Hamburgs unbekannte Seiten: Geheimtipps

Wer Hamburg besucht, kennt ganz sicher Elbphilharmonie, Speicherstadt, Reeperbahn, Landungsbrücken oder das Miniaturwunderland. Klar sind diese Wahrzeichen auch zweifellos Pflichtprogramm für jeden Besucher. Doch wer die Hansestadt wirklich authentisch erleben möchte, entdeckt sie besser dort, wo kein Reisebus hält.

Dort, wo das Hamburger Lebensgefühl zwischen Wasser, Wind, Schmuddel und Eleganz seine ganz eigene Tiefe zeigt. Gehen wir auf die Suche nach den echten Geheimtipps in Hamburg.

Beispielsweise liegt einer mitten im Herzen der Stadt und doch im Verborgenen. An der Außenalster zwischen Mühlenkampkanal und Leinpfad versteckt sich ein schmaler Uferabschnitt, den eigentlich nur Einheimische kennen.

Die Hamburger Innenstadt mit Rathaus am Fleet – ist schön und außergewöhnlich

Während das Wasser in der Sonne glitzert und die Ruderboote vorbeiziehen, sitzen hier Menschen barfuß im Gras, lesen oder genießen bei einer Flasche mitgebrachtem Wein die Ruhe. Die Alsterklippen in Winterhude sind eine kleine Oase inmitten der Millionenstadt, ein kleines Stückchen Freiheit, das in keinem Reiseführer steht.

Ganz anders, aber ebenso faszinierend und fernab ausgetretener Pfade, präsentiert sich der Energiebunker in Wilhelmsburg. Wo einst Kriegsgerät lagerte, werden heute Wärme und Strom erzeugt. Das Spannende ist das Dach. Denn hier findet man eine unglaubliche Panorama-Terrasse, die einen Blick auf Hamburgs Skyline bietet, der seinesgleichen sucht.

Unendlich viele Orte, die man nicht so einfach findet

Doch Hamburg hat unendlich viele solcher Orte, die man nicht so einfach findet. Wer durch die Straßen streift, stößt auf Viertel, in denen Graffiti und Straßenkunst die Szene bestimmen. Es gibt gut versteckte Cafés hinter alten Werkstatttoren. Verborgene Gärten, winzige Bars mit Jazzmusik und alten Lampen, in denen man sich fühlt, als säße man mit einem Glas Wein im Wohnzimmer eines Freundes. Das sind die wirklichen Geheimtipps in Hamburg.

Speicherstadt Hamburg in der Abenddämmerung

Die Speicherstadt in Hamburg ist einmalig, aber Hamburg hat noch mehr / © pixabay.com – liggraphy

Und dann gibt es natürlich diese Momente, die man nur erlebt, wenn man sich treiben lässt und ein bisschen die Ohren spitzt. Eine geheime Party weit nach Mitternacht in einem alten Eiskeller aus dem vorigen Jahrhundert, sechs Etagen unter einem Wohnblock, ein improvisiertes Konzert auf einer Hausbootterrasse, ein Sonnenuntergang über den Hamburger Dächern oder ein Markt, der nach Zimt, Exotik und frischem Brot duftet. All das sind Hamburger Geheimtipps, die man so nicht googlen kann.

Blick auf Orte richten, die in Reiseführern nicht zu finden sind

Man muss sie kennen oder jemanden kennen, der sie kennt. Wer kennt das berühmte Wandbild von Banksy, das ein kleines Mädchen zeigt, das eine Bombe wie eine Puppe umarmt, berührend, schlicht und mitten in der Stadt? Für Kunstliebhaber ein unverzichtbarer Must-See-Spot und ein echter Hamburger Geheimtipp.

Kulinarisch kann man in Hamburg praktisch alles finden. Dennoch sollte man bestimmte Spezialitäten nicht verpassen. Zum Beispiel Franzbrötchen in einem kultigen Café, das aus gutem Grund seit knapp 100 Jahren seine Gäste anzieht. Betörender Duft von Zimt und Butter, dazu eine Tasse Kaffee und der Tag in der Stadt kann beginnen.

Auch der Elbestrand bei Blankenese hat was – hier bei Ebbe zum Frühlingsbeginn

Genauso berühmt sind die Fischbrötchen. Warum nicht mal in einer modernen Variante mit Kreativität und hanseatischer Seele? Wenn man doch nur wüsste, wo…

Man sollte beim Spaziergang durch Hamburgs Viertel genau hinsehen und hinhören. Denn alle erzählen spannende Geschichten vergangener Zeiten. So stößt man in diversen Geschäften auf handverlesene Einzelstücke und auf eine besondere Atmosphäre. Allerdings finden sich manche Läden voller sorgfältig kuratierter Vintage-Mode hinter kaum beschilderten Türen.

Wer also seine Zeit in Hamburg nicht nur mit den bekannten Highlights, sondern mit nachhaltigen Erinnerungen füllen möchte, sollte einen Blick auf die Orte richten, die in Reiseführern eben nicht zu finden sind. Denn nur, wer die Stadt so erlebt, versteht, warum sie die Hamburger und ihre Gäste nie ganz loslässt.