Rieseninteresse an Gesundheits-Apps

Über eine Million Mal haben Nutzer auf der Suche nach einer guten Gesundheits-App die Testbericht-Seite der Plattform Healthon bereits aufgerufen healthon.de/testberichte. Dort können Verbraucher mit vier Filtern ihre Suche nach guten Gesundheits-Apps – anders als in den großen App-Stores – sehr einfach eingrenzen:

1. Wofür wird die App gebraucht, leistet sie Hilfe bei Diabetes, Schmerz, Frauengesundheit, Impfen etc.?
2. Was soll die App können? Werte in ein digitales Tagebuch überführen und auswerten, Daten mit Arzt dem Arzt teilen, Gesundheitswissen vermitteln, an Medikamenteneinnahme erinnern etc.?
3. Von welchem Anbieter soll die App sein, z. B. von einer Krankenkasse, einer Selbsthilfeorganisation oder einem Pharmaunternehmen?
4. Wie umfassend soll die App den Nutzer aufklären über Qualität und Transparenz der gesundheitsbezogenen Informationen?

Nutzer können auf Healthon ihre Suche eingrenzen auf Gesundheits-Apps mit Datenschutzerklärung, Apps mit Angaben zu den Autoren, die für die fachliche Richtigkeit der gesundheitsbezogenen Inhalte verantwortlich sind. Auch jene Apps lassen sich einfach herausfiltern, die über ein Impressum verfügen. Dies Info brauchen nutzen, wenn sie im Falle von Datenschutzverletzungen oder Haftungsansprüchen ihre Rechte durchsetzen wollen.

In Deutschland sind es vor allem die jüngsten (15- bis 19-Jährige) und die ältesten Internetnutzer (60 Jahre und älter), die ihre Gesundheit und Fitness derzeit aktiv mit Apps und Trackern überwachen (31 bzw. 30 Prozent der Befragten) (1). Und es wären sehr wahrscheinlich noch viel mehr, gäbe es da nicht zwei entscheidende Hürden: 1. Das weltweite Angebot in den App-Stores ist riesig und intransparent (2) 2. Verbraucher und Ärzte haben es gleichermaßen schwer zu erkennen, ob eine Gesundheits-App richtig informiert, ob sie Daten korrekt berechnet oder auswertet und die persönlichen Gesundheitsdaten ihrer Nutzer vor dem Zugriff Unbefugter schützt (3,4).

Gesundheits-Apps: Was heißt Qualität und wie findet man sie?
Gesundheits-Apps: Was heißt Qualität und wie findet man sie?

In den letzten Jahren haben sich sowohl in Europa als auch in den USA verschiedene App-Portale etabliert, die über die Qualität von Gesundheits-Apps informieren (5): In Deutschland klärt Healthon über die Qualität deutschsprachiger Gesundheits-Apps auf. Sowohl Menschen mit Volkskrankheiten wie Diabetes, Rückenschmerzen oder Bluthochdruck als auch gesundheitsinteressierte Verbraucher, die nach Ernährungs-, Entspannungs- oder Impf-Apps suchen, finden über 500 qualifizierte, unabhängige Testberichte.

Weil das Risiko, das mit der Nutzung einer Gesundheits-App verbunden ist, sehr stark davon abhängt, was die App kann und wofür sie der Nutzer einsetzt, bietet Healthon auch eine Online-Checkliste www.healthon.de/checkliste, mit der Patienten und Verbraucher selbst einschätzen können, welches Risiko für sie mit der Nutzung einer bestimmten Gesundheits-App verbundenen ist.

Denn abgesehen von einigen wenigen Gesundheits-Apps, die als Medizinprodukte zugelassen und CE-gekennzeichnet sind, gibt es für Gesundheits-Apps bisher keine behördliche Zulassung oder eine inhaltliche Prüfung vor Veröffentlichung in den App-Stores. Um Verbraucher bei der selbstbestimmten Suche und Auswahl einer guten Gesundheits-Apps zu unterstützen, klärt Healthon auf und testet Gesundheits-Apps auf Basis akzeptierte, wissenschaftlicher Standards für gute Gesundheitsinformationen (6,7).

Medienkompetenz von Verbrauchern und Patienten sowie von Therapeuten und Pflegekräften zu stärken und den Verbraucherschutz zu fördern, das sind Ziele des unabhängigen Informations- und Testportals für Gesundheits-Apps Healthon.

(1) GfK Umfrage. Jeder vierte deutsche Internetnutzer setzt auf Gesundheits-Apps oder Fitness-Tracker 29.09.2016.
(2) Health-App Dashboard Healthon. Oktober 2016.
(3) Kramer U, Beyer S, Scherenberg V (2014). Gapp Online-Befragung: Gesundheits-Apps zur Aufklärung, Prävention und Patientenführung. Derzeitige Nutzung, wahrgenommene Chancen, Risiken sowie Einschätzung von Maßnahmen zum Abbau potentieller Hürden. EU Consultation on Mobile Health.
(4) Kramer U, Zehner F. Diabetesmanagement mit Apps (DiMapp). Chancen, Risiken, derzeitige & zukünftige Nutzung, Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen von Betroffenen. Online-Befragung von Diabetikern. Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 – P118
(5) HealthApps: Online-Portale weltweit zur Orientierung für Verbraucher, Patienten & Ärzteschaft. 02.11.2016 Blogbeitrag auf Healthon
(6) Health on the Net Foundation. The HON Code of Conduct for medical and health Webs sites.
(7) Deutsches Netzwerk Evidenzbasierter Medizin e. V. Gute Praxis Gesundheitsinformation. In: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung, Qualität im Gesundheitswesen, 2009 (104) S. 66-68.

Hintergrund: Mit der unabhängigen Informations- und Bewertungsplattform informiert HealthOn e. V. Verbraucher sowie die interessierte Fachöffentlichkeit über Trends und Entwicklungen auf dem Gebiet mhealth und Gesundheits-Apps, um die digitale Gesundheitsförderungen unabhängig, qualitätsgesichert, verbraucherorientiert und patientennah weiterzuentwickeln.

Das Netzwerk um die Bloggerin Dr. Ursula Kramer arbeitet seit 2011 an dieser Informations- und Wissensplattform, die in Deutschland und Europa Zugang zur umfangreichsten Datenbank mit getesteten, deutschsprachigen Gesundheits-Apps bietet. Verbraucher- und Patientenverbände, Kooperationspartner aus Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft, die sich den Satzungszielen von HealthOn e. V. verpflichtet fühlen, können als Mitglieder mitwirken, um Qualität und Verbraucherorientierung von Gesundheits- und Medizin-Apps zu verbessern und den digitalen Wandel im Gesundheitswesen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe fördernd mitzugestalten.

Foto / Quelle: healthon.de, Informations- & Bewertungsplattform für Health-Apps

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