Campingurlaube in Zelt und Wohnwagen werden immer beliebter. Deutschlands Campingbranche verbuchte im letzten Jahr 30.462.361 Nächtigungen. Das entspricht einem Zuwachs von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erstmals wurde die Grenze von 30 Millionen Nächtigungen überschritten.
Das hat eine Auswertung des österreichischen Reiseportals camping.info, das mit 39 Millionen Seitenaufrufen und 23.000 eingetragenen Campingplätzen zu den führenden europäischen Informationsquellen für Campingurlaube gehört, ergeben.
Campingurlaube sind für die deutsche Tourismusbranche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, denn rund 6,8 Prozent der deutschen Gesamtnächtigungen des Jahres 2016 gehen auf das Konto der 2.466 deutschen Campingplätze. Der durchschnittliche Campinggast verweilt 3,4 Tage und bleibt damit länger als die anderen Gäste (2,6 Tage).
„Campingurlaube liegen absolut im Trend“, freut sich Erwin Oberascher, Geschäftsführer des Internetportals Camping.Info, der auch bereits eine positive Entwicklung für die aktuelle Campingsaison erkennt: „Die Zugriffe auf unserem Campingportal sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 Prozent gestiegen.“
Das gesteigerte Interesse bestätigen auch die Campingplatzbetreiber. Immer öfter kommt es vor, dass Campingplätze auch außerhalb der Saison ausgebucht sind. „In manchen Regionen gilt Pfingsten bereits als Hauptsaison, daran hätte vor zehn Jahren niemand zu träumen gewagt“, so Oberascher, der sein Campingportal derzeit um ein Buchungs- und Verfügbarkeitssystem erweitert.
Am beliebtesten sind Deutschlands Campingplätze bei den einheimischen Campern. Oberascher dazu: „Deutschland ist europaweit der stärkste Camping-Herkunftsmarkt. Mit einem Anteil von 85,9 Prozent an einheimischen Gästen verfügen die deutschen Campingplätze über einen außerordentlich hohen Inländeranteil.“
Die wichtigsten Gästegruppen aus dem Ausland sind mit 7,5 Prozent die Niederländer, dahinter folgen mit großem Abstand Schweizer (1,7 Prozent) und Dänen (1 Prozent). Auch für die Wirtschaft sorgt der Campingtourismus für positive Effekte. „Bei etwa 50 Euro die ein Campinggast pro Urlaubstag ausgibt, sorgen Camper in Deutschland für rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz, ohne Berücksichtigungen von Dauercampern“, schätzt Oberascher.
Am beliebtesten: Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen / Hauptmotiv für Camping: Flexibilität
Deutschlands beliebtestes Campingbundesland ist Bayern mit mehr als 5,2 Millionen (+ 3,4 Prozent) Nächtigungen, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (4,95 Mio., + 7,1 Prozent) und Niedersachsen (4,39 Mio., + 9,2 Prozent). Besonders Mecklenburg-Vorpommern gilt in der Campingszene als Aufsteiger.
Hier konnten die Übernachtungen in den letzten 20 Jahren um mehr als 60 Prozent gesteigert werden. Hamburg profitiert vom Städtetourismus und steigerte die Nächtigungen in den letzten fünf Jahren um mehr als 80 Prozent. Die Lieblingsdestinationen der deutschen Camper sind Deutschland, Italien, Kroatien und Frankreich.
In einer Umfrage hat Camping.Info die Motive für einen Campingurlaub ermittelt. Dabei geben 26 Prozent der Camper die örtliche Flexibilität als Hauptgrund für einen Campingurlaub an. Danach folgen: günstiger Urlaub (20 Prozent), zeitlich flexibler (17 Prozent), mein eigenes Bett (16 Prozent), mein eigener Platz und Rasen direkt vor der Tür (10 Prozent).
Preisvergleich: Deutschland sehr attraktiv / Schweiz, Italien und Kroatien am teuersten
Untersucht wurden auch die durchschnittlichen Übernachtungspreise auf Campingplätzen in der Hauptsaison, jeweils inklusive zwei Erwachsene, Stellplatz und Strom.
Am teuersten ist Campingurlaub in der Schweiz (36,16 Euro, max. 65,12 Euro), gefolgt von den Ländern Italien (35,44, max. 64,77 Euro) sowie Kroatien (32,69 Euro, max. 57,37 Euro) und Spanien (31,76 Euro, max. 64,64 Euro).
Mit einem Durchschnittspreis von nur 23,09 Euro (max. 45,47 Euro) gehört Deutschland zu den günstigsten Ländern für Campingurlaube. Am wenigsten bezahlt man für eine Campingübernachtung in Albanien (13,41 Euro), Montenegro (15,38) und Polen (15,67 Euro).
Gesamte Preisübersicht und Grafik unter: www.camping.info/statistik
Rangliste der Campingübernachtungen in Deutschland
Deutschland: 30.462.361 Nächtigungen, + 4,30 % zum Vorjahr, + 22,60 % seit 2011
1. Bayern: 5.208.786 Nächtigungen, + 3,40 % zum Vorjahr, + 20,30 % seit 2011
2. Mecklenburg-Vorpommern: 4.950.306 Nächtigungen, + 7,10 % zum Vorjahr, + 36,60 % seit 2011
3. Niedersachsen: 4.391.128 Nächtigungen, + 9,20 % zum Vorjahr, + 21,00 % seit 2011
4. Baden-Württemberg: 3.768.742 Nächtigungen, + 2,00 % zum Vorjahr, + 17,70 % seit 2011
5. Schleswig-Holstein: 3.739.733 Nächtigungen, + 6,80 % zum Vorjahr, + 24,50 % seit 2011
6. Rheinland-Pfalz: 2.463.863 Nächtigungen, – 0,70 % zum Vorjahr, + 12,00 % seit 2011
7. Nordrhein-Westfalen: 1.661.884 Nächtigungen, – 0,70 % zum Vorjahr, + 27,60 % seit 2011
8. Brandenburg: 1.127.037 Nächtigungen, + 1,00 % zum Vorjahr, + 26,20 % seit 2011
9. Hessen: 1.125.816 Nächtigungen, – 0,10 % zum Vorjahr, + 10,00 % seit 2011
10. Sachsen: 621.607 Nächtigungen, – 2,20 % zum Vorjahr, + 20,00 % seit 2011
11. Thüringen: 557.726 Nächtigungen, + 11,90 % zum Vorjahr, + 15,80 % seit 2011
12. Sachsen-Anhalt: 377.837 Nächtigungen, + 7,60 % zum Vorjahr, + 33,09 % seit 2011
13. Hamburg: 137.525 Nächtigungen, + 3,80 % zum Vorjahr, + 83,00 % seit 2011
14. Saarland: 133.378 Nächtigungen, – 2,50 % zum Vorjahr, + 1,80 % seit 2011
15. Berlin: 119.216 Nächtigungen, + 12,40 % zum Vorjahr, + 22,70 % seit 2011
16. Bremen: 77.777 Nächtigungen, – 3,90 % zum Vorjahr, + 38,30 % seit 2011
Deutschlands beliebteste Campingplätze
Jährlich ermittelt camping.info die beliebtesten europäischen Campingplätze im Rahmen des „Camping.Info-Award“. Zu den besten Campingplätzen Deutschlands zählen:
1. Camping- & Freizeitpark LuxOase / Kleinröhrsdorf bei Dresden / Sachsen / Europa Nr. 4
2. Camping Hopfensee / Füssen / Bayern / Europa Nr. 5
3. Naturcamping Spitzenort / Plön / Schleswig Holstein / Europa Nr. 6
4. Campingpark Südheide / Winsen/ Aller / Europa Nr. 8
5. Ferien-Camp Börgerende / Börgerende / Mecklenburg-Vorpommern / Europa Nr. 10
6. Stadtcamping Schweinfurt / Schweinfurt / Bayern / Europa Nr. 11
7. Campingplatz Freizeitinsel / Bad Abbach bei Regensburg / Bayern / Europa Nr. 12
8. Am Rosenfelder Strand Ostsee Camping / Rosenfelde-Grube / Schleswig-Holstein / Europa Nr. 13
9. Campingplatz Auf dem Simpel / Soltau-Wolterdingen / Niedersachsen / Europa Nr. 14
10. Röder’s Park – Premium Camping Lüneburger Heide / Soltau / Niedersachsen / Europa Nr. 15
Weitere Fakten und Trends zu Camping in Deutschland
– In Deutschland sind 417.297 Reisemobile zugelassen, ein Zuwachs von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Grafik).
– In Deutschland sind 616.373 Wohnwagen zugelassen, ein Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Grafik).
– Reisemobile werden immer beliebter, dahinter steckt der Wunsch nach flexibler und kurzfristiger Reiseplanung.
– Reisemobilhersteller kommen mit der Produktion kaum hinterher, längere Lieferzeiten und hohe Preise für Gebrauchtfahrzeuge sind die Folge.
– Die meisten deutschen Camper kommen aus Nordrhein-Westfalen (25 %), Bayern (17 %) und Baden-Württemberg (15 %).
– Die Lieblingsdestinationen der deutschen Camper: Deutschland, Italien, Kroatien und Frankreich.
– Die Vermietung von Wohnmobilen ist kein Nischenmarkt mehr: Immer mehr PKW-Händler und -Werkstätten vermieten bereits Camping-Busse.
– Auch Urlauber ohne Wohnwagen, Reisemobil oder Zelt wollen auf den Campingplatz und mieten komfortable Lodge-Zelte oder Mobilheime.
– Nachfrage nach Dauercamping lässt nach, Nachfrage nach Mietunterkünften am Campingplatz steigt hingegen rasant.
– Trend: Campingtourismus wird für Städte immer wichtiger.
– Campingplätze investieren hauptsächlich in moderne Sanitäreinrichtungen und Wellness.
– Trend zu kleinen Campingplätzen, die zum Beispiel an Bergbauernhöfe angeschlossen sind.
– Regelmäßig eröffnen Mini-Campingplätze. Großprojekte betreffend neuer Campingplätze sind hingegen kaum zu finden.
– Der einfache Zelturlaub erfährt eine Renaissance.
Über Camping.Info
Camping.Info mit Sitz im oberösterreichischen Friedburg ist seit dem Jahr 2007 online und ist mit 23.000 eingetragenen Campingplätzen aus 44 europäischen Ländern das führende und meist besuchte Informationsportal für Campingurlaube. Gründer und Geschäftsführer ist Erwin Oberascher, der selbst seit Kindheitstagen begeisterter Camper ist.
Der Internet-Campingführer, welcher in 24 Sprachen verfügbar ist, verbuchte im Jahr 2016 rund 13,3 Millionen Visits und mehr als 39 Millionen Seitenaufrufe. Am Portal befinden sich rund 181.000 Fotos und 2.000 Videos von Campingplätzen. Die Listung von Campingplätzen auf Camping.Info ist kostenlos. Für die Reiseziele Österreich, Schweiz, Südtirol, Kroatien und Deutschland sind im Eigenverlag gedruckte Campingführer erhältlich.
Foto / Quelle: Camping.Info