Mein Telefon klingelt und mein Freund Lutz ist dran. Wir schnacken über das verpatzte Fußballspiel vom Vorabend und seinen neuen Job bei der Hochbahn. Fast hätte ich vorgeschlagen, die ersten Sonnenstrahlen zu nutzen und uns an der Alster auf ein Bier zu treffen. Aber da durchzuckt mich mein schlechtes Gewissen.
Ich bin mir sicher, dass sowohl Bier an der Alster als auch andere Leute in echt zu treffen und dann noch Sonne dazu irgendwie bestimmt verboten ist. Naja, ich wische den Gedanken beiseite und wir reden weiter. Lutz ist völlig motiviert und sprudelt wie ein Wasserfall. Dann lässt er die Bombe platzen: Er will mit seiner Freundin zusammenziehen.
Sie haben heute den Mietvertrag unterschrieben. Eine schicke Drei-Zimmer-Wohnung im dritten Stock in Winterhude, allerdings ohne Fahrstuhl. Die beiden kennen sich schon fast zwei Jahre und haben ohnehin lockdownbedingt beinahe das ganze letzte Jahr zusammen gehockt. Der Test scheint geglückt zu sein. Das klingt echt cool und ich freue mich schon auf die illegale Einweihungsparty.
Besser teure Fehler vermeiden
Lutz fragt, wo man günstig Anhänger mieten kann. Uff! Die Idee rede ich ihm gleich aus. Zu gruselig war die Erfahrung, die wir beim Umzug eines armen Kollegen machen mussten. Der wollte den Sparfuchs machen, den ganzen Umzug mit ein paar Kumpels alleine stemmen und hatte sich einen Transporter und ein paar Obstkisten besorgt.
Das Ende vom Lied waren eine zerbrochene Ceranplatte, zerkratzte Möbel, kaputtes Geschirr und vieles mehr. Für den Verlust hätte er besser nach Umzugsunternehmen Hamburg gegoogelt und hätte sich um gar nichts kümmern müssen. Als ich vor einem halben Jahr von Hamburg weiter in den Norden umgezogen bin, hab ich mich gleich nach einem Möbeltransport Hamburg – Norderstedt umgesehen. Manchmal ist es einfach schlauer und besser, die Profis ranzuzulassen.
Foto / Quelle: (c) pixabay.com