liste einträgt. Obwohl es zwar in diesem Fall weniger um den Datendiebstahl geht, sind die 10 € + Porto mit großer Wahrscheinlichkeit einfach weg.
Allerdings sollte man auch in solchen Fällen etwas vorsichtig sein. Schließlich müssen zumindest Name und Adresse in eine für alle sichtbare Liste eingetragen werden. Nun ist eine Adresse an sich kein allzu großes Geheimnis, kann allerdings durchaus mit etwas krimineller Energie für weitere Pishing-Versuche genutzt werden.
Dabei wäre es eigentlich gar nicht so schwer, sich vor Cyberbetrug zu schützen. CyberGhost rät dazu, den gesunden Menschenverstand einzuschalten und sich nicht von vermeintlich zu guten oder ausgefallenen Angeboten bzw. Serviceleistungen blenden zu lassen. Verwenden Sie immer nur sichere Websites. Überprüfen Sie die URL auf „https://“ statt „http://“und schauen Sie nach Sicherheitssymbolen.
Seien Sie vorsichtig bei E-Mails, insbesondere bei unerwarteten Nachrichten von Unternehmen. Überprüfen Sie die Echtheit und rufen Sie am besten die Ihnen bekannte Telefonnummer, nicht die in der Mail genannte an, bevor Sie auf Links klicken oder persönliche Informationen preisgeben. Überwachen Sie regelmäßig Ihre Kreditkarten- und Bankauszüge auf verdächtige Aktivitäten und reklamieren Sie zeitnah. Seien Sie wachsam, insbesondere während der geschäftigen Einkaufssaison und gerade, wenn es zu gut klingt!
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