NDR Elbphilharmonie Orchester präsentiert Konzertsaison 2024/25

Nur eine Kleinigkeit zum Geburtstag? Von wegen! Immerhin geht es um einen der ganz Großen. Am 13. September 1874 wurde in Wien einer der einflussreichsten und revolutionärsten Komponisten der Musikgeschichte geboren: Arnold Schönberg. Genau 150 Jahre später – im Rahmen der Opening Night 2024 am 11. und 13. September – gratulieren Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester zum Jubiläum.

Arnold Schönberg zum 150. Geburtstag: „Mammut-Ständchen“ bei der Opening Night und beim Lucerne Festival

Gemeinsam mit dem NDR Vokalensemble, dem MDR-Rundfunkchor, dem Rundfunkchor Berlin sowie einer hochkarätigen Solistenriege bringen Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester ein wahrhaftes „Mammut-Ständchen“ auf die Bühne der Elbphilharmonie: die „Gurre-Lieder“ von Schönberg.

Solistinnen und Solisten sind: Stuart Skelton (Tenor), Christina Nilsson (Sopran), Jamie Barton (Mezzosopran), Michael Nagy (Bariton) und Michael Schade (Tenor), Sprecher ist Thomas Quasthoff. Mit dieser Produktion gestalten die Musikerinnen und Musiker anschließend auch das Abschlusskonzert des renommierten Lucerne Festival.

Die „Gurre-Lieder“ sind eines der größtbesetzten Werke im Repertoire der klassischen Musik. Und zugleich der würdige Auftakt in eine neue Saison voll weiterer Höhepunkte und Schönberg-Entdeckungen.

Ein weiteres gewichtiges Werk im Schaffen von Arnold Schönberg ist das Oratorium „Die Jakobsleiter“: „Ich will seit Langem ein Oratorium schreiben, das als Inhalt haben sollte: wie der Mensch von heute mit Gott streitet“, so Schönberg. Der Titel seines Oratoriums bezieht sich auf eine Episode im 1. Buch Mose des Alten Testaments, den Text verfasste Schönberg selbst.

Das Werk beschäftigte Schönberg vier Jahrzehnte, er verstarb, bevor er es vollenden konnte. Erst nach seinem Tod erstellte sein ehemaliger Schüler Winfried Zillig aus den autografen Quellen eine Partitur. Die Uraufführung fand 1961 statt.

Unter der Leitung von Ingo Metzmacher bringen die Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters, des MDR-Rundfunkchors sowie namhafte Solistinnen und Solisten Schönbergs „Jakobsleiter“ auf die Bühne der Elbphilharmonie. Auf dem Programm steht mit Anton Bruckners Messe Nr. 1 in d-Moll außerdem ein Werk des zweiten großen Jubilars der Saison.

Einen dritten Beitrag zum Schönberg-Jubiläum gestaltetder französische Pianist Pierre-Laurent Aimard, der den Solopart im Klavierkonzert op. 42 aus dem Jahr 1942 übernehmen wird. Das NDR Elbphilharmonie Orchester kombiniert unter der Leitung von David Robertson dazu Werke von Debussy, Mahler und Gershwin.

Artist in Residence: Antoine Tamestit

Einer der wenigen internationalen Viola-Stars ist der Franzose Antoine Tamestit. Mit seiner technischen Virtuosität und seinem einzigartigen Ton auf der Stradivari straft er alle Bratscherwitze Lügen und beweist, dass die Viola sehr wohl ein fantastisch farbenreiches Instrument ist. Tamestit ist leidenschaftlicher Solist, Kammermusiker, Rezitalist und Pädagoge, darüber hinaus sorgt er als inspirierender Anwalt der Gegenwartsmusik dafür, dass sich das Repertoire für sein Instrument ständig erweitert.

In der Saison 2024/2025 ist er als Artist in Residence des NDR Elbphilharmonie Orchesters eingeladen und gibt dabei aufregende Einblicke in das weite Spektrum seines künstlerischen Schaffens: von Johann Sebastian Bach bis zu Sofia Gubaidulina, vom Solo- und Doppelkonzert bis zur Kammermusik mit Mitgliedern der Bratschengruppe.

200 Jahre Anton Bruckner

Kaum zu glauben, dass zwischen den beiden nur 50 Jahre liegen: Fast zur gleichen Zeit wie Schönbergs 150.feiertdie Musikwelt den 200. Geburtstag von Anton Bruckner. Seinem Werk ist das NDR Elbphilharmonie Orchester nicht zuletzt durch die legendären Interpretationen von Günter Wand zutiefst verbunden. Christoph Eschenbach, Herbert Blomstedt, Christoph von Dohnányi und Alan Gilbert setzten die Tradition bis heute fort.

Gefeiert wird aber nicht nur der Großmeister der Sinfonik: Ingo Metzmacher dirigiert die Messe Nr. 1 zusammen mit Schönbergs „Jakobsleiter“, und bei einem besonderen Konzertformat am 29. November kommen das NDR Vokalensemble und das NDR Elbphilharmonie Orchester zusammen, um den Komponisten, Organisten und Kirchenmusiker Bruckner in all seinen Facetten mit Orgelimprovisationen, Chormusik und seiner 7. Sinfonie unter Leitung von Robin Ticciati erlebbar zu machen. Paavo Järvi dirigiert die selten gespielte erste und Chefdirigent Alan Gilbert die großformatige achte Sinfonie.

„Elbphilharmonie Visions“ – eine Biennale mit Musik für das 21. Jahrhundert

Mit dem Brennglas auf dem Hier und Jetzt: Nach einem fulminanten Auftakt 2023 geht das Festival „Elbphilharmonie Visions“ in die zweite Runde. Zu erleben sind stilistisch vielfältige Werke aus dem 21. Jahrhundert – geschrieben von Komponistinnen und Komponisten, die mit ihrer individuellen Handschrift auf die Gegenwart und ihre Fragestellungen reagieren.

Ein besonderes Hörerlebnis bietet das Eröffnungskonzert mit einem neuen Werk von Alex Paxton. Der junge britische Grenzgänger verschmilzt Videospiel-Soundtracks, virtuose Kammermusik und Jazz-Improvisation zu einem unverwechselbaren Stil und erhält dafür den eigens gestifteten Claussen-Simon-Kompositionspreis.

NDR Elbphilharmonie Orchester
Das NDR Elbphilharmonie Orchester / © NDR – Thomas Kierok

„Die faszinierende Partitur von Paxton hat mich vom ersten Moment an stark beeindruckt“, schwärmt der Festival-Initiator und NDR Chefdirigent Alan Gilbert, dem die Auseinandersetzung mit modernen Kompositionen eine Herzensangelegenheit ist.

Für die musikalische Qualität der Biennale sorgen auch diesmal – neben dem NDR Elbphilharmonie Orchester – wieder einige der besten Rundfunkorchester aus Deutschland und Österreich, die sich seit jeher um die zeitgenössische Musik besonders verdient machen. Ein gemeinsames Festival von NDR und HamburgMusik, gefördert durch die Claussen Simon Stiftung.

Internationales Musikfest Hamburg: Alan Gilbert dirigiert „Wozzeck“

Ein Blick in den „Abgrund Mensch“:100 Jahre nach der Uraufführungdirigiert Alan Gilbert die Oper „Wozzeck“ von Alban Berg beim InternationalenMusikfest Hamburg, das unter dem Motto „Zukunft“ steht. Die Schlüsseloperder Moderne erlebte 1925 inBerlin ihre Premiere.

Angeregt vonGeorg Büchners Schauspielfragment“Woyzeck“ über einen mittellosenSoldaten, der von seinen Vorgesetztengedemütigt und misshandeltwird, komponierte Berg ein zeitloserschütterndes Drama, das mit demSchicksal seiner Hauptfigur vomElend und der Ausweglosigkeit derArmut erzählt. Die Titelpartie übernimmtdabei der Bariton MatthiasGoerne, der den „Wozzeck“ unteranderem schon bei den SalzburgerFestspielen und an der New YorkerMet verkörpert hat.

Silvester und Neujahr in der Elbphilharmonie: „Also sprach Zarathustra“

Sie sind ein bewährtes finnisches Dreamteam: der Dirigent und NDR Stammgast Esa-Pekka Salonen und der Violinist Pekka Kuusisto. Gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester verabschieden sie das alte Jahr und lassen das neue hochleben. „Nachtwandler waren wir, Tagwandler wollen wir werden“, überschrieb Richard Strauss dazu passend seine berühmte Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ mit einem Satz aus Nietzsches titelgebender Schrift.

Der Amerikaner Bryce Dessner ließ sich für sein 2021 uraufgeführtes Violinkonzert dagegen von Gedanken über Pilgerreisen und Wasser inspirieren. Wo uns das neue Jahr hintreibt? Maurice Ravels Boléro mit seiner Gleichzeitigkeit von Stabilität und Veränderung zeigt mögliche Perspektiven auf.

Gäste des NDR Elbphilharmonie Orchesters

Am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters erwarten das Publikum 2024/25 vertraute Maestri wie etwa Paavo Järvi, Semyon Bychkov, Sakari Oramo, Herbert Blomstedt, Robin Ticciati, Manfred Honeck, Pablo Heras-Casado und Esa-Pekka Salonen. Freuen darf man sich auf die Debüts der Dirigentinnen und Dirigenten Jonathon Heyward, Anja Bihlmaier, Elim Chan, Louis Langrée und James Gaffigan.

Die großen Pianisten unserer Zeit geben sich in dieser Saison beim NDR Elbphilharmonie Orchester ein Stelldichein: Pierre-Laurent Aimard, Daniil Trifonov, Yefim Bronfman, Jean-Yves Thibaudet, Francesco Piemontesi, Emanuel Ax und Leif Ove Andsnes.

Daneben sind andere namhafte Solistinnen und Solisten zu Gast: Janine Jansen, Pekka Kuusisto, Frank Peter Zimmermann, Vadim Gluzman, Steven Isserlis, Hakan Hardenberger, Yo-Yo Ma. Solo-Oboist Kalev Kuljus wird das für ihn geschriebene neue Oboenkonzert von Erkki-Sven Tüür aus der Taufe heben.

Das NDR Elbphilharmonie Orchester unterwegs im Sendegebiet, in Europa und Asien

Neben seinen mehr als 60 Konzerten in der Elbphilharmonie ist das NDR Elbphilharmonie Orchester auch 2024/25 wieder im gesamten Sendegebiet präsent. Bei den Konzertreihen des NDR in Lübeck, Kiel und Wismar spielt das Orchester ebenso eine tragende Rolle wie beim Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Usedomer Musikfestival.

Als musikalische Botschafter Hamburgs und der Elbphilharmonie werden Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester auf Gastspielreisen u.a. in München, Basel, Luzern, Turin, Istanbul und Ankara zu erleben sein.

Kammermusik – die Keimzelle der Musik

Kammermusik wird von vielen Musikerinnen und Musikern als essenziell für den Beruf des Orchestermusikers empfunden. Davon zeugt das große Engagement der Orchestermitglieder bei den Kammerkonzertreihen. Auch für Chefdirigent Alan Gilbert ist das Musizieren in kleinen Gruppen wichtiger Bestandteil der Orchesterarbeit. Daher konzertiert er immer wieder auch gern im kleinen Kreis mit den Kolleginnen und Kollegen des Orchesters.

Die Kammermusikreihen des NDR Elbphilharmonie Orchesters im Rolf-Liebermann-Studio des NDR und im Kleinen Saal der Elbphilharmonie werden unterstützt vom Freundeskreis des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Neben den erfolgreichen Abonnementreihen gibt es Sonderkammermusiken mit Chefdirigent Alan Gilbert am 10. Mai 2025 und dem Artist in Residence Antoine Tamestit am 1. Juni 2025.

In Eigeninitiative der Musikerinnen und Musiker findet das erfolgreiche Format „übelst unverstärkt“ mit Konzerten im Hamburger Club Uebel & Gefährlich statt: hier werden musikalische Gäste eingeladen zum gemeinsamen Musizieren und zum Austausch mit dem Publikum.

NDR EO digital: Online und Social Media

Backstage-Eindrücke und Einblicke in das Bühnengeschehen geben Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters in ihren digitalen Auftritten. Dabei geht es immer um die Musik, die Konzerte – oder auch mal einen persönlichen Blick auf die Dinge: neue Kolleginnen und Kollegen werden vorgestellt; bei „Amanda on the Spot“ kommen die Gäste mit der Hornistin des Orchesters ins Gespräch.

Das Konzert selbst wird als Videomitschnitt live und/oder on demand auf der Homepage des Orchesters und auf YouTube frei zur Verfügung gestellt, vertiefende Konzertinformationen ebenso wie Programmänderungen und pragmatische Hinweise finden sich auf der Homepage und sind direkt über die App abrufbar. Die Kanäle des NDR EO sind: NDR.de/eo, NDR EO App, YouTube.com/ndrklassik, Instagram.com/NDR.EO, Facebook.com /ndrelbphilharmonieorchester.

Konzertmitschnitte, Reportagen und Berichte über das NDR Elbphilharmonie Orchester sind auch im Radio auf NDR Kultur, im NDR Fernsehen sowie in der ARD-Mediathek unter ard-klassik.de sowie auf arte.tv/de zu hören und zu sehen. Neu ab dieser Saison: Der NDR EO Newsletter bietet wichtige und aktuelle Informationen: Anmeldungen unter ndr.de/eo.

U30: 50 Prozent Ermäßigung für junge Konzertbegeisterte

Auch in der neuen Saison erhalten Konzertbesucher bis zum vollendeten 30. Lebensjahr eine Ermäßigung von 50 Prozent auf alle Abonnements und Einzelkarten im Vorverkauf (NDR.de/u30).

Kontingente für neue Abonnements stehen ab sofort zur Verfügung. Der Einzelkartenverkauf beginnt am 14. Mai um 11.00 Uhr in den drei Vorverkaufsstellen der Elbphilharmonie und um 13.00 Uhr online unter NDR.de/eo sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Einzelne Konzerte, insbesondere Veranstaltungen im Rahmen von Festivals, gehen u. U. erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Vorverkauf.

Quelle / Fotos: ndr.de

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