Last Summer: Natürlicher Verkehr – heißer Trend zum Outdoor-Sex

Eine Umfrage ergab: Bei 90 Prozent der Befragten ging es schon im Freien zur Sache. Professor Harald Stumpe erklärt den Trend zum Verkehr in der Natur.

Warmer Sand und ein kühler Luftzug auf der Haut, das Rauschen der Baumwipfel – viele Menschen bringt das in romantische Stimmung und weckt Lust auf das Liebespiel in freier Natur. Outdoor-Sex heißt der neue Trend, der sich in Deutschland offenbar großer Beliebtheit erfreut.

Heißer Trend zum Outdoor-Sex
Heißer Trend zum Outdoor-Sex

Für Professor Dr. med. Harald Stumpe, Inhaber des Professur für Sozialmedizin/ Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg, ist das nicht verwunderlich „Wir erleben derzeit eine ‚Zunahme der Vielfalt’ in Sachen Sexualität. Das heisst, dass die intimen Erlebniswelten nicht unbedingt extremer werden, aber dass sich die Menschen immer abwechslungsreicher und unbefangener ausleben. Auch die Erfüllung bzw. das Experiment mit alternativen Orten für den Geschlechtsverkehr ist ein Beispiel dafür.“

Wälder sind beliebt

Eine Umfrage unter 5.000 Mitgliedern der Internet-Community Joyclub.de bestätigt diese Einschätzung. 90 Prozent der Befragten hatten bereits Verkehr in der Natur, also Outdoor-Sex. Besonders beliebte Orte dafür sind Wälder (Hier haben es schon 71 Prozent der Befragten ausprobiert.), Badeseen und Strände (60 Prozent) sowie Parks (34 Prozent). Da der Begriff noch nicht trennscharf definiert ist, gibt es Überschneidungen mit dem im englischen Sprachraum verbreiteten Begriff „Public Sex“.

Dabei geht es vor allem um die Absicht, Verkehr an stark frequentierten öffentlichen Orten zu haben. Der Schnittpunkt ist die Verlagerung des Geschlechtsverkehrs nach draußen und zum Teil der Kick, erwischt zu werden. Professor Harald Stumpe zufolge geht es beim Outdoor-Sex meist nur zweitrangig um Zuschauer.

Mehr noch: „Diese Spielart findet im Kopf statt: Oft wird sie gar nicht umgesetzt und allein die Fantasie ist erregend.“ Wie alltäglich der Gedanke an das Liebesspiel unter freiem Himmel ist, zeigen die Umfrageergebnisse: 96 Prozent aller Umfrageteilnehmer haben bereits einmal darüber nachgedacht.

Der Kick erwischt zu werden

Doch was ist das Reizvolle am Schäferstündchen im Grünen? Der Kick, möglicherweise erwischt zu werden, steht ganz oben auf der Liste (28 Prozent), es folgt die Nähe zur Natur (13 Prozent). Die romantische Stimmung spielt überraschenderweise nur für sieben Prozent eine Rolle. Für knapp die Hälfte der Befragten macht es die Mischung aller drei Komponenten.

Wirklich erwischt werden wollen allerdings nur die Wenigsten. Professor Stumpe meint dazu: „Es geht um die Möglichkeit ertappt zu werden. Das soll eigentlich gar nicht passieren. Sex mitten auf der Liegewiese im Park gibt es z. B. kaum. Meist sichern sich die Liebenden besonders ab. Schon diese Planung kann Teil des Spiels sein.“ Die befragten Joyclub-Mitglieder sehen das ähnlich.

Joyclub.de Umfrage
Joyclub.de Umfrage

60 Prozent geben an, dass es ihnen beim Outdoor-Sex auf das Erlebnis ankommt, nicht auf die Öffentlichkeit. 20 Prozent sind sich sogar sicher, dass sie den Verkehr abbrechen, wenn sie beobachtet werden. Immerhin 18 Prozent sehen das anders. Sie finden, dass die Aktion durch einen Zuschauer noch spannender wird. Lediglich ein Prozent will mit dieser Freizeitbeschäftigung absichtlich schockieren.

Das könnte schwierig werden. Denn fast zwei Drittel der Befragten sind noch nie einem Paar, das gerade beim Liebesspiel im Freien war, begegnet. Darüber hinaus fanden es von den Befragten, die schon einmal Zuschauer bei einem Geschlechtsakt in freier Natur waren, 36 Prozent klasse. Lediglich zwei Prozent haben sich belästigt gefühlt.

Zeigelust trifft auf Voyeurismus

Für Professor Harald Stumpe ist das ein klarer Hinweis auf einen Zusammenhang von Outdoor-Sex und Voyeurismus: „Es ist natürlich auch immer eine Portion Exhibitionismus bzw. Zeigelust mit im Spiel. So treffen sich Pärchen auch zu Outdoor-Partys, hier heißt es: sehen und gesehen werden. Die exhibitionistischen Vorlieben bedienen durchaus voyeuristische Präferenzen. Es gibt die etwas extremere Praktik des ‚Dogging’. Hier geben Menschen ihre Absicht, öffentlichen Sex zu haben, z. B. im Internet vorher bekannt, so dass Voyeure dann an den Ort kommen können, um ihre Schaulust zu befriedigen.“

Mögliche Geldstrafen schrecken nicht ab

Dass Beischlaf an öffentlichen Orten, wenn sich jemand gestört fühlt, als Erregung öffentlichen Ärgernisses durch sexuelle Handlungen gewertet und mit einem Bußgeld belegt werden kann, scheint kaum jemanden zu stören. Fast allen ist der Fakt bekannt. Reichlich 70 Prozent bemühen sich deshalb bei ihren Aktivitäten um Diskretion. Weiteren 21 Prozent ist es schlicht egal.

Quelle / Foto: Foto (1) & Web: joyclub.de

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