Der Schnee glitzert und die Sonne scheint – perfektes Wetter zum Schlittenfahren. Ein warmer Schal, flauschige Handschuhe und es kann losgehen. Doch wie? Der Fußweg zum Hang ist gerade für kleine Kinder oft zu weit. Zudem sind die Bürgersteige meist geräumt oder gestreut, sodass der Schlitten umständlich getragen werden muss, damit die Kufen nicht zerkratzen.
Damit der Ausflug zum Schlittenberg bereits ab der Haustür für Groß und Klein zum Vergnügen wird, hat das Familienunternehmen CeNano GmbH aus Dorfen sich etwas Neues einfallen lassen: den Roll Rodel, einen Schlitten zum Rollen und Rodeln. Mit vier Gummireifen ist der Schlitten für alle Untergründe gerüstet – selbst auf Splitt oder Kopfsteinpflaster muss die Fahrt nicht unterbrochen werden.
Gleichzeitig werden die Kufen vor möglichen Beschädigungen geschützt. Am Hang angekommen, können die Räder einfach abgezogen und mithilfe der Halterungen sicher unter der Sitzfläche verstaut werden; Werkzeug ist nicht notwendig. Den Roll Rodel gibt es als Bausatz zum Anbau an Holzschlitten oder fertig montiert.
„Wenn man mit den Kleinen und dem Schlitten unterwegs ist – ob zum Schlittenfahren oder einfach zum Spazierengehen –, wollen sie fast immer gezogen werden“, erklärt Irene Friedrich, stellvertretende kaufmännische Leitung der CeNano GmbH und selbst Mutter von zwei Kindern. „So war es auch bei unseren Kindern. Sie haben nicht verstanden, warum das auf den geräumten Wegen nicht möglich war, und deswegen immer wieder gebettelt.“
In der Folge entstand die Idee, einen Schlitten zu entwerfen, der auch auf schneefreien Bürgersteigen genutzt werden kann. Auf diese Weise sind nicht nur die Kleinen zufrieden, sondern auch die Kufen werden langfristig geschont. „Mit dieser groben Vorstellung im Kopf zog sich mein Mann in den Keller zurück und entwickelte sozusagen den Prototyp unseres jetzigen Roll Rodels“, so Friedrich weiter.
Hierbei handelte es sich um einen einfachen Davoser-Schlitten, der mit Rädern versehen worden war. Das Grundproblem war nun gelöst, doch eine Schwierigkeit blieb. „Damals mussten die Räder noch umständlich abgeschraubt werden, wollte man auf die Piste“, erinnert sich Friedrich schmunzelnd. Dies ist inzwischen anders: Seit seiner Erfindung im Jahr 2002 wurde der jetzt patentierte Roll Rodel stetig weiterentwickelt und etliche Verbesserungen eingearbeitet.
Beispielsweise sind die Räder nun steckbar; für das Anbringen wird also kein Werkzeug benötigt. Hinzu kamen außerdem Halterungen unter der Sitzfläche, mithilfe derer die Räder während der Rutschpartie zuverlässig verstaut werden können. Optional ist zudem eine Lehne erhältlich, die auch kleinen Kindern einen sicheren Halt gewährt.
Auf diese Weise begleitet der Schlitten die Kinder beim Aufwachsen: Werden sie schon als Kleinkinder auf Spaziergängen gezogen, können sie später aufgrund der leichtgängigen Räder und des einfachen Steckmechanismus den Roll Rodel unter Aufsicht selber nutzen, zum Beispiel als Transportmittel oder um kleinere Geschwister zu ziehen.
Dank der stabilen Buchenholzkonstruktion mit einer Tragfähigkeit von 80 kg und den rostfreien Achsen bleibt der Roll Rodel lange erhalten; Ersatzteile können jederzeit nachbestellt werden. Daneben ist zusätzlich ein Bausatz erhältlich, mit dem gewöhnliche Holzschlitten „aufgerüstet“ werden können: einfach Buchsen sowie Halterungen anbringen – in 20 Minuten ist der Roll Rodel fertig.
Inzwischen helfen auch die erwachsenen Kinder der Familie Friedrich bei der Fertigung und dem Verkauf „ihrer“ Roll Rodel mit. „Schlittenausflüge machen wir natürlich nicht mehr“, lacht Frau Friedrich. „Wir denken aber noch gerne an die Spazierfahrten und die neidischen Blicke der anderen Kinder zurück.“
Foto / Quelle: www.roll-rodel.de