Neue Assetklassen? Wie die Krise unser Sparverhalten beeinflusst

Seit Wochen steht das öffentliche Leben fast überall auf der Welt still. Auch wenn in Deutschland jetzt nach und nach Lockerungen möglich sind, werden die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie noch lange spürbar bleiben. Wie gehen die Deutschen in diesen Zeiten mit ihrem Geld um? Hat die Krise ihr Sparverhalten beeinflusst? Und bekommen alternative Anlageformen eine neue Bedeutung? Fragen, die eine aktuelle forsa-Studie im Auftrag von RaboDirect beantwortet.

Krise erhöht Sparbereitschaft der jungen Generation
Bereits für zehn Millionen Menschen in Deutschland wurde in den letzten Wochen Kurzarbeit beantragt, die Zahl der Arbeitslosen ist im April um 308.000 gestiegen (Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Trotz der Phase der wirtschaftlichen Unsicherheit sparen laut forsa-Studie 71 Prozent der Befragten genauso viel oder wenig wie vor der Krise, 19 Prozent sogar mehr, acht Prozent allerdings weniger als zuvor.

Ein Spar-Hoch ist vor allem bei der jungen Bevölkerung zu beobachten: Rund jeder Vierte zwischen 14 und 30 Jahren kann derzeit mehr Geld zurücklegen. Grund dafür dürften nicht zuletzt die eingeschränkten Freizeitaktivitäten sein. Wenn die Ausgaben für große Shoppingtouren, Kino- oder Restaurantbesuche wegfallen, sorgt dies für ein Plus auf dem Konto.

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Mit Rücklagen der Pandemie trotzen
Angesichts von COVID-19 geraten die meisten deutschen Sparer nicht in Panik. 76 Prozent würden dank ihrer Rücklagen gut durch eine mehrmonatige Krise kommen, so ihre feste Überzeugung. Unter den Nicht-Sparern hingegen sehen sich nur 28 Prozent in einer solch komfortablen Situation. Vielen gibt dies Anlass zum Umdenken: 33 Prozent möchten regelmäßig Geld zurücklegen oder generell mehr sparen, sobald sich die Lage wieder normalisiert hat.

Wie sich ihre finanzielle Situation nach Ende der Corona-Krise entwickeln wird, bereitet 37 Prozent der Nicht-Sparer Kopfzerbrechen. Sie machen sich Sorgen, kein oder nur noch wenig Erspartes für Dinge wie die Altersvorsorge, Urlaub oder einen Umzug übrig zu haben. Diese Befürchtung teilen nur 22 Prozent der Sparer. Lediglich 29 Prozent treibt die Angst um, dass ihr Erspartes an Wert verlieren könnte.

Die Qual der Anlage-Wahl
Die ungewissen Zukunftsaussichten verursachen an den Börsen täglich große Kursausschläge. In der Realwirtschaft stehen ganze Branchen wegen der Corona-Folgen unter Druck. Sparer, die jetzt investiert haben, nutzten je nach Risikobereitschaft unterschiedliche Anlageformen. So setzten 17 Prozent auf Fonds und 14 Prozent auf Aktien. Ãhnlich viele, 13 Prozent, zogen die nicht von extremen Schwankungen bedrohten Renditen vor, die Sparern Tagesgeld bieten.

Während acht beziehungsweise sechs Prozent Geld in Immobilien und Festgeld anlegten, entschieden sich gerade einmal drei Prozent für Gold als sicheren Hafen. 56 Prozent der deutschen Sparer haben seit Beginn der Corona-Krise nicht investiert – darunter vor allem Frauen, junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren und Personen mit einem geringen Einkommen.

Hinweis: Für die repräsentative forsa-Erhebung wurden im Auftrag von RaboDirect Deutschland zwischen dem 16. und dem 28. April 2020 insgesamt 1.227 Personen befragt.

Foto / Quelle: www.rabodirect.de, www.rabobank.com

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