Am 29. September 2024 feierte das Museum Lüneburg die Eröffnung der Ausstellung „Bilder! Das Salz der Bibeln“. Zum 400-jährigen Jubiläum der Stern’schen Druckerei beleuchtet die Schau ein bedeutendes Kapitel der Stadtgeschichte, das weit über die Grenzen Lüneburgs hinaus Strahlkraft entwickelte. Die kunstvoll illustrierten Bibeln, die im 17. Jahrhundert von den Brüdern Johann und Heinrich Stern gedruckt wurden, machten die Stadt europaweit bekannt.
Prof. Dr. Heike Düselder, Museumsdirektorin, begrüßte rund 170 geladenen Gäste in der Kath. Marienkirche und eröffnete die Ausstellung mit den Worten: „Bibeln wurden wahre Exportschlager und haben Lüneburg neben dem Salz berühmt gemacht. Diese Ausstellung zeigt, wie stark die ‚Schwarze Kunst‘ die Stadt geprägt hat und wie die Stern’sche Druckerei die europäische Druckkunst maßgeblich beeinflusste.“
Die Ausstellung zeigt über 150 original erhaltene Druckstöcke, filigrane Holzschnitte und Kupferstiche aus der Stern’schen Offizin sowie beeindruckende Vorzeichnungen von Matthias Scheits. Zur Eröffnung kam auch Christian von Stern, Nachfahre der Druckerfamilie in der 14. Generation, der der Ausstellung persönlich verbunden ist und wertvolle Leihgaben zur Verfügung stellte.
Auch Oberbürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg, Claudia Kalisch, richtete ein Grußwort an alle Besucherinnen und Besucher. Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, würdigte die Bedeutung der Ausstellung: „Gerne hat die Kulturstiftung der Länder das Museum Lüneburg bei der Realisierung dieses Ausstellungsprojekts unterstützt“
„Neben der Förderung des Erwerbs, des Erhalts und der Dokumentation von Kulturgütern gehört es zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben im Auftrag der 16 Länder die Vermittlung von Kunst und Kultur von gesamtstaatlicher Bedeutung zu unterstützen und ein Bewusstsein für ihren Wert in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen.“
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Lander: „Gerne hat die Kulturstiftung der Länder das Museum Lüneburg bei der Realisierung dieses Ausstellungsprojekts unterstützt. Neben der Förderung des Erwerbs, des Erhalts und der Dokumentation von Kulturgütern gehört es zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben im Auftrag der 16 Länder die Vermittlung von Kunst und Kultur von gesamtstaatlicher Bedeutung zu unterstützen und ein Bewusstsein für ihren Wert in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen.“
Interaktive Ausstellungselemente und Erlebnisdruckerei
Neben den historischen Exponaten lädt die Ausstellung Besucherinnen und Besucher ein, an interaktiven Stationen in die Welt des Buchdrucks einzutauchen. Ein Highlight ist die Erlebnisdruckerei mit einem originalgetreuen Nachbau einer Spindelpresse aus dem 17. Jahrhundert, gefördert durch die Friede Springer Stiftung. Hier können sich Gäste selbst als Drucker betätigen und die alten Techniken hautnah erleben.
Besonders die interaktiven Stationen begeisterten die Ausstellungsbesucher. Eine Besucherin bemerkte: „Die Druckerpresse auszuprobieren war eine faszinierende Erfahrung. Man spürt förmlich, wie aufwendig und anstrengend das Druckhandwerk war.“ Ein weiterer Gast zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Exponate: „Die alten Druckstöcke und Kupferstiche sind wahre Meisterwerke. Es ist erstaunlich, wie gut sie erhalten sind.“
Außergewöhnliche Förderung und Unterstützung
Die Sonderausstellung wurde durch die außergewöhnliche Förderkulisse ermöglicht. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Kulturstiftung der Länder. Die ZEIT Stiftung Bucerius fördert das „Lebendige Buch“, ein interaktives Element der Ausstellung, das den Besuchern das Blättern in der Bibel sowie das Eintauchen in die Bilder und Bildgeschichten ermöglicht.
Ein weiteres Highlight in der Ausstellung, die Erlebnisdruckerei mit dem Nachbau einer Spindelpresse aus dem 17. Jahrhundert fördert die Friede Springer Stiftung zusammen mit der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg. Auch die Stiftung des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg und etliche Lüneburger Firmen und Privatpersonen waren als Förderer beteiligt.
Die Familie von Stern, insbesondere Christian von Stern, hat die Ausstellungsvorbereitungen wohlwollend begleitet, Leihgaben zur Verfügung gestellt und sich über die Familienstiftung v. Stern auch finanziell beteiligt. In der Ausstellung sind wertvolle Porträts der Familienmitglieder aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zu sehen – darunter auch ein berührend schönes Kinderporträt, das einen jungen Knaben in höfischer Kleidung zeigt.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Das Begleitprogramm zur Ausstellung ist ebenso vielfältig wie spannend: Vorträge, Workshops sowie Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene und ein differenziertes Vermittlungsprogramm für Schulen von der 2. Klasse bis in die Oberstufe sowie für Konfirmandengruppen. Ein erstes Highlight ist die Lesung „Die Stadt der Sterne“, die am Sonntag, den 27. Oktober 2024 um 11:00 Uhr stattfinden wird.
Diese Lesung wird von Manfred Braasch und Christian von Stern, einem Nachfahren der Lüneburger Druckerfamilie in 14. Generation, präsentiert. Die Lesung bietet faszinierende Einblicke in die Geschichte der Stern-Druckerei sowie die Bedeutung der Bibeln für die Stadt und Region Lüneburg. Eine Anmeldung ist für diese Lesung nicht erforderlich. Die Website salz-der-bibeln.de hält alle Informationen zur Ausstellung und die laufenden Programme bereit.
Veranstaltungen als Begleitprogramm
Vorträge zur Sonderausstellung, jeweils um 19:30 Uhr, ohne Anmeldung
- Mi., 23.10.2024 | 19:30 Uhr: „Die Lüneburger Sterne und ihre Bilder: Strategien zur Illustration der Bibel im 17. Jahrhundert“
Dr. Ulfert Tschirner, Kurator Kulturgeschichte, Museum Lüneburg. - Vortrag | Mi., 20.11.2024 | 19:30 Uhr: „Sich die Hörner abstoßen“: Übergangsrituale in Buchdruckerhandwerk und Universitäten der Frühen Neuzeit, Prof. Dr. Marian Füssel, Universität Göttingen.
Begleitprogramm für Familien und Kinder
Anmeldung erforderlich unter buchungen@museumlueneburg.de oder Tel.: 04131 72065-80
- Mi., 16.10.2024 | 14:00 – 16:00 Uhr & Sa. und 19.10.2024 | 14:00 – 16:00 Uhr:
„Stück für Stück ein Mosaik“ – Zweitägiger Workshop in den Herbstferien für Kinder von 8 bis 12 Jahren. Kosten: 10 €, zzgl. 5 € Materialkosten. - So., 27.10.2024 | 14:30 – 16:00 Uhr: „Familiensonntag: Kleingedrucktes“ – Für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Kosten: 2 € für Kinder, 2 €, zzgl. Museumseintritt für Erwachsene.
Kreativworkshops für Erwachsene
Anmeldung erforderlich unter buchungen@museumlueneburg.de oder Tel.: 04131 72065-80:
- Sa., 16.11.2024 | 15:00 – 17:00 Uhr: „Auf Draht! Weihnachtliche Papeterie“ – Workshop zur Erstellung von Papierdraht-Engeln oder -Tannenbäumen. Kosten: 15 €, inkl. Materialien.
- So., 19.01.2025 | 11:00 – 17:00 Uhr: „Bible Art Journaling“ – Kreative Auseinandersetzung mit Bibeltexten durch Handlettering und Collagen. Kosten: 60 €, inkl. Materialien.
Die vollständigen Informationen sowie weitere Veranstaltungen finden Sie auf der Website der Ausstellung: salz-der-bibeln.de.
Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung ist ein umfangreicher und reich bebilderter Katalog im Museumsshop erhältlich, gedruckt in der Stern’schen Druckerei. Für Museumsdirektorin Prof. Dr. Heike Düselder stand außer Frage, „dass auch der Ausstellungskatalog die Qualität dieses bedeutenden Lüneburger Familienunternehmens widerspiegeln sollte“.
Eckdaten zur Ausstellung
- Laufzeit: Bis zum 30.03.2025 im Museum Lüneburg
- Website: salz-der-bibeln.de / museumlueneburg.de
- Ausstellungsort: Museum Lüneburg, Willy-Brandt-Str. 1, 21335 Lüneburg
- Kontakt Besucherinfo: Tel.:04131-72065 80, buchungen@museumslueneburg.de
Quelle / Fotos: museumslueneburg.de