Verantwortung im Fall Yagmur: In Hamburg sagt man Tschüs

Wir tragen die politische Gesamtverantwortung – klingt gut, was der Hamburger Staatsrat Jan Pörksen in der jüngsten Sitzung des Untersuchungsausschusses im Fall Yagmur einräumt. Beruhigend. Es passiert was.

Und man soll glauben, dass künftig kein Kind mehr ein solch schreckliches Schicksal erleiden wird wie die Dreijährige. Aber bitte: Politische Verantwortung geht anders.

Dafür hält der zuständige Senator seinen Kopf hin, auch wenn andere die Fehler machen. Doch Rücktrittsforderungen?

Fehlanzeige in Hamburg. Da wird darauf verwiesen, dass weder Staatsrat noch Sozialsenator das Mädchen oder dessen Akte vor seinem Tod kannten. Auf so eine Argumentation hätte sich auch Bremens Sozialsenatorin Karin Röpke 2006 zurückziehen können.

Aber sie wusste offenbar noch, was es nach dem Fall Kevin und dem aktenkundigen Behördenversagen hieß, politische Verantwortung tatsächlich zu übernehmen: Nämlich den Hut zu nehmen.

Aber an der Elbe? Dort gehen die politischen Uhren offenbar anders. Was umso mehr erstaunt, als dass die Behörde nach dem Methadon-Tod der elfjährigen Chantal vorgewarnt war. Deshalb wäre es für die Behördenspitze spätestens jetzt an der Zeit gewesen, sich an das Lied von Heidi Kabel zu erinnern: In Hamburg sagt man Tschüs.

Foto / Quelle: Ersch. 17.09.2014 Weser-Kurier/Bremer Nachrichten, Peter Voith

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