Die Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg beruhte auf ihrer Stabilität. Nach den vorherigen Verwerfungen der deutschen Nationalstaatsgeschichte bewies der neue demokratische Kernstaat zwischen Rhein und Elbe ein erstaunliches Maß an fortschrittlicher Entwicklung, die sich in geordneten, weithin akzeptierten Bahnen vollzog.
Rechts- und Verfassungsstaat, soziale Marktwirtschaft, eine berechenbares Wechselspiel aus Regierung und gemäßigter Opposition, gesellschaftlicher Grundkonsens und äußere Friedfertigkeit zeichneten die Bundesrepublik aus. Ihr 1988 – ein Jahr vor dem Mauerfall – lediglich das Kompliment der „ausgebliebenen Katastrophe“ (Hans-Peter Schwarz) zuzusprechen, war gewiss eine Untertreibung.
Nicht allein im Rückblick auf die deutschen Abstürze zwischen 1914 und 1945. Vielmehr auch im Vergleich mit dem, was aus der einst so stabilen Bundesrepublik dreißig Jahre nach der Einheit in den 2020er Jahren geworden ist: Innenpolitisch ein polarisierendes patchwork aus zusammenhanglosen Koalitionsregierungen mit wachsender „Systemopposition“ von rechts.
Marktwirtschaft in der politischen Zwagsjacke
Eine ehedem auf Wettbewerb gegründete Marktwirtschaft, die der Staat inzwischen mit Umverteilungspolitik überlädt und nun noch ökologisch transformieren will. Ein Grundgesetz, dessen Kerngehalt an Bürger- und Freiheitsrechten einer Pandemiebekämpfung zum Opfer fielen. Eine früher liberale und tolerante Gesellschaft, die heute ein politischer Moralismus abgrundtief spaltet.
Schließlich eine zunehmend konfliktbereite Außenpolitik, die sich anschickt, Ordnungsfragen in Europa abermals mit militärischer Gewalt zu begegnen. Bundesrepublik wie hast du dich verändert und wo steuerst du hin? Die Entwicklung gibt weit mehr Anlass zur Sorge als zu Gelassenheit, stellt Dr. Wolfgang Klages in seiner aktuellen Expertise fest. Anders als in allen Jahrzehnten vor und nach der Vereinigung kommen auf die Bundesrepublik in den 2020er Jahren ausgesprochen unruhige Zeiten zu.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Will man nicht zulassen, dass die Demokratie politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich erheblichen Schaden nimmt, muss vieles anders werden als es heute ist, vor allem anders gemacht werden. Dazu gehört die zeitgemäße Rückbesinnung auf Garanten des Erfolgs: nicht Ausschluss, sondern Teilhabe innenpolitischer Opposition, Abbau und Abrüstung der gesellschaftspolitischen Konfrontation, Rückkehr zum politischen unantastbaren Rechtsstaat, Entspannungspolitik in Europa.
Andernfalls wiederholt Deutschland Fehler, vor denen einschlägige geschichtliche Erfahrungen die Bundesrepublik in ihren guten und kritischeren Zeiten bislang bewahrt haben.
Quelle / Fotos: respolitica.de
Ähnliche Beiträge:
Erpressung gegen nicht geimpfte Arbeitnehmer: Kündigung unausweichlich?
Video: Herausforderung Bewerbungsgespräch – Wie geht’s richtig?
Während die Welt sich erholt: Deutschland im Problemstrudel
Gegen Fachkräftemangel hilft Förderung des eigenen Fachkräfte-Nachwuchs
Frauen in Führungspositionen: Die Top-Ten der Frauenbranchen
Fragen zum Arbeiten und Leben im Ausland von Auslandsexperten erklärt
Jobmotor statt Existenzgefährung: Digitaler Wandel immer mehr als Chance gesehen
Heimat-Highlights zu Ostern: Tolle Ausflüge in jedes Bundesland
