Zusammengerechnet verbringen wir durchschnittlich vier Monate pro Jahr vor digitalen Bildschirmen. Trockene und gereizte Augen, Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit können die Folge sein. Insbesondere, wer beruflich viel am Bildschirm arbeitet, der sollte seinen Augen mit einigen einfachen Maßnahmen ab und zu Erholung gönnen.
Jedes Blinzeln zählt
Bei jedem Blinzeln werden die Augen mit Tränenflüssigkeit benetzt. So werden sie gereinigt und die Hornhaut wird mit Nährstoffen versorgt. Während der Bildschirmarbeit nimmt die Frequenz des Lidschlags allerdings ab. Das kann zu Reizungen und Trockenheit der Augen führen. Durch zugige oder trockene Raumluft wird dieser Effekt noch verstärkt. Man sollte daher versuchen, während der Bildschirmtätigkeit wiederholt bewusst zu blinzeln. Auch beim absichtlichen Gähnen werden die Augen intensiv mit Tränenflüssigkeit befeuchtet.
Regelmäßiges Stoßlüften kann dazu beitragen, eine optimale Raumluftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55 Prozent zu erreichen. So bleibt der natürliche Tränenfilm der Augen erhalten. Ist die Raumluft trotz regelmäßiger Lüftung zu trocken, können feuchtigkeitsspendende Grünpflanzen das Raumklima verbessern. Auch eine Schale Wasser auf der Heizung kann helfen: Die Feuchtigkeit verdunstet beim Heizen und wird von der Raumluft aufgenommen.
Die Ergonomie des Arbeitsplatzes
Achten sollte man auch auf die Ergonomie am Arbeitsplatz: Die genau aufeinander abgestimmte Höhe von Stuhl, Schreibtisch und Bildschirm kann die Augen entlasten. Die Oberkante des Monitors sollte sich leicht unterhalb der Augenhöhe befinden, sowie mindestens eine Armlänge vom Nutzer entfernt sein. Empfehlenswert ist eine Bildschirmneigung von circa fünf Grad aufwärts. Eine Bildschirmdiagonale von 14 Zoll oder mehr, eine Bildfrequenz von mindestens 70 Hertz und eine entspiegelte Bildschirmoberfläche machen den Augen die Arbeit angenehmer.
Vermeiden sollte man zudem helle Lichtquellen neben dem Arbeitsmonitor – idealerweise sitzt man seitlich zum Fenster. Leicht gedämpftes, natürliches Tageslicht wirkt besonders entlastend für die Augen und fördert darüber hinaus die allgemeine Produktivität und Leistungsfähigkeit. Mit Tageslichtlampen lassen sich das ganze Jahr über natürlich wirkende Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz schaffen. Installierte PC-Filter regulieren außerdem die Bildschirmhelligkeit, indem sie die Lichtverhältnisse und die Farbtemperatur der Arbeitsplatzumgebung anpassen.
Die Augen mit passenden Sehhilfen unterstützen
Brille und Kontaktlinsen tragen Menschen mit Sehschwäche natürlich auch während der Bildschirmtätigkeit. Idealerweise bestehen die Linsen aus einem gut verträglichen Material, das lange Tragezeiten ermöglicht. Eine glatte Oberflächenstruktur sorgt für einen guten Sitz der Kontaktlinsen und lässt die Augen nicht austrocknen.
Weiche Kontaktlinsen aus Silikonhydrogel – wie die von Acuvue – sind sauerstoffdurchlässig und besonders dünn, das erhöht den Tragekomfort ganz wesentlich. Aber auch formstabile Kontaktlinsen eignen sich prinzipiell für die Bildschirmarbeit. Sie liegen locker auf dem Tränenfilm der Hornhaut auf, bedecken sie aber nicht vollständig. So kann jeder Lidschlag die Hornhaut mit frischem Sauerstoff und ausreichend Nährstoffen versorgen.
Brillenträgern reicht in den meisten Fällen ihre normale Brille für die Arbeit am Bildschirm aus. Wenn mit dem Alter jedoch die Anpassungsfähigkeit der Augenlinse abnimmt, dann ist es oft ratsam, sich eine spezielle Arbeitsplatzbrille anzuschaffen: Solche Brillen werden auf den Abstand zum Bildschirm sowie zur Tastatur und Unterlagen abgestimmt. Sie unterstützen also vor allem das scharfe Sehen im Nahfeld sowie in der Zwischen- und mittleren Entfernung. So sorgen sie im Büro für ein komfortables und ermüdungsfreies Sehen.
Besonders wichtig: Urlaubszeiten für die Augen
Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht entlasten nicht nur die Augen: Der ganze Körper profitiert von ausreichender Erholung. Außerdem sollte man seine Augen durch regelmäßiges Trinken mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgen: Etwa zwei bis drei Liter Wasser täglich sollte man zu sich nehmen. Besonders gesund für die Augen ist Karottensaft: Das enthaltene Vitamin A unterstützt die Funktionen der Netzhaut und fördert die Bildung von Tränenflüssigkeit.
Sinnvoll ist an einem langen Bürotag zudem alle 15 bis 20 Minuten eine Bildschirmpause von mindestens 20 Sekunden. Man schließt dazu die Augen oder lässt den Blick schweifen und fokussiert Objekte in unterschiedlicher Entfernung.
Nach Möglichkeit verbringen Bildschirmarbeiter ihre Mittagspause an der frischen Luft: Sauerstoff und Bewegung tun schließlich dem ganzen Körper gut. Ein kleiner Spaziergang durch Hamburgs Grünflächen oder eine gemütliche Tasse Kaffee im Park helfen nicht nur den Augen beim Entspannen.
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