Historik trifft Moderne: Briefkästen in Hamburg

Briefkästen haben nicht nur eine praktische Funktion zum Empfang der Post. Sie nehmen mit ihrer Optik außerdem direkten Einfluss auf den Eingangsbereich von Gebäuden und können als Stilmittel zum Einsatz kommen. Ein Blick auf die Modelle in Hamburg zeigt, wie sich der klassische Briefkasten im Laufe der Zeit verändert hat. Nach den ältesten Ausführungen im Stil des Historismus passen sich aktuelle Varianten der modernen Architektur gekonnt an.

Historische Briefkästen aus der Kaiserzeit

Einige der ältesten Briefkästen der Hansestadt stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und wurden aus rustikalem sowie langlebigem Gusseisen gefertigt. Passend zum Historismus sind dabei kunstvolle Verzierungen typisch. Stilisierte Blüten, Tiermotive und Blätter zeugen zum Teil bis heute von der damaligen Handwerkskunst.

Darüber hinaus gehörten aufwändig geformte Griffmulden, verschnörkelte Ornamente und Schnappverschlüsse zu den prägenden Merkmalen historischer Briefkästen der Kaiserzeit. Dank handwerklichem Können und der sorgfältig ausgewählten Materialien erinnern einige der historischen Modelle bis heute an diese stilistisch außergewöhnliche Epoche.

Einige der ältesten Briefkästen der Hansestadt stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und wurden aus rustikalem sowie langlebigem Gusseisen gefertigt

Einige der ältesten Briefkästen der Hansestadt stammen aus dem späten 19. Jahrhundert / (c) pixabay.com – Bildquelle: StefanHoffmann (Pixabay)

Art Déco Briefkästen – schlicht und einfach

In den 1920er und 30er Jahren gewannen Briefkästen im kunstgeschichtlichen Stil Art Déco an Bedeutung. Mit dieser Stilrichtung wurden schlichte Briefkästen zunehmend populär. Neben der funktionalen Gestaltung wurde die nächste Briefkasten-Generation aus einfacheren und leichteren Materialien wie Blech und Stahl hergestellt.

Moderne Briefkästen – hochwertig und in Wunschfarben

Der Wunsch nach zeitloser Eleganz hat sich in Hamburg vielerorts bis heute durchgesetzt. Viele Privathaushalte greifen zu schlichten Briefkästen aus rostfreien Materialien wie Edelstahl, um sowohl von langlebiger Qualität als auch der Unabhängigkeit von kurzlebigen Trends zu profitieren. Neben Silber und Grau gehören Weiß, Grün und Rostbraun zu den beliebtesten Farben für Hamburger Briefkästen.

Zudem werden gerne Briefkästen mit integriertem Klingelschild und Paketboxen verwendet. Letztere ermöglichen die Entgegennahme von Paketen, ohne dass die Empfänger zuhause sind. Paketdienste können die Sendungen einfach in dafür vorgesehene Fächer legen. Oft sind die Päckchen geschützt vor Diebstahl und der Witterung.

Standardisierte Farben – auch für individuelle Wünsche

Das RAL-Farbsystem spielt bei modernen Paket- und Briefkästen eine wichtige Rolle. Weil das internationale Farbsystem auch in Bereichen wie Architektur und Handwerk genutzt wird, lassen sich Briefkästen farblich individuell an Gebäude beziehungsweise Bauelemente anpassen. Einer der beliebtesten RAL-Farbcodes ist 7016 – ein Anthrazitgrau, das moderne Immobilien harmonisch abrundet. Der Paderborner Hersteller Frabox präsentiert zum Briefkasten RAL7016 sogar eine eigene Shop-Seite, weil die Nachfrage nach den anthrazitgrauen Modellen entsprechend hoch ist.

Außerdem erfreuen sich folgende RAL-Farben großer Beliebtheit:

  • RAL 6005: Das Moosgrün aus der RAL-Farbpalette erinnert an historische Modelle aus den 1930er Jahren und findet unter anderem bei modernen Standbriefkästen Verwendung.
  • RAL 9005: Dieses Tiefschwarz macht Briefkästen zu einem edlen Objekt und ist für verzierte Ausführungen mit historischem Charakter ebenso geeignet wie für Design-Briefkästen der neuesten Generation.
  • RAL 3004: Wer sich einen farblichen Akzent wünscht, ist mit Purpurrot bestens beraten. Die kraftvolle Nuance hebt sich von der Umgebung ab und verwandelt jeden Briefkasten in einen Blickfang.

Einige Hersteller verkaufen Briefkästen in allen RAL-Farben. Kundinnen und Kunden müssen lediglich eine der vierstelligen RAL-Farbnummern wählen und bei ihrer Bestellung angeben.

Das RAL Farbsystem wird von der RAL gemeinnützige GmbH (Tochtergesellschaft RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung) verwaltet. Aktuell gibt es drei Farbpaletten mit mehr als 2.500 festgelegten Farbtönen. Auf der offiziellen Internetpräsenz wurden alle RAL Farben zum Stöbern arrangiert. Jede RAL Farbe ist mit einem vierstelligen Code gekennzeichnet.

Die ältesten Briefkästen Hamburgs

In Hamburg hängen auch im 21. Jahrhundert einige historische Briefkästen als Relikt längst vergangener Epochen. Darunter ein goldfarbener Briefkasten im Rathaus und ein grünes Modell aus dem Jahr 1854 am Museum für Hamburgische Geschichte.

Tipp: Die Sammlungen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation (MSPT) umfassen hunderte in- und ausländischer Briefkästen. Wie die MSPT online erklärt, setzten sich Briefkästen erst um 1800 in Deutschland durch. Nach Bayern (1810) und Preußen (1823) folgte Mecklenburg erst 1860 mit der versuchsweisen Einführung. „Hamburg begann fünf Jahre später bereits mit der Aufstellung von 64 Straßenbriefkästen“, heißt es auf der Internetseite der MSPT. Die Museumsstiftung nennt sechs Standorte – Berlin (2), Bonn, Frankfurt, Heusenstamm und Nürnberg – ihr Eigen.

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Quelle / Foto: Redaktion, Bildquelle: StefanHoffmann (Pixabay)

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