Vorteile und Grenzen von Virtuellen Touren als 360°-Immobilienrundgänge

In den Anfangsjahren der Suchmaschine Google™ wurde diese neue Werbemöglichkeit von vielen Unternehmen schlichtweg verschlafen. Einige davon sind später aufgrund dieses Kardinalfehlers sogar vom Markt verschwunden. Kürzlich verkündete Mark Zuckerberg die Umbenennung von Facebook™ in Meta™. Unter diesem Markenzeichen wird nun die Schaffung einer komplexen virtuellen Realität anvisiert.

So mancher belächelte diese Nachricht als Science-Fiction-Kram. Aber alle Unternehmer sollten jetzt in ihrem eigenen Interesse hellhörig werden und sich schon einmal mit den bisherigen Möglichkeiten zu diesem neuen Thema vertraut machen, um nicht wieder einer einmaligen – vielleicht noch nie in diesem Umfang dagewesenen – Marketing-Chance hinterherzulaufen oder diese gar ganz zu verpassen.

Und dies gilt für nahezu alle Branchen. In den vergangenen Jahren war es schon möglich, über die Google-Street-View™-App virtuelle 360°-Rundgänge durch Städte und Regionen, aber auch durch Innenräume von Hotels, Geschäften oder Firmengebäuden zu erstellen und diese bei Google-Maps֭™ hochzuladen. Diese neue Möglichkeit wurde auch von vielen Interessierten genutzt, von einigen Privatleuten eher als Spielerei.

Aber viele Unternehmer ließen sich nun von professionellen Fotografen echt sehenswerte virtuelle Rundgänge erstellen, die sie zu Präsentationszwecken zusätzlich auch auf ihrer Website einbinden konnten. Während ich in den letzten Jahren gewerblich im IT-Marketing für mehrere Onlineshops arbeitete, stieß ich immer wieder auf das Thema der virtuellen Rundgänge und experimentierte sehr viel, um die Grenzen des Machbaren auszutesten.

So habe ich für jede meiner beiden Ferienwohnungen eine virtuelle 360°-Wohnungsbesichtigung erstellt und auf der entsprechenden Website eingebunden – zunächst noch als Street-View™-Lösung. Damit bot ich meinen potentiellen Feriengästen eine gute Möglichkeit, sich selber eine konkrete Vorstellung von der Raumaufteilung und der Größe der Unterkunft zu machen. Doch das reichte mir nicht aus.

Ich wollte zusätzlich auf meiner Website auch viele empfehlenswerte Ausflugstipps präsentieren, um meinen Gästen für ihre Urlaubsplanung im herrlichen Thüringer Wald die vielen Sehenswürdigkeiten so real wie möglich zu zeigen und deren Vorfreude zu steigern. So erstellte ich virtuelle 3D-Stadtrundgänge durch beliebte Thüringer Städte wie Erfurt, Weimar, Eisenach oder durch meine Heimatstadt Schmalkalden.

Nicht immer funktioniert alles

Aber auch solche besonderen Ausflugsziele wie der Erfurter Dom oder die Wartburg bei Eisenach konnten jetzt vorab auf meinen miteinander verknüpften 360°-Fotos besichtigt werden. Aufgrund vieler Software-Fehler in der verwendeten Google-Street-View™-App wurde das Verbinden der 360°-Panoramafotos zu einem echten Glücksspiel. Manchmal klappte es, manchmal nicht. Einen Support diesbezüglich gibt es nicht.

Virtueller Rundgang
Virtueller Rundgang / © Ulf Trollmann

Die Nutzer sollen sich in einem Forum selber helfen, so die Philosophie von Google™. Inzwischen wurde wohl die Weiterentwicklung ganz eingestellt, denn in der neuen App-Version ist das Verknüpfen von 360° Fotos gar nicht mehr möglich. Dies ließ mich nach einer alternativen Softwarelösung suchen, die ich sehr schnell fand.

Jetzt konnte ich zusätzlich zu den Schaltflächen für ein Vollbild oder für die Rotation des sogenannten Kugelpanoramas auch ein aufklappbares Menü integrieren (wodurch das Panoramabild beim Betrachten am Smartphone nicht verdeckt wird). Völlig unabhängig von Google können diese virtuellen Rundgänge jetzt auf jeder Website eingebaut werden und können wie gesagt am PC genauso gut betrachtet werden wie am Tablet oder Handy.

So entschloss ich mich, die gesammelten Erfahrungen und das Know-how zu nutzen, um die Erstellung von virtuellen 360°-Rundgängen künftig als separate Leistung meines Gewerbes anzubieten. Das enorme Potential, dass ich bereits bei meinen Ferienwohnungen erkannte, ist natürlich erst recht für Immobilien nutzbar.

So hat Immobilienscout™, der große Marktplatz für Wohnungen, Häuser und Gewerbeflächen, schon sehr zeitig eine Option für die Einbindung von 360°-Rundgängen integriert. Auf meiner separaten Website können Interessenten nun wählen, ob ich die virtuellen 360°-Touren nur für Immobilienscout™ und/oder für deren Website erstellen soll.

Die Kosten eines virtuellen Rundganges sind natürlich abhängig von der Anzahl der verbundenen Panoramabilder, die der Größe des Objektes entsprechen sollte. Die Paketpreise finden Sie auf meiner Seite. Die Foto-Session vor Ort und die Tourenerstellung sind natürlich inklusive. Bei einer Entfernung größer als 50 km kommen dann nur noch die Anfahrtskosten hinzu.

Bereits vor 3 Jahren schwebte mir vor, für meine Heimatstadt Schmalkalden/Thüringen einen ganz besonderen virtuellen Stadtrundgang zu ermöglichen, bei dem man sich von den ca. 150 miteinander verbundenen Panoramafotos auch immer gleich direkt in die anliegenden Geschäfte bewegen und umschauen kann. Dies schlug ich den Verantwortlichen der Stadt vor, aber hier war ich wohl meiner Zeit etwas voraus.

Gerne würde ich diese Idee für eine andere Stadt realisieren, um das Interesse gerade in Corona-Zeiten wieder auf die Geschäfte in den Innenstädten zu lenken. Wollen wir warten, bis Meta™ (Ex-Facebook™) die virtuelle Realität anbietet und man bei jedem Rundgang mit Werbung überhäuft wird, oder können wir das selber?

Fotos / Quelle: ihr-virtueller-rundgang.de

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