Suchtgefahr Instagram: Was Eltern über Risiken wissen sollten

Instagram hat sich zu einer der beliebtesten Social-Media-Plattformen in Deutschland entwickelt. Mit beeindruckenden 32,44 Millionen aktiven Nutzern im März 2024 bietet Instagram Jugendlichen unterhaltsame Einblicke in das Leben anderer und ermöglicht es ihnen, ihren eigenen Alltag mit Freunden zu teilen.

Für Eltern kann die Instagram-Welt jedoch manchmal verwirrend und sogar besorgniserregend sein. Welche Gefahren lauern auf der Plattform? Wie können Sie Ihre Kinder im Umgang mit Instagram unterstützen? Dieser Ratgeber bietet Ihnen wichtige Informationen und praktische Tipps, um Ihre Kinder auf ihrem Weg durch die Welt von Instagram sicher zu begleiten.

Risiken von Instagram für Kinder und Jugendliche

Instagram bietet zwar viele Unterhaltungsmöglichkeiten, birgt aber auch potenzielle Risiken für Kinder und Jugendliche. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

  • Sozialer Vergleich und Druck: Die perfekt inszenierten Bilder auf Instagram können bei Jugendlichen zu einem verzerrten Körperbild und einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen. Der ständige Vergleich mit dem scheinbar perfekten Leben anderer kann das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen.
  • Cybermobbing und Belästigung: Anonyme Kommentare und negative Nachrichten können Kinder und Jugendliche verletzen und zu Mobbing-Erfahrungen führen.
  • Unerwünschte Kontakte: Leider gibt es im Internet auch Personen, die gezielt Kontakt zu Minderjährigen suchen. Kinder sollten wissen, wie sie sich vor solchen Kontakten schützen können.
  • Unrealistische Schönheitsideale: Auf Instagram dominieren oft stark bearbeitete Fotos, die unrealistische Schönheitsideale vermitteln. Es ist wichtig, mit Ihren Kindern über Bildbearbeitung und die Inszenierung der Realität auf sozialen Medien zu sprechen.
  • Suchtgefahr: Das ständige Scrollen durch Feeds und das Verfolgen von Influencern kann süchtig machen. Achten Sie auf erste Anzeichen einer möglichen Sucht und setzen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Grenzen für die Handynutzung.
  • Datenschutzrisiken: Gerade Kinder und Jugendliche teilen oft unbedacht private Informationen auf Instagram. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Wichtigkeit des Datenschutzes und erklären Sie ihm, welche Informationen besser nicht öffentlich geteilt werden sollten.
Mädchen checkt Instagram auf dem Handy

Instagram: Suchtgefahr nicht nur für Kinder / © pixabay.com – sugarigrandi

Tipps für Eltern im Umgang mit Instagram

Eltern können eine wichtige Rolle dabei spielen, ihre Kinder für die potenziellen Risiken von Instagram zu sensibilisieren und ihnen den sicheren Umgang mit der Plattform beibringen. Hier einige praktische Tipps:

  • Gemeinsam loslegen: Begleiten Sie Ihr Kind bei der Einrichtung des Instagram-Kontos. Legen Sie gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen fest und besprechen Sie die Nutzungsbedingungen von Instagram.
  • Offen kommunizieren: Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Kind über Instagram. Interessieren Sie sich dafür, wem Ihr Kind folgt und welche Inhalte es konsumiert.
  • Vertrauensperson sein: Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Sie immer für es da sind, falls es negative Erfahrungen auf Instagram macht. Ermutigen Sie es, mit Ihnen über Probleme zu sprechen, die online auftreten können.
  • Regeln und Grenzen setzen: Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Regeln und Grenzen für die Handynutzung. Legen Sie beispielsweise fest, wie lange Ihr Kind täglich auf Instagram sein darf und in welchen Situationen die Nutzung tabu ist.
  • Positives Vorbild sein: Achten Sie auf Ihr eigenes Medienverhalten. Kinder orientieren sich stark am Verhalten ihrer Eltern. Nutzen Sie Ihr Smartphone bewusst und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es auch ein Leben jenseits der sozialen Medien gibt.
  • Medienkompetenz fördern: Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, seine Medienkompetenz zu entwickeln. Zeigen Sie ihm, wie man Informationen im Internet kritisch hinterfragt und Quellen bewertet.
  • Meldefunktionen nutzen: Weisen Sie Ihr Kind auf die Meldefunktionen von Instagram hin. Sollten es negative Kommentare, unangemessene Inhalte oder verdächtige Profile entdecken, kann es diese einfach melden.

Instagram-Funktionen für mehr Sicherheit

Instagram bietet verschiedene Funktionen, die die Sicherheit von Nutzern erhöhen können.

  • Privatsphäre-Einstellungen: Nutzen Sie die Privatsphäre-Einstellungen, um das Profil Ihres Kindes auf privat zu stellen. So können nur bestätigte Follower die Inhalte Ihres Kindes sehen.
  • Enge Freunde-Liste: Mit der Funktion „Enge Freunde“ kann Ihr Kind Inhalte gezielt mit einem ausgewählten Kreis vertrauter Freunde teilen.
  • Kommentare einschränken oder deaktivieren: Es besteht die Möglichkeit, Kommentare unter den Posts Ihres Kindes einzuschränken oder komplett zu deaktivieren.
  • Direktnachrichten einschränken: Sie können festlegen, wer Ihrem Kind Direktnachrichten senden darf.

Es gibt zwar Apps von Drittanbietern, die werben mit Funktionen zur elterlichen Kontrolle auf Instagram, wie beispielsweise Glassagram. Jedoch ist bei solchen Anwendungen Vorsicht geboten. Erstens können diese Apps gegen die Nutzungsbedingungen von Instagram verstoßen und zweitens bergen sie unter Umständen Risiken für die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes. Setzen Sie lieber auf die oben genannten Tipps und die Sicherheitsfunktionen, die Instagram selbst anbietet.

Quelle / Fotos: geoprotecta.ch / © pixabay.com

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