Welche Voraussetzungen müssen für eine binationale Ehe vorliegen?

In Deutschland leben etwa 1,5 Millionen binationale Paare und 1,2 Millionen davon sind verheiratet, was nicht verwunderlich ist, denn eine Eheschließung geht mit einigen Vorzügen einher, darunter steuerliche Vorteile und im Optimalfall ein gesichertes Aufenthaltsrecht. Allerdings kann das Schließen einer binationalen Ehe in Deutschland eine große Herausforderung sein, weswegen sich viele Paare fragen, wie sie das Ganze am besten angehen. Aus diesem Grund möchten wir uns diesem Artikel damit befassen, welche Voraussetzungen für eine binationale Ehe vorliegen müssen.

Zusammentragen der erforderlichen Dokumente ist das A und O

Im Grunde muss eine Eheschließung in Deutschland auch für binationale Paare keine große Hürde darstellen, aber der bürokratische Aufwand sollte nicht unterschätzt werden, denn das Eingehen einer Ehe ist nur mit den erforderlichen Dokumenten möglich, da die Ehe andernfalls nicht beim Standesamt angemeldet werden kann. Grundsätzlich müssen bei einer binationalen Ehe folgende Dokumente vorliegen:

  • Eine Geburtsurkunde
  • Ein gültiger Pass
  • Ein Nachweis des Wohnsitzes
  • Ein Ehefähigkeitszeugnis

Während die Geburtsurkunde, der Pass und der Nachweis des Wohnsitzes in vielen Fällen bereits vorliegen, ist das beim Ehefähigkeitszeugnis nicht immer der Fall. Das Ehefähigkeitszeugnis soll sicherstellen, dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine Eheschließung in Deutschland gegeben sind. Im Spezifischen geht es dabei in erster Linie darum, ob der Partner oder die Partnerin nicht bereits im Heimatland verheiratet ist. Wer eine binationale Ehe in Deutschland eingehen möchte, sollte besagtes Dokument also rechtzeitig in seinem Heimatland beantragen.

Die Welt wächst immer weiter zusammmen
Die Welt wächst immer weiter zusammmen / (c) pixabay.com

Dokumente sind erst mit Übersetzung ins Deutsche gültig

Leider ist es mit dem Beschaffen der erforderlichen Dokumente nicht getan, denn solange diese noch in der Landessprache geschrieben sind, werden sie von den Behörden in Deutschland nicht akzeptiert. Binationale Paare müssen die jeweiligen Dokumente also erst einmal auf Deutsch übersetzen lassen, aber eine einfache Übersetzung ist dabei nicht möglich: Die Dokumente können erst dann anerkannt werden, wenn für jedes einzelne eine beglaubigte Übersetzung vorliegt. Das hat in erster Linie den Zweck, dass der vereidigte Übersetzer präzise arbeitet und nicht zum Vorteil des ausländischen Partners übersetzt.

Das Problematische beim beglaubigten Übersetzen von entsprechenden Dokumenten ist, dass die Übersetzungen durch die Innenbehörde des ausstellenden Staates erfolgen müssen, bevor sie von der deutschen Auslandsvertretung auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Gegebenenfalls ist dabei auch die Zusammenarbeit mit einem Vertrauensanwalt der jeweiligen Nation erforderlich. Das alles kann zu erheblichen Kosten führen und ist mit einem hohen Aufwand verbunden, weswegen es immer noch binationale Paare in Deutschland gibt, die sich gegen eine Eheschließung entscheiden.

Ist eine Eheschließung auch ohne die erforderlichen Dokumente möglich?

In einigen Sonderfällen kann es sein, dass ein oder mehrere Dokumente nicht eingeholt werden können. Solche Situationen kommen beispielsweise bei Flüchtlingen vor, da diese im Regelfall nicht mit einem Entgegenkommen in ihrem Land rechnen können. Das heißt jedoch nicht, dass eine binationale Ehe nicht möglich ist, denn in solchen Situationen kann immer noch eine eidesstattliche Erklärung abgegeben werden. Eine eidesstattliche Erklärung kann die erforderlichen Dokumente „ersetzen“, muss aber zu 100 % der Wahrheit entsprechen, da andernfalls schwerwiegende juristische Folgen drohen.

Ehrliche Kommunikation ist bereits vor der Eheschließung wichtig

Das Eingehen einer binationalen Ehe ist ein großer Schritt und infolgedessen ist es wichtig, bereits vor der Eheschließung ehrlich zu kommunizieren, denn der deutsche Alltag kann für Paare zu einer echten Herausforderung werden. Nicht selten kommt es bereits nach wenigen Jahren zu Scheidungen, aber auf der anderen Seite gibt es auch binationale Paare, die eine lange und glückliche Ehe führen. Eine solche ist jedoch nur möglich, wenn beide Seiten großen Wert auf eine ehrliche Kommunikation legen.

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