Das große Sterben geht weiter. Momentan verlässt uns eine Leinwandikone nach der anderen. Wobei Gene Hackmann durchaus in dem Alter war, wo man schon mal sterben kann, sieht es bei Val Kilmer etwas anders aus. In dem Alter von 65 wären ein paar Jährchen mehr schon ganz nett gewesen. Auch der kürzlich verschiedene Richard Chamberlain hatte sein Soll erfüllt. Kilmer starb jetzt an einer Lungenentzündung.
Die Leinwand leert sich. Val Kilmer ist einer der faszinierendsten Schauspieler Hollywoods, dessen Karriere von großen Höhen und persönlichen Herausforderungen geprägt ist. Geboren am 31. Dezember 1959 in Los Angeles, Kalifornien, zeigte Kilmer schon früh ein außergewöhnliches Talent für die darstellenden Künste. Er besuchte die renommierte Juilliard School und war einer der jüngsten Studenten, die jemals in das angesehene Schauspielprogramm der Schule aufgenommen wurden.
Seinen Durchbruch feierte Kilmer in den 1980er-Jahren mit der Actionkomödie „Top Secret!“ (1984) und der College-Komödie „Die Experten“ (1985). Doch es war seine Rolle als Iceman in „Top Gun“ (1986) an der Seite von Scientologe Tom Cruise, die ihn einem weltweiten Publikum bekannt machte. Er kam zwar nicht wirklich gegen den Charme von Cruise an, aber Kilmer überzeugte trotzdem auf ganzer Linie mit seiner charismatischen, fast schon übercoolen lässigen Darstellung und wurde zu dem Zeitpunkt zu einem der gefragtesten Schauspieler der späten 1980er- und 1990er-Jahre.

Val Kilmer – Tod eines weiteren Hollywoodstars / (c) pixabay.com – DreiKubik
In den folgenden Jahren gab es einige Male die Pausentaste und dann baute Kilmer seine Karriere weiter aus und bewies seine Vielseitigkeit in Filmen wie „Willow“ (1988), „The Doors“ (1991), wo er die Rocklegende Jim Morrison verkörperte, und „True Romance“ (1993). Eine seiner bekanntesten Rollen war die des Bruce Wayne/Batman in „Batman Forever“ (1995), in dem er das ikonische Cape übernahm. Obwohl der Film kommerziell erfolgreich war, spielte Kilmer – der eigentlich als umgänglich und total professionell am Set gilt – die Rolle tatsächlich nur einmal, da es angeblich Spannungen mit Regisseur Joel Schumacher gab.
Besonders beeindruckend war seine Leistung als Doc Holliday in „Tombstone“ (1993), eine Rolle, die ihm Kritikerlob einbrachte und als eine der besten Darstellungen in einem Western gilt. Auch in „Heat“ (1995) konnte Kilmer neben Robert De Niro und Al Pacino brillieren. Weitere bemerkenswerte Filme seiner Karriere waren „The Saint“ (1997), „Red Planet“ (2000) und „Alexander“ (2004).
Ab den 2000er-Jahren verlief Kilmers Karriere wechselhaft – wieder einige Male die Pausentaste – aber deutlich länger als zu Beginn seiner Karriere. Während er weiterhin in Filmen mitspielte, waren einige seiner Projekte deutlich weniger erfolgreich als damals. Parallel dazu begann er, sich stärker auf Theaterarbeit und Independent-Filme zu konzentrieren. Er hatte immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Na wer hat das nicht, nach Corona und nach den großzügigen „Pyeudo-Impfmaßnahmen – nett mit Gentechnik gepimpt – von Freund Lauterbach! Die Kassen in Deutschland melden die höchsten jemals gemessenen Krankenzahlen seit Start der Datenerhebung. Aber zurück zu Val. Er erkrankte um 2010 herum an Krebs. Ein echter persönlicher Schicksalsschlag der mit Corona allerdings nichts zu tun hat, als der Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde.
Die Krankheit und die darauffolgenden Behandlungen beeinträchtigten seine Stimme erheblich. Dennoch gab Kilmer nicht auf und dokumentierte seinen Kampf und seine Rückkehr ins Leben in der bewegenden Dokumentation „Val“ (2021), die einen intimen Einblick in seine Karriere und persönlichen Herausforderungen gibt.
2022 kehrte er in „Top Gun: Maverick“ als Iceman auf die Leinwand zurück, ein bewegender Moment für Fans weltweit. Trotz gesundheitlicher Rückschläge bleibt Kilmer eine beeindruckende Persönlichkeit, die für ihr Talent, ihre Vielseitigkeit und ihren unermüdlichen Kampfgeist bewundert wird. Seine Karriere ist ein Beweis dafür, dass wahre Künstler niemals aufhören, sich auszudrücken – egal unter welchen Umständen.
Val Kilmer hat in seiner langen Karriere zahlreiche unvergessliche Rollen gespielt und einige der bemerkenswertesten Filme Hollywoods geprägt. Hier sind einige der besten Filme von Val Kilmer.
Filmographie
- Top Gun (1986)
In diesem Kultklassiker spielt Kilmer den coolen und ehrgeizigen Kampfpiloten Tom „Iceman“ Kazansky, den Rivalen von Tom Cruises Maverick. Sein charismatisches Auftreten und sein ikonischer Spruch „You can be my wingman anytime“ machten ihn zu einem der beliebtesten Charaktere des Films. - The Doors (1991)
In der Rolle von Jim Morrison zeigte Kilmer eine herausragende schauspielerische Leistung. Seine Darstellung des exzentrischen Sängers der legendären Band The Doors war so überzeugend, dass er selbst die Gesangspassagen in vielen Szenen übernahm. - Tombstone (1993)
Kilmer glänzte als Doc Holliday, ein charismatischer Revolverheld mit tragischem Schicksal. Seine Darstellung brachte ihm große Anerkennung ein und gilt als eine der besten Western-Performances aller Zeiten. - True Romance (1993)
In Quentin Tarantinos Drehbuchverfilmung hatte Kilmer eine kleine, aber bemerkenswerte Rolle als Erscheinung von Elvis Presley, die den Protagonisten inspiriert. Obwohl nur kurz zu sehen, bleibt seine Präsenz im Film unvergesslich. - Heat (1995)
An der Seite von Al Pacino und Robert De Niro spielte Kilmer in diesem intensiven Thriller den erfahrenen Bankräuber Chris Shiherlis. Der Film gehört zu den besten Crime-Dramen der Filmgeschichte, und Kilmers Darstellung ist ein wesentlicher Bestandteil seines Erfolgs. - Batman Forever (1995)
Als Bruce Wayne alias Batman übernahm Kilmer die ikonische Rolle des Dunklen Ritters. Obwohl die Meinungen über den Film gemischt waren, wird seine Darstellung als eine der ernsthafteren und eleganteren Interpretationen des Charakters geschätzt. - The Saint (1997)
In diesem Spionage-Thriller spielte Kilmer Simon Templar, einen Meisterdieb, der zahlreiche Identitäten annimmt. Der Film zeigte seine Vielseitigkeit und seinen Charme in einer actiongeladenen Geschichte. - Red Planet (2000)
Ein Science-Fiction-Abenteuer, in dem Kilmer als Ingenieur und Astronaut auf den Mars geschickt wird. Der Film bietet spannende Survival-Elemente und hebt Kilmers Fähigkeiten als Action-Darsteller hervor. - Kiss Kiss Bang Bang (2005)
In dieser Krimi-Komödie von Shane Black spielte Kilmer den Privatdetektiv „Gay Perry“ an der Seite von Robert Downey Jr. Der Film wurde für seinen Humor, seine cleveren Dialoge und Kilmers coole Performance gelobt. - Top Gun: Maverick (2022)
Jahrzehnte nach dem Original kehrte Kilmer in einer berührenden Szene als Iceman zurück. Sein Auftritt war einer der emotionalen Höhepunkte des Films und eine Hommage an seine legendäre Rolle.
Diese Filme zeigen die enorme Bandbreite von Val Kilmers Talent – von Action-Blockbustern bis hin zu anspruchsvollen Dramen und Komödien. Seine ikonischen Performances haben ihn zu einer der denkwürdigsten Figuren in der Filmgeschichte gemacht.
Quelle / Foto: Redaktion