Kommt es zur Wiederholung des Mega-Aktiencrashs aus dem Jahr 1987? Immer mehr Banker fühlen sich an das Jahr 1987 erinnert; amerikanische Analysten haben zudem Chartmuster entdeckt, die ebenfalls an den Megacrash erinnern lassen. Auch wenn es vordergründig keine Hinweise auf einen Crash gibt, befinden sich hintergründig vier Risikofaktoren, die ein jederzeitiges Erdbeben auslösen könnten.
Kommt es zum „Black Wednesday“?
- Oktober 1987 – der „Black Monday“. Ein Tag, der in die Geschichte eingegangen ist. Die Kurse der New Yorker Börse stürzten haltlos nach unten. Rückblickend waren verschiedene Vorboten zu erkennen. So etwa der instabile Dow Jones Index, der am Ende des Handelstages 22,6 Prozent verlor. Der „Black Monday“ jährt sich nun zum 29. Mal. Abermals wird es unruhig. Denn US-Analysten haben eine alarmierende Entdeckung gemacht: Die aktuellen Stände des S&P 500 Index (hier bei ETX Capital) erinnern an das Jahr 1987. Bleibt der Kurs unverändert, könnte es bereits am Mittwoch zum Absturz und somit zum verheerenden Börsen-Crash kommen. Einen Anlass gibt es nicht. Die Inflation ist niedrig, das Wirtschaftswachstum passabel, die Arbeitslosigkeit befindet sich auf dem Rückzug und der Jobmotor läuft wie geschmiert. Das perfekte Umfeld für Aktien? Nicht ganz. Vier unkalkulierbare Risikofaktoren können sehr wohl zum Oktober-Crash führen.
Risikofaktor Nummer 1: Die Inflation
Die Preise entwickeln sich moderat; bislang gibt es keine Notwendigkeit für die Banken, die Zinsen zu erhöhen. Die Aktienbörsen konnten in den letzten Jahren extrem von der Niedrigzinsphase profitieren. Würde die Inflation überraschend steigen, würde es die Akteure unvorbereitet treffen. Dass die Positionen dann innerhalb kürzester Zeit liquidiert werden müssten, stellt kein Geheimnis dar.
Ist ein Preisschub aber realistisch? Das Potential ist zumindest gegeben. Das Öl wurde teurer; auch eine unerwartete Zinsanpassung der Federal Reserve könnte die Aktienmärkte treffen. Während die Aktien heute noch als alternativlos gelten, würden sie – bei einer Zinserhöhung – ihre einzigartige Position verlieren.
Risikofaktor Nummer 2: Die Währungshüter
Würde es zu einem vorzeitigen Ende der Kaufprogramme in Japan oder Europa kommen, sind Turbulenzen so gut wie sicher. Die Bank of Japan und die Europäische Zentralbank pumpen Milliarden an Liquidität – und das Monat für Monat – in die Märkte, wobei ein Teil des Geldes direkt in Aktien fließt.
Investoren sind überzeugt, dass die Kaufprogramme verlängert und somit auch noch über den März 2017 bestehen bleiben werden. Würde es zu einer Reduzierung des Kaufvolumens kommen, wären aber die ersten Investoren verunsichert. Ein Umstand, so die Experten, der jedoch jederzeit eintreffen könnte.
Risikofaktor Nummer 3: Der neue kalte Krieg
Dass die Russen und der Westen derzeit nicht die besten Freunde sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Eine gefährliche Konfrontation, die einen neuen kalten Krieg einläuten könnte, steht dem Planeten bevor.
Dass dieser neue kalte Krieg natürlich auch Einflüsse auf die Aktienkurse haben würde, ist den Anlegern bewusst. Die Geopolitik mag zwar immer ein Risiko darstellen, ist aber seit wenigen Wochen derart unsicher geworden, dass sie sehr wohl einen erheblichen Teil dazu beitragen könnte, einen Oktober-Crash auslösen zu können.
Risikofaktor Nummer 4: Das hohe Niveau
In den letzten drei Quartal haben die Unternehmen zwar weniger verdient, die Kurse haben sich aber dennoch nach oben entwickelt. Heute werden 500 Titel im sogenannten S&P-Index mit einem KGV (Kurs/Gewinn-Verhältnis) von über 20 bewertet.
Ein Wert, der sich weit über dem historischen Schnitt befindet. Würde eine Anpassung nach unten erfolgen, kommt es zu unangenehmen Nebeneffekten. Die Friedensdividende würde herausgesogen; andere Kursbewegungen würden ebenfalls korrigiert werden.
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