Vor gar noch nicht allzu langer Zeit war die ständige Präsenz der uns umgebenden Uhren und vor allem auch der Armbanduhren eine zwingende Bedingung für den reibungslosen Tagesablauf und das Funktionieren des gesellschaftlichen Lebens. Dabei sind Armbanduhren noch gar nicht so lange im Einsatz.
Erst Anfang des XIX Jahrhunderts wurde eine kleine Uhr vom Pariser Hofjuwelier Étienne Nitot erstmals in ein Perlenarmband integriert. Doch über hundert Jahre lang galten am Arm getragene Uhren als „weibisch“, bevorzugte Mann doch die seinerzeit übliche Taschenuhr an der Kette.
Aber als sich im Ersten Weltkrieg Taschenuhren als unpraktisch erwiesen, begannen die Manufakturen erste Armbanduhren für das Militär zu fertigen. Damit begann dann endlich auch der Siegeszug der Armbanduhr im der Männerwelt.

Modisches Accessoire und trendy Stilelement zugleich
Und heute? Zugegeben, die Notwendigkeit, eine Armbanduhr zu tragen, ist in der heutigen Zeit nicht mehr gegeben. Ein einfacher Blick auf das jederzeit präsente Handy reicht aus, um die Uhrzeit abzulesen. Auch spezielle Funktionen, wie die Stoppuhr sind mit dem Smartphone schneller und sogar einfacher zu realisieren.
Ein Comeback bekam die Armbanduhr mit den Smartwatches, als Ergänzung zum Handy. Allerdings wurde mit der Smartwatch der traditionellen Armbanduhr nicht nur die Funktion sondern auch endgültig der Platz am Arm streitig gemacht.
Ist die Smartwatch der Todesstoß für die klassische Uhr?
Keineswegs, denn der Fokus ist mittlerweile ein anderer. Die Ganggenauigkeit der klassischen Uhren ist in den letzten Jahren beinahe perfekt geworden. Aber paradoxerweise wird eine Armbanduhr kaum noch als Zeitmessgerät genutzt. Vielmehr ist ihr Hauptzweck der, eines modischen Accessoires.
Schicke Herren- wie Damenuhren sind eine beinahe notwendige Bereicherung der Garderobe. Sie werden, besonders bei festlichen Anlässen und im Business als elegantes Schmuckstück verstanden, welches das Outfit komplettiert. So wundert es nicht, dass es mittlerweile weit über die Funktionalität hinausgehende Kriterien gibt, die bei der Auswahl der richtigen Armbanduhr eine Rolle spielt.
Verwendete Materialien, das Design der Uhr, ob elektronisches oder mechanisches Werk, die Möglichkeit, wie beispielsweise bei der Kopenhagener Firma Nordgreen, durch einfaches Wechseln des Armbands den Look komplett zu ändern, Nachhaltigkeit und vieles mehr stehen heute im Vordergrund einer Kaufentscheidung.
Gute Uhren der bekanntesten Marken sind überdies eine ausgezeichnete Geldanlage. Aber abgesehen von diesen doch recht kostspieligen Stücken, gibt es eine fast unendliche Auswahl von schlicht und elegant zu mondän und auffällig. Wen wundert, dass es je nach Kulturkreis spezielle Vorlieben gibt?
Aber letztlich ist allen Armbanduhren doch noch eins gemein: Die kleinen Kunstwerke zeigen blitzschnell die aktuelle Zeit an. Und das doch tatsächlich schneller, als du dein Handy aus der Tasche gefummelt hast.
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