Vaterschaftstest im Visa und Asylverfahren

Familienzusammenführungen sind seit dem großen Flüchtlingsstrom aus dem nahen Osten immer stärker nachgefragt. Oft lebt nur ein Teil in Deutschland, der Rest der Familie wartet auf den Nachzug aus Syrien, Afghanistan oder Kenia. Die Verfahren bei den Ausländerbehörden und über Anwälte sind langwierig, teuer und für die Betroffen durch die lange Trennung von den Angehörigen eine Qual.

Die Verfahren ziehen sich länger hin, je weniger Dokumente zum Nachweis der Familienzugehörigkeit existieren. Es fehlen Ausweise, Geburtsurkunden, Stammbücher. Der einzige Weg ist am Ende der genetische Nachweis, der DNA-Test, um zu beweisen, dass die betroffenen Personen zu einer Familie gehören. Von den Behörden wird dieser Weg leider selten empfohlen. Häufig liegt es daran, dass den Behörden, Anwälten usw. dies gar nicht bekannt ist.

Probleme mit dem Nachwuchs
Probleme mit dem Nachwuchs

 

Den DNA Test kennt man eher als klassischen Vaterschaftstest aus dem Fernsehen. Mit dem Gentest ist jedoch viel mehr möglich. Man kann die Vaterschaft testen, aber auch Onkel und Nichten, ebenso Geschwister und Halbgeschwister. In Deutschland gibt es nur wenige zugelassene Prüflabore für das Verfahren des Gentests zusammen mit dem Familiennachzug. Die Galantos Genetics ist ein zugelassenes Labor auf dem Campus der Uni-Mainz, die dieses Verfahren seit Jahren anwendet. Eine enge Kooperation besteht hier zwischen Familienhilfen, Beratungsstellen, freiwilligen Helfern, den Behörden und dem Labor.

Organisiert wird dies durch eine spezielle Stelle im Labor auf dem Campusgelände. Betroffene können sich daher seit Januar 2016 per Telefon an diese Stelle wenden, Tel. 06131-720620. Dort wird Ihnen alles erklärt und das Verfahren beschrieben, wenn es um den Familiennachzug zusammen mit dem Vaterschaftstest oder Gentest geht. Die Checkliste hierfür ist kostenlos erhältlich und wird inzwischen vermehrt von Hilfsorganisationen angefordert.

Das Labor der Galantos ist eine Gründung von Prof. Dr. Maelicke von der Universität Mainz. Von der reinen Laborarbeit im Bereich DNA und Forensik hat sich die Palette der Dienstleitungen in den vergangenen Jahren stark erweitert. Ursprünglichen wurden rein Vaterschaftstests durchgeführt, inzwischen werden neue Verfahren für Kriminallabore und rechtsmedizinische Institute entwickelt.

Foto / Quelle: Galantos Genetics

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