Schlangenbeschwörer als Sitznachbar im Bus? Skurril, aber erlebt

Ein Schlangenbeschwörer als Sitznachbar im Bus. Eine Edel-Toilette hoch oben in einem Baumhaus. Unwegsame Fußmärsche in grandioser Natur. Von Farben, Geräuschen und Gerüchen überfüllte Gassen. Kuriose Begegnungen mit Menschen und Göttern. Die Indienreise von Autorin Marie Erlenmaier ist sympathisch skurril, mutig und voller Abenteuer.

Temporeich wie humorvoll nimmt sie ihre Leserinnen und Leser in ihrem Erstlingsroman ‚Wunderbalsam‘ mit auf eine überraschende wie erkenntnisreiche Reise. Mit leicht fließendem Schreibstil verarbeitet Marie Erlenmaier in ihrem Buch ‚Wunderbalsam‘ ganz persönliche Erlebnisse und Eindrücke als Ich-Erzählerin.

Lange hatte sie von einer Rucksack-Tour durch Indien geträumt. Gleichsam als Ausgleich und Ausbruch aus ihrem eintönigen Bürojob als einfache Angestellte in einer Kleinstadt. Mit ihrer besten Freundin Steffi soll es endlich losgehen. Aber die ist plötzlich verhindert. Marie bleibt nur deren ausgeklügelter Reiseplan.

Lese-Auszeit Wunderbalsam von Marie Erlenmaier

Marie Erlenmaier: ‚Wunderbalsam‘ / © Matis Verlag

Neugierig wagt sie sich allein hinein in eine unbekannte Welt. Stück für Stück wächst die Protagonistin an den alltäglichen Herausforderungen des fernen Landes: An energisch feilschenden Händlern. Fiesen Blutegeln im hohen Gras. Im Nirgendwo liegenbleibende Überlandbusse. Doch egal, was auch passiert – jede Prüfung macht sie stark.

Zuversicht und Vertrauen

Sie lernt viel über sich. Vor allem Zuversicht und Vertrauen. In sich und, dass sich stets alles zum Guten wendet. Selbst als sie völlig überraschend in einem dunklen, ölverschmierten Kofferraum aus einem Naturreservat fliehen muss. Schließlich den erstbesten Flug zurück nach Berlin besteigt, um einer jungen Reiseleiterin aus ihrem indischen Knebelvertrag herauszuhelfen.

Zwar lässt Marie die tropischen Landschaften, die Gelassenheit der Menschen, den feinen überall präsenten Räucherstäbchenduft und damit ihre Auszeit in Indien hinter sich. Aber Unvorhersehbarkeit und Nervenkitzel noch lange nicht. Besser gesagt: Jetzt hat sie ihr Karma zu erfüllen. Davon ist zumindest ihre Zufallsbekanntschaft mit dem gottgleichen Namen Shiva überzeugt.

Sympathisch-chaotisch nehmen die Dinge fortan im kühl-sachlichen Deutschland ihren weiterhin mit viel Situationskomik gespickten, spannenden Lauf. Überraschend bis zur letzten Zeile. Nur soviel sei vorab verraten – der Wunderbalsam ist keine ayurvedische Heilsalbe, sondern eine Metapher für all das Schöne, das Marie widerfährt.

Quelle / Fotos: matis-publishing.com

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