Balkongarten: Aus zarten Sprößlingen werden ertragreiche Vitaminlieferanten

Austreibende Knospen, umhersurrende Bienen und zurückkehrende Zugvögel künden unmissverständlich an: Der Frühling hält Einzug. Wärmenden Sonnenstrahlen am Tage folgen jedoch immer noch kalte bis frostige Nächte. Gemüsefreunde schreckt das nicht ab. Sie folgen dem Weckruf der Natur und beginnen jetzt im geschützten und hellen Innenbereich mit der Anzucht von Pflanzen. Gartenexperte Bio Green gibt wertvolle Tipps zum erfolgreichen Kultivieren von Tomate, Gurke und Co.

Perfektes Timing

Der April gilt als idealer Monat für die Aussaat von mediterranem Gemüse. Aubergine, Chili und Paprika keimen später als Zucchini, Kürbis und Tomate. Sie brauchen daher einen Keim-Vorsprung. Das Phänomen des Geilens, das Bilden langer, dünner und gebrechlicher Triebe, beobachten Unerfahrene bei zu zeitiger Anzucht im Jahr. Die Sonne verfügt noch nicht über ausreichend Kraft und lässt junge Pflänzchen lichthungrig in die Höhe schießen.

Tomate und Kürbis sprießen im Anzuchtset "Hollandia" von Bio Green
Tomate und Kürbis sprießen im Anzuchtset „Hollandia“ von Bio Green

Grundlage schaffen

Sämlinge fühlen sich in kleinen Töpfen ebenso wohl wie in Eierkartons oder leeren Joghurtbechern. Kenner setzen Saatgut einen Fingerbreit tief in nährstoffarmes Substrat ein; dadurch bilden Emporkömmlinge kräftig Wurzeln. Umweltbewusste vermeiden torfhaltige Produkte und setzen stattdessen auf Kokosquelltabletten. Besonders zu Beginn gilt es, behutsam zu gießen, um feine Samen nicht wegzuspülen. Die Wasser-Sprühflasche fungiert als Mittel der Wahl. Optimale klimatische Bedingungen schafft ein Mini-Gewächshaus durch den Treibhauseffekt.

Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz

Sobald sich an juvenilen Trieben mindestens zwei Blätter bilden, greifen aufmerksame Beobachter zum Pikierstab und topfen um. Im Anfangsstadium benötigen Zöglinge ausreichend Platz. Das filigrane Trennen der Einzelpflanzen gelingt mit Fingerspitzengefühl und etwas Übung. Nach einer alten Bauernregel markieren die Eisheiligen Mitte Mai die Zeit des Umzugs ins Freie.

Pflanzen danken ihren Besitzern die schrittweise Gewöhnung an neue Wetterverhältnisse durch stundenweise Aufenthalte an der frischen Luft. Obwohl die Fallstricke zur idealen Anzucht auf der Fensterbank zahlreich erscheinen, vernichten ein oder zwei Patzer nicht die gesamte Ernte. Diese fällt vielleicht etwas kleiner aus, doch der DIY-Charakter einer selbst gezüchteten Gemüsevielfalt wiegt um ein Vielfaches mehr.

Foto / Quelle: www.biogreen.world/de/

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