Fachkräftemangel in Hamburg – Weiterbildung als Lösung

In Hamburg fehlten letztes Jahr 37.000 mittel- und hochqualifizierte Mitarbeiter, besonders betroffen ist die Luftfahrtbranche: 799.000 suchenden Fachkräften standen 836.000 Stellenangebote gegenüber, das entspricht einer Quote von 4,4 Prozent an fehlenden Facharbeitern.

Wanted in Hamburg: Kaufmännische Angestellte

Stark betroffen ist auch die Hotellerie – hier fehlt 24 Prozent hochqualifiziertes Personal, im Bereich der Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt- und Schiffbautechnik sind es 1.790 fehlende Arbeitskräfte mittlerer Qualifikation, das entspricht einer Lücke von rund 22 Prozent. Nach absoluten Zahlen nehmen kaufmännische Berufe den Spitzenplatz ein: 8.800 Fachkräfte werden gesucht, im hoch qualifizierten Bereich fehlen 4.800 Angestellte sowie 2.600 IT-Fachkräfte.

Auch der Hamburger Hafen leidet unter Fachkräftemangel
Auch der Hamburger Hafen leidet unter Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem für die gesamte deutsche Wirtschaft. Immerhin gelingt es rund 50 Prozent der Personalverantwortlichen kleinerer Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern nicht, für mindestens eine freie Stelle die passende Fachkraft zu finden. Und bei KMUs mit über 1.000 Mitarbeitern sind es schon 60 Prozent der Unternehmen, die vergeblich Fachkräfte suchen – das ergab eine Forsa-Umfrage.

Fachkräftemangel mit betrieblicher Weiterbildung bekämpfen

Der beste Weg für Unternehmen, gegen den Fachkräftemangel anzugehen, liegt in der Weiterbildung der eigene Mitarbeiter, zum Beispiel mit einer firmeninternen Microsoft Excel Schulung für kaufmännische Angestellte. Doch genau an dieser Stelle gibt es Verbesserungsbedarf. Experten sehen den Grund darin, dass in Deutschland die betriebliche Weiterbildung nicht klar geregelt ist. Denn weder in den Gesetzen, noch in den Tarifverträgen sind Regelungen zu finden, die die berufliche Weiterbildung genauer definieren und ihr so einen einheitlichen und verbindlichen Rahmen vorgeben. Ebenso fehlen Ansätze zu Organisation, Finanzierung und Zertifizierung.

Ein sinnvoller Ansatz könnten die sogenannten Qualifizierungstarifverträge und Weiterbildungsbudgets sein, die es schon heute in einigen Branchen gibt. So existiert seit 2001 in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg ein Tarifvertrag zur Qualifizierung. Er beinhaltet einen Anspruch auf ein (jährliches) Qualifizierungsgespräch, um den Qualifizierungsbedarf von Arbeitnehmern festzustellen und entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen zu vereinbaren.

Foto: © istock.com/mf-guddyx

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