Immer mobil online: Wer profitiert wirklich?

Das Smartphone stets in der Tasche, den Arbeitslaptop auf dem Schreibtisch und das Tablet bereit für den Abend auf der Couch. So viel wie heute waren wir in der Vergangenheit noch nie im digitalen Leben aktiv. Die Möglichkeiten sind fast ins Unermessliche gestiegen, mit denen wir uns online beschäftigen können. Doch zur gleichen Zeit lauern Risiken. Wer profitiert von dieser ständigen mobilen Erreichbarkeit am Ende wirklich?

Fake-Accounts und stundenweise TikTok-Nutzung

Das Internet begleitet uns quasi 24 Stunden am Tag durch unseren Alltag Das Internet begleitet uns quasi 24 Stunden am Tag durch unseren Alltag / Photo by Olivier Bergeron on Unsplash

Unter dem Strich sind es vor allem junge Nutzer, die heute immer öfter zur ständigen Erreichbarkeit tendieren. Das Smartphone liegt stets bereit und bietet zu jedem Zeitpunkt nicht nur den unmittelbaren Kontakt zu Freunden, sondern ebenfalls immer wieder Ablenkung. Denn die meiste Zeit verbringen wir nicht damit, wichtige Telefonate zu führen oder die Wettervorhersage zu überprüfen. Nein, heutzutage fließen vor allem bei der jüngeren Generation meist ganze Stunden pro Tag in die sozialen Medien.

Eine Studie zum technologischen Alter zeigt zum Beispiel, dass Deutsche zwischen 16 und 24 Jahren gleich zu einem Drittel mindestens mit einem Fake-Account bei Instagram ausgestattet sind. Die Bilder-, Video- und Story-Plattform hat sich somit zu einer digitalen Welt entwickelt, die mittlerweile neben der realen co-existiert. Profitieren tut davon vor allem der Besitzer Meta, der einerseits auf eine riesige tägliche Nutzerschaft weltweit blickt sowie von den umfangreichen Daten der Nutzer profitiert.

Neben Instagram sorgt aktuell insbesondere die Kurzvideo-Plattform TikTok für Begeisterung in der angesprochenen Altersgruppe. Insgesamt antworteten in der Studie überraschende 10 Prozent der Befragten damit, dass sie mehr als fünf Stunden pro Tag auf TikTok verbrächten. Die meisten sind täglich zumindest eine Stunde auf dieser Plattform aktiv. Vor allem bei solch einer zeitlich übermäßigen Nutzung stellt sich die große Frage, ob dies für die jungen Menschen noch gesund sein kann.

Gefahren sind längst bekannt

Bei aller Kritik an der Nutzung sind sich die jungen Menschen des Risikos durchaus bewusst, wie verschiedene Studien zeigen. Grundsätzlich gibt es zwei gewichtige Argumente, die beim ständigen Online-Sein in der mobilen Welt genannt werden. Zum einen leidet das eigene Wohlbefinden unter Plattformen wie Instagram, TikTok und Co. Dieser Punkt ist einmal mehr auch als Kritik am neuen Berufsideal „Influencer“ zu verstehen, das sich in den vergangenen Jahren so schnell wie kaum ein anderes etablierte.

Dazu kommt die Frage nach der eigenen Privatsphäre. Denn je mehr Informationen über sich selbst im Internet landen, desto mehr leidet darunter auch der Datenschutz. Die jungen Nutzer vertrauen den internationalen Konzernen in Bezug auf den Datenschutz meist nicht, haben aber normalerweise gar keine andere Wahl. Die Alternativen heißen somit Privatsphäre-Verlust oder Nicht-Nutzung.

Braucht es Einschränkungen?

Ist das wirklich immer nützlich
Ist das wirklich immer nützlich / Photo by Brett Jordan on Unsplash

Schon seit vielen Jahren wird über regulatorische Einschränkungen von Unternehmen wie Meta (Facebook & Instagram) diskutiert. Dazu gekommen ist es bislang nur bedingt, auch weil die Konzerne in den Vereinigten Staaten sitzen, wo sie anderen Richtlinien unterstellt sind, die deutlich lockerer daherkommen.

Darüber hinaus sind Einschränkungen in der ständigen Mobilität nur schwer vorstellbar. Vielmehr sollten die zuständigen Stellen beginnend mit den weiterführenden Schulen bereits frühzeitig daran arbeiten, auf die Gefahren der Digitalisierung hinzuweisen, insbesondere in Bezug auf die Privatsphäre. Denn nur so ist es letztlich möglich, selbst von der mobilen Internetnutzung zu profitieren, ohne ausschließlich persönliche Informationen weiter zu reichen.

Quelle / Foto: Redaktion

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