Beim Kauf- von Kosmetik- und Pflegeprodukten geht der Trend wie in vielen Lebensbereichen zur Nachhaltigkeit. Vielen Verbrauchern geht es nicht alleine um den Verzicht von umweltschädigenden Inhaltsstoffen. Vielmehr sollen Haut und Haare vor Allergien und unnötigen Chemikalien geschützt werden. Doch welche Inhaltsstoffe sind es, die Nachhaltigkeit bei kosmetischen Erzeugnissen gefährden und was sind sinnvolle Alternativen?
Sorge um Allergien als häufiger Antrieb
Beim bewussten Shopping in allen Lebensbereichen steht neben dem Schutz der Umwelt die eigene Gesundheit im Vordergrund. Allergien auf Inhaltsstoffe in Hygiene- und Pflegeprodukte kommen immer wieder vor und machen ein Umdenken bei allen Betroffenen notwendig. Neben der bewussten Auswahl der richtigen Pflegeprodukte kommt es natürlich auch auf die Dosierung an.
Nicht alleine der Einsatz chemischer Inhaltsstoffe stellt ein Problem für nachhaltige Kosmetik dar. Produkte wie Palmöl entstammen der Natur, stehen jedoch aufgrund der fortschreitenden Entwaldung in Regionen wie Südostasien in der Kritik. Alleine ein Blick auf rein natürliche Inhalte und Zusätze reicht also nicht, um nachhaltig einzukaufen. Dies gilt letztlich auch für den sozialen Charakter und die Arbeitsbedingungen vor Ort.
Auf erdölbasierte Stoffe verzichten
Der erste Schritt zur nachhaltigen Kosmetik ist für viele Verbraucher der Verzicht auf erdölbasierte Inhaltsstoffe. Ein bekannter Stoff dieser Art ist Paraffin, wobei das Bewusstsein bei vielen Herstellern angekommen ist und mit „paraffinfreien“ Produkten geworden wird.
Allerdings sind in vielen Cremes oder Lippenstiften Inhaltsstoffe zu finden, die weniger bekannt sind und Erzeugnisse auf Basis von Erdöl darstellen. Beispiele sind Ozokerite, Ceresin und selbst Vaseline. Grob gesagt sollte verstärkt auf die Inhaltsstoffe von Kosmetik geachtet werden, wenn diese eine fettspendende oder rückfettende Wirkung aufweisen.
Palmöl und Mikroplastik als weitere Risiken
Die Umstellung auf einen natürlichen Fettspender in Hautcremes oder als Lippenpflege kann sich als schwierig erweisen. Die Kritik an Palmöl wurde bereits angesprochen und wird von vielen Verbrauchern ernst genommen. Bekannte Alternativen sind Kokos- und Sojaöl, auf den Markt kommen zudem vermehrt Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Macauba oder Colipi.
Allen Varianten ist eines gemeinsam: Die Ernte ist schwieriger und nicht so ertragreich. Dies spiegelt sich im Kaufpreis der Kosmetik- und Pflegeprodukte wider. Für eine hochwertige und natürliche Fettspende bieten sich sogar Alternativen wie ein Tröpfchen Olivenöl an, die nicht zwingend aus der Drogerie stammen müssen.
Fernab von bedenklichen Inhaltsstoffen ist Mikroplastik ein ernstzunehmendes Thema. Neben der Herstellung aus Erdöl ist der extrem schwierige Abbau von Plastik durch die Natur ein Problem. Neben dem Schutz der Gesundheit dient ein Verzicht der globalen Vermeidung von Müll. Fernab einzelner Inhaltsstoffe können Käufer nachhaltiger Kosmetik deshalb auch mit der Verpackung ihrer Kosmetika einen Beitrag zum Umweltschutz und einer bewussten Lebensweise leisten.
Labels und Auszeichnungen verstehen
Die Definition von Mikroplastik oder anderen umweltschädlichen Materialien ist leider nicht eindeutig. Ähnliches gilt für Inhaltsstoffe, die Allergien auslösen können, jedoch nicht generell gesundheitlich bedenklich sind. Die verschiedenen Label der Branche geben deshalb nur einen groben Anhaltspunkt, worauf bei nachhaltiger Kosmetik zu achten ist.
Letztlich ist es eine individuelle und bewusste Entscheidung, in welchen Bereichen ein Verzicht wichtig ist. Deshalb muss nicht jeder Haushalt selbst eigene Seife herstellen. Beim Gang in die Drogerie vor Ort oder dem Einkauf von kosmetischen Erzeugnissen in einem Online-Shop sollte jedoch verstanden werden, was die Produkte genau beinhalten.
Quelle / Foto: Redaktion