Der Traum vom Eigenheim ist auch in Hamburg für viele Familien Thema. Doch hierzulande gestaltet sich die Suche nach einem Grundstück für den Traum vom eigenen Einfamilienhaus schwierig – Baugrundstücke sind selten und gefragt, was die Preise in die Höhe treibt. Trotz dieser Herausforderungen lässt sich mit Geduld und dem richtigen Wissen das ideale Baugrundstück finden.
Gerade weil viele Details für Interessenten nicht leicht zu durchschauen sind, betonen Experten die Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung: Dabei ist es wichtig, neben den finanziellen Aspekten auch praktische Überlegungen wie Lage und Bodenbeschaffenheit in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Die hier vorgestellten Tipps sollen angehenden Bauherren dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und so ihrem Traumhaus in Hamburg ein Stück näherzukommen.
Erste Überlegungen: Finanzierung des Grundstücks und Bauvorhabens
Beim Start in das Projekt Eigenheim ist eine gründliche Budgetplanung der erste wichtige Schritt – noch bevor man sich auf die Suche nach dem perfekten Grundstück macht. Hierbei hilft ein Finanzierungsrechner, einen realistischen Überblick über die anstehenden Kosten zu bekommen, vom Grundstückskauf bis hin zu den Baukosten. Interessierte finden hier alles zur Baufinanzierung.
Zu Beginn ist es sinnvoll, ganz nüchtern die eigene finanzielle Lage zu überprüfen: Welche Einnahmen kommen regelmäßig rein, was ist an Eigenkapital vorhanden und wie viel ist eigentlich für den Traum vom eigenen Haus notwendig? Auf Basis dieser Daten lässt sich ein Finanzierungsplan aufstellen. Ein klärendes Gespräch mit einem Berater schadet hier nicht, um den Plan auf Realisierbarkeit zu prüfen und sich einen festen Rahmen für die Finanzierung abstecken zu lassen.
Dann kommt der Blick auf die Kosten, die beim Kauf und Bau eines Hauses anfallen. Neben den offensichtlichen Ausgaben wie Grunderwerbsteuer und Maklercourtage, die schnell 9-12 Prozent des Kaufpreises ausmachen können, gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Kostenpunkte. Dazu zählen Finanzierungskosten sowie die Kosten, die direkt mit dem Bau zusammenhängen – von den Hausanschlüssen bis zu den Gebühren. Und falls das Traumgrundstück bereits bebaut ist, sollte man auch die Abrisskosten von etwa 30.000 bis 50.000 Euro auf dem Schirm haben.
Wichtige Rahmenkriterien festlegen
Bei der Suche nach dem idealen Grundstück spielen zahlreiche Rahmenkriterien eine wichtige Rolle, die am besten noch vor Beginn der eigentlichen Suche festgelegt werden. An erster Stelle steht die genaue Definition der eigenen Ansprüche und Vorstellungen: Hier empfiehlt es sich, eine gründliche Liste mit den wichtigsten Anforderungen an das zukünftige Grundstück zu erstellen.
Zu den wichtigen Überlegungen gehören die Lage – sei es der gewünschte Stadtteil in Hamburg oder die Region im Umland – sowie spezifische Details zur Bebaubarkeit, wie etwa die maximale Wohnfläche und die Art des geplanten Hauses. Ebenso relevant sind praktische Aspekte wie Parkmöglichkeiten, die Nachbarschaft, die Nähe zu Bildungseinrichtungen und Verkehrsanbindungen sowie die Entfernung zur Innenstadt und der allgemeine Lärmpegel in der Umgebung.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die lokale Infrastruktur, die sowohl für Investoren als auch für zukünftige Bewohner überzeugend sein sollte. Entwicklungen in der unmittelbaren Umgebung, beispielsweise zukünftige Bauvorhaben, können großen Einfluss auf den Wert und die Lebensqualität des Eigentums haben und sollten direkt in die Entscheidung miteinfließen. Zudem können neue kommunale Projekte, wie eine geplante Fahrradstraße, unter Umständen zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich bringen. Wer ausreichend recherchiert und sich im Vorfeld informiert, stellt sicher, potenzielle Risiken zu kennen und schlussendlich eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Suchstrategien für Grundstücke im Überblick
Bei der Jagd nach dem idealen Baugrundstück lohnt sich eine kluge Strategie – kombiniert mit einer Prise Geduld. Zunächst bieten lokale Behörden wie Gemeinden oder das Bauamt einen guten Startpunkt. Sie kennen verfügbare Flächen und bieten Einblicke in Bebauungspläne. Auch Amtsgerichte sind häufig interessant, da sie Informationen über Zwangsversteigerungen bereithalten – eine Chance, vielleicht günstiger an ein Grundstück zu kommen.
Um die Suche effektiver zu gestalten, ist es hilfreich, Online-Portale wie immowelt.de, immonet.de oder immobilienscout24.de zu nutzen und dort Suchassistenten einzurichten, die den eigenen Kriterien entsprechen. Dies spart Zeit und man bleibt stets über neue Angebote auf dem Laufenden. Darüber hinaus sollten potenzielle Käufer in Betracht ziehen, sich bei Maklern in der gewünschten Region als Suchende zu registrieren und deren Objekt-Newsletter zu abonnieren.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Kraft des persönlichen Netzwerks und der Mundpropaganda: In vielen Fällen ergeben sich dadurch Möglichkeiten, die über offizielle Kanäle nicht bekannt werden. Und auch durch einen Spaziergang durch die Zielregion oder eine geschaltete Zeitungsanzeige können sich unerwartete Chancen auftun.
Wichtig ist, sich bereits im Vorhinein auf einen längeren Suchprozess einzustellen: In manchen Fällen dauert die Suche nach einem passenden Grundstück bis zu zwei oder drei Jahren. Es ist deshalb realistisch, ausreichend Zeit und mehrere Anläufe einzuplanen, bis das passende Grundstück gefunden ist.
Grundstück auf Herz und Nieren überprüfen
Ist das Traumgrundstück erst einmal gefunden, sollten sich zukünftige Bauherren jedoch nicht zu früh freuen: Zunächst gilt es, die Baufläche gründlich von einem Experten überprüfen zu lassen.
Leider trifft man auch in Hamburg bei der Suche nach einem Grundstück häufig auf Stolpersteine, denn nicht jedes Stück Land passt perfekt zum Traum des Eigenheims. Experten legen nahe, vor einem Kauf insbesondere die Lage und die Beschaffenheit des Bodens gründlich durchzuchecken, um Risiken wie Lärmbelästigung oder Bauprobleme durch schlechte Bodenverhältnisse rechtzeitig zu erkennen.
Eine professionelle Beratung und ein detailliertes Bodengutachten sind dabei unbedingt notwendig, um spätere, kostspielige Überraschungen zu vermeiden. Zusätzlich sollte man die Abrissmöglichkeiten von eventuell vorhandenen Altbauten bedenken – gerade im dicht bebauten Hamburg bringt ein Grundstückskauf häufig ein Bestandsgebäude mit sich, dessen Abriss durch bestimmte Vorschriften erschwert wird. Auch hier ist es klug, sich mit Fachleuten auszutauschen.
Ein weiterer Punkt ist der vorhandene Grünbestand, der die Bebaubarkeit einschränken kann, besonders wenn ältere Baupläne zu beachten sind. Es gilt zu prüfen, inwieweit Bäume und Grünflächen die Umsetzung der eigenen Bauvorstellungen beeinflussen. Nicht zuletzt spielt der Bebauungsplan eine wichtige Rolle: Ein Blick in die Zukunft ist hier hilfreich, denn geplante Änderungen können neue Beschränkungen mit sich bringen.
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