Ein Trauma kann nach einem schlimmen Erlebnis auftreten. Was genau Traumata auslöst, ist individuell. Für manche Trauma-Patienten war es ein Krieg, eine Flucht, ein Unfall oder ein schwerer Verlust. Bei anderen liegt vielleicht eine Mobbing-Vergangenheit, eine unsichere Eltern-Kind-Bindung oder auch etwas ganz anderes zugrunde.
Ein Trauma kann das eigene Weltbild erschüttern und zu einem Gefühl großer Unsicherheit führen. Erlebnisse aus dem Alltag können Traumata triggern und die damit verbundenen negativen Gefühle wieder wachrütteln. Doch die Traumatherapie hilft dabei, Traumata zu überwinden.
Was ist eine Traumatherapie?
Weist eine Person ein Trauma auf, kann dieses im Alltag stark einschränkend sein und die Lebensqualität mindern. Wann immer die betroffene Person mit einem sogenannten Trigger (Auslöser) konfrontiert wird, können die bedrohenden Gefühle der Trauma-Situation überhandnehmen.
Auch Schlafstörungen, Angststörungen oder Konzentrationsschwäche können Folgen eines Traumas sein. In extremen Fällen kann es sogar zu posttraumatischen Systemstörungen, schweren Depressionen oder Suchterkrankungen kommen.
Traumatherapie kann Betroffenen die Rückkehr in ein normales Leben erleichtern. Dabei wenden Therapeuten meist entweder Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie an, um das Trauma aufzuarbeiten. Nähere Informationen zu ambulanten Praxen und Trauma-Kliniken finden Betroffene unter dem Link Traumatherapie in Hamburg.
Wann benötigt man eine Traumatherapie?
Eine Traumatherapie ist immer dann empfehlenswert, wenn man durch die Erinnerung an ein schlimmes Ereignis in einen körperlichen oder seelischen Ausnahmezustand gerät: Starkes Schwitzen, Bauchschmerzen, Atembeschwerden, Panikattacken oder Alpträume sind typische Anzeichen dafür. Grundlegend gilt: Entstehen durch ein in der Vergangenheit erlebtes Ereignis Einschränkungen im Alltag, sollte ein Trauma behandelt.
Wie funktioniert eine Traumatherapie?
Im Rahmen der Anamnese sammeln Trauma-Therapeuten zunächst Informationen über das Erlebte: Was wurde erlebt? Handelt es sich um ein einmaliges Erlebnis, beispielsweise eine Naturkatastrophe oder ein Unfall? Oder haben wiederkehrende Erlebnisse wie beispielsweise Missbrauch im häuslichen Umfeld das Trauma ausgelöst?
Haben sich die Therapeuten ein erstes Bild über ihre Patienten gemacht, geht es daran, das zugrundeliegende Trauma sanft zu lösen. Dazu gehören im Allgemeinen die nachfolgenden Schritte:
Stabilisation
Bevor Therapeut und Patient das Trauma bearbeiten können, muss der Patient stabilisiert werden. Je wohler sich eine betroffene Person beim Therapeuten fühlt, desto besser gelingt das. In der Stabilisationsphase sollte die Praxis zum sicheren Hafen werden. Außerdem hilft der Therapeut Trauma-Patienten dabei, sich sogenannte „innere Helfer“ zu erschaffen, die während der weiteren Aufarbeitung für mentale Unterstützung sorgen.
Traumabearbeitung
Die ausreichende Stabilisation von Betroffenen ist eine wichtige Voraussetzung für die aktive Bearbeitung des Traumas. In diesem Schritt konfrontiert der Therapeut seinen Patienten, nämlich mit dessen Ängsten. Im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie können Betroffene also erleben, dass ihr persönlicher Trigger ihnen eigentlich keine Angst einjagen muss. Steigt man nach einem schweren Verkehrsunfall angeleitet durch den Therapeuten wieder in ein Auto (Trigger), stellt man nämlich fest, dass sich nur durch den Trigger das schlimme Ereignis nicht wiederholt.
Damit Patienten dieser schwere Schritt leichter fällt, erlernen sie während der Traumabearbeitung Techniken, um besser mit der Angst umzugehen. Diese Atemtechniken oder Gedankenstopps erleichtern Betroffenen meist auch den Umgang mit der Angst im Alltag. Während der Traumabearbeitung helfen gute Therapeuten und Ärzte Patienten außerdem dabei, mögliche Schuldgefühle abzulegen.
Integration
Kommen bei Betroffenen Erinnerung an das auslösende Erlebnis an die Oberfläche, kann das zu einem Gefühl des Ausgeliefertseins führen. Ziel einer Traumatherapie ist es also, dass Betroffene den kontrollierten Umgang mit Trigger und Angst erlernen. So erhalten sie die Kontrolle über ihr Leben, über Gedanken und Handlungen zurück.
Durch das ständige bewusste Hervorkramen des Traumas, vererbt oder selbst erlebt, wird dieses aktiv in die Lebensgeschichte von Betroffenen integriert. Ziel dieser Integration ist es, dass Betroffene das Trauma nicht mehr als permanente Bedrohung erleben, sondern als etwas, das der Vergangenheit angehört. Ist dieser Schritt erfolgreich absolviert, können Patienten sich wieder auf die Gegenwart und die Zukunft konzentrieren.
Risiken einer Traumatherapie
Das größte Risiko der Therapie einer Traumatherapie ist das der Retraumatisierung. Dazu kann es kommen, wenn ein Patient noch nicht bereit für die Konfrontation ist. Die Retraumatisierung kann im schlimmsten Fall sogar zu einer Intensivierung des Traumas führen. Doch auch im Alltag kann es bei einem nicht therapierten Trauma zur Retraumatisierung kommen, weshalb es kein Grund gegen eine Therapie sein sollte.
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