Hamburger HPI-Studentin macht tragbare Sensoren für medizinische Studien nutzbar

Kira Weinlein aus Hamburg interessiert sich seit ihrer Kindheit für die MINT-Fächer. Heute entwickelt die 21-Jährige im Rahmen des Bachelorprojekts zum Abschluss des Studiums am Hasso-Plattner-Institut (HPI) eine App mit, die die Durchführung von medizinischen Studien mittels tragbarer Sensoren ermöglicht. So können Aktivitäten im Alltag der Studienteilnehmer analysiert werden und die Organisation der medizinischen Studien für Forscher sowie Probanden deutlich einfacher gestaltet werden.

„An der Informatik finde ich besonders reizvoll, dass sie in fast allen Lebensbereichen und Fachrichtungen anzutreffen ist“, erzählt Weinlein. Weil ihr der Informatikunterricht an ihrer Schule nicht weit genug ging, belegte sie in ihrer Freizeit einen Kurs über die Programmiersprache Java auf openHPI, der kostenlosen Online-Lernplattform des HPIs.

„Dann bin ich irgendwie an dem Thema hängen geblieben und habe einen weiteren Kurs belegt. Als ich das HPI zur Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit besuchte, war klar: Hier bewerbe ich mich“, so Weinlein. Nach ihrem Abschluss am Ganztagsgymnasium Klosterschule in Hamburg ging es mit der Zulassung in der Tasche auch wirklich ans HPI nach Potsdam.

Kira Weinlein (21) aus Hamburg entwickelte eine Software, mit der sich die Durchführung medizinischer Studien mittels "Wearables" einfacher gestalten lässt. (Foto: HPI/K. Herschelmann)
Kira Weinlein (21) aus Hamburg entwickelte eine Software, mit der sich die Durchführung medizinischer Studien mittels „Wearables“ einfacher gestalten lässt. (Foto: HPI/K. Herschelmann)

Inzwischen studiert Weinlein im 6. Semester den Bachelor „IT-Systems Engineering“ am HPI. Das besonders praxisnahe Studium beinhaltet im 5. und 6. Semester ein Projekt in Kooperation mit einem Projektpartner. Weinlein entschied sich für das Projekt im Fachbereich „Digital Health – Connected Healthcare“ unter Leitung von Prof. Dr. Bert Arnrich. Hier arbeitet sie gemeinsam mit acht Kommilitonen an einem Softwareprojekt, das Gesundheitsdaten mit verschiedenen Sensoren, wie Smart Watches oder EKG-Burstgurte, aufzeichnet und den Wissenschaftlern verfügbar macht.

„Testpersonen können sich eine App installieren, welche sich direkt mit den vom Arzt bereitgestellten Bluetooth-Sensoren verbindet,“ erklärt Weinlein. Forscher könnten dabei die Sensoren selbst konfigurieren: „Die App übernimmt die Verbindung zu den Geräten, stellt eine zuverlässige Aufnahme sicher und sendet aufgezeichnete Daten direkt an die Forschungseinrichtung.“

Nach ihrem Bachelorabschluss möchte Weinlein ihre erlernten Fähigkeiten einsetzen, um bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele zu helfen. Darauf fühlt sie sich jetzt gut vorbereitet: „Ich habe durch das Studium neben dem fachlichen Wissen auch gelernt, strukturiert zu denken und einiges an Disziplin und Selbstständigkeit gewonnen. Das kann ich in Zukunft sicherlich gebrauchen“. Das Studium am HPI empfiehlt Weinlein jedem, der sich für die theoretischen und praktischen Seiten der Informatik begeistert und Lust auf Teamarbeit in praxisnahen Projekten hat.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems Engineering“ bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 650 Studierenden genutzt wird.

In den vier Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“, „Data Engineering“ und „Cybersecurity“ können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 20 Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig.

Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

Sina Jurkowlaniec
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Foto / Quelle: www.hpi.de, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH

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