Umfrage: Barrieren und Potenzial einer freiwilligen Impfung

Hinsichtlich der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes werden aktuell ermutigende Meldungen veröffentlicht. Einige Covid-19 Impfstoffe werden schon mit Freiwilligen getestet, z.T. sogar schon in der abschließenden Phase-III-Studie.

Weitere Impfstoffhersteller planen, damit in den kommenden Monaten zu beginnen (Quelle: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen – vfa). In Deutschland wird bereits überlegt, wie Corona-Impfungen praktisch ablaufen sollen.

Doch um eine Herdenimmunität durch Corona-Impfung zu erreichen, ist eine Akzeptanz für eine freiwillige Impfung bei den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland notwendig. Wie hoch ist das Potenzial einer freiwilligen Corona-Impfung? Welche Barrieren gibt es gegen eine freiwillige Impfung?

Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage
Quelle: (c) „g/d/p Markt- und Sozialforschung GmbH Ein Unternehmen der Forschungsgruppe g/d/p“

Zu diesen Themen führte das Kompetenzcenter gesundheitsumfragen der Forschungsgruppe g/d/p Ende Oktober eine repräsentative Befragung durch.

An der Befragung der Forschungsgruppe g/d/p nahmen 1.000 Bürgerinnen und Bürger teil, die häufig und regelmäßig das Internet nutzen.

Corona-Impfstoff: Potenzial einer freiwilligen Impfung

Knapp die Hälfte (47%) aller Befragten gab an, sich – nach dem aktuellen Kenntnisstand von Ende Oktober – freiwillig impfen zu lassen. 26% der befragten Bürger, also etwas mehr als jeder Vierte, lehnte eine Impfung ab und 27% waren noch unentschlossen. Somit beträgt das Impfpotenzial inklusive der Unentschlossenen 74%.

Bei der Analyse der soziodemografischen Merkmale zeigt sich, dass Frauen bezüglich einer Corona-Impfung deutlich zurückhaltender als Männer sind. Während 57% der befragten Männer sich impfen lassen würden, sind es bei den Frauen nur noch 37%.

Auch in den Altersgruppen werden Unterschiede deutlich: Das Corona-Impfpotenzial steigt mit zunehmendem Alter. Bei Befragten ab 51 Jahren findet man die höchste Aufgeschlossenheit gegenüber einer Impfung.

Corona-Impfstoff: Barrieren gegen eine freiwillige Impfung

51% der Impfgegner*Innen bzw. Unentschiedenen geben als größte Barriere negative Aspekte im Hinblick auf die Entwicklung des Impfstoffes an. Dazu zählen vorrangig eine überhastete Entwicklung, mangelnde Erfahrungen mit dem Impfstoff (33%) sowie das Fehlen von Langzeitstudien bzw. die Angst vor Spätfolgen durch die Impfung (16%).

Jeder Vierte aus dieser Untergruppe gibt an, Angst vor möglichen Nebenwirkungen zu haben.

Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Frauen empfinden die schnelle Entwicklung und die mangelnden Erfahrungen mit dem Impfstoff deutlich stärker als Hemmnis für eine Corona-Impfung.

Folgendes Fazit:

Die Ergebnisse der Befragung weisen darauf hin, dass es möglich ist, 70 % der Deutschen zu einer freiwilligen Covid-19-Impfung zu bewegen. In etwa die Hälfte der Bürger*Innen stand Ende Oktober einer freiwilligen Impfung gegen Covid-19 bereits positiv gegenüber. Gelingt es durch offensive Kommunikationsarbeit, Bedenken bezüglich der schnellen Entwicklung des Impfstoffes zu verringern, könnten weitere 20% zu einer freiwilligen Impfung aktiviert werden. Der Fokus für die Aktivierung sollte in der Kommunikation auf Frauen und jüngere bzw. mittelalte Altersgruppen (unter 50 Jahren) gelegt werden, da in diesen Gruppen die Impfzustimmung am geringsten ist.

Link zur Studie: https://www.gdp-group.com/fileadmin/ms/impfpotenzial_november2020.pdf

Foto / Quelle: www.gdp-group.com

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