Viele Anleger haben schon von Vorzugs- und Stammaktien gehört. Beide Arten von Aktien stellen einen Bruchteil des Eigentums an einem Unternehmen dar und sind Instrumente, die Anleger erwerben können, um von den künftigen Erfolgen des Unternehmens zu profitieren. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen Vorzugs- und Stammaktien, die Anleger kennen sollten.
Ein wichtiger Unterschied ist, dass die Aktionäre von Vorzugsaktien Vorrang vor den Erträgen eines Unternehmens haben, d. h. sie erhalten die Dividenden vor den Stammaktionären. Sie werden auch zuerst ausgezahlt, wenn ein Unternehmen liquidiert wird. Vorzugsaktien verleihen den Aktionären in der Regel kein Stimmrecht.
Stammaktien hingegen schon, und zwar in der Regel mit einer Stimme pro Aktie. Für diejenigen, die neu in der Welt des Investierens sind und diese Konzepte besser verstehen wollen, kann ein Investitionskurs für Anfänger wertvolle Einblicke in die verschiedenen Arten von Aktien und ihre Eigenschaften geben und Ihnen helfen, fundiertere Entscheidungen auf dem Aktienmarkt zu treffen.
Vorzugsaktien
- Anleiheähnliche Aspekte
Vorzugsaktien sind eine Art von Wertpapieren, die Merkmale von Anleihen und Aktien aufweisen. Wie Anleihen bieten sie Anlegern einen vorhersehbaren Einkommensstrom. Das liegt daran, dass ihre Dividende bei der Ausgabe der Aktien festgelegt wird. Gleichzeitig stellen sie eine Beteiligung an einem Unternehmen dar und werden an einer Börse gehandelt.
Vorzugsaktien haben einen Nennwert, der von den Zinssätzen beeinflusst wird. Wenn die Zinssätze steigen, sinkt der Wert der Vorzugsaktien und umgekehrt. Außerdem ist der Kurs von Vorzugsaktien in der Regel weniger volatil als der Kurs von Stammaktien. Vorzugsaktien haben auch eine Kündigungsmöglichkeit ähnlich wie Anleihen, die dem Emittenten das Recht gibt, die Aktien nach einer bestimmten Zeit vom Markt zurückzunehmen.
Anleger, die Vorzugsaktien kaufen, haben die reale Chance, dass diese Aktien zu einem Rückzahlungskurs zurückgerufen werden, der einen erheblichen Aufschlag auf den Kaufpreis darstellt. Der Markt für Vorzugsaktien rechnet häufig mit Rücknahmen, und die Preise können entsprechend steigen.
- Dividenden
Wie bereits erwähnt, erhalten die Vorzugsaktionäre ihre Dividenden vor den Stammaktionären (die Dividenden erhalten können, aber nicht müssen). Wenn ein Unternehmen eine Dividendenzahlung auslässt, muss es zunächst die rückständigen Beträge an die Vorzugsaktionäre zahlen, bevor es die Stammaktionäre auszahlen kann.
Darüber hinaus sind die Dividenden für Vorzugsaktien in der Regel höher als die für Stammaktien. Die jährliche Dividende pro Aktie wird durch Multiplikation des Dividendensatzes mit dem Nennwert der Aktie berechnet. Die Dividendenrendite einer Vorzugsaktie wird berechnet, indem der Dollarbetrag einer Dividende durch den Kurs der Aktie geteilt wird.
- Stimmrecht
Vorzugsaktien gewähren kein Stimmrecht. Wenn also ein Unternehmen einen Vorstand wählen oder über die Unternehmenspolitik abstimmen muss, haben die Vorzugsaktionäre kein Mitspracherecht, wenn es um die Zukunft des Unternehmens geht.
Stammaktien
- Eigentum und Ansprüche
Stammaktien repräsentieren Eigentumsanteile an einem Unternehmen und einen Anspruch auf Gewinne. Dies ist die Art von Aktien, in die die meisten Menschen investieren. Wenn von Aktien die Rede ist, sind meist Stammaktien gemeint. Tatsächlich wird die große Mehrheit der Aktien in dieser Form ausgegeben. Bei Stammaktien wird der Aktienwert durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
- Stimmrechte
Stammaktien verleihen ein Stimmrecht. In der Regel erhalten die Anleger eine Stimme pro Aktie. Sie wählen die Vorstandsmitglieder, die die wichtigsten Entscheidungen der Geschäftsführung überwachen. Die Aktionäre haben somit die Möglichkeit, die Unternehmenspolitik und die Geschäftsführung zu kontrollieren.
- Wachstum
Stammaktien schneiden in der Regel besser ab als Vorzugsaktien und bieten das größere Potenzial für langfristiges Wachstum. Wenn ein Unternehmen gut abschneidet, kann der Wert einer Stammaktie steigen. Aber denken Sie daran, wenn das Unternehmen schlecht abschneidet, sinkt der Wert der Aktie normalerweise.
- Ausschüttungen
Der Vorstand eines Unternehmens entscheidet, ob er eine Dividende an die Stammaktionäre ausschüttet oder nicht. Sie sind nie garantiert. Tatsächlich zahlen viele Unternehmen überhaupt keine Stammaktien-Dividenden. Wenn ein Unternehmen keine Dividende ausschüttet, werden die Stammaktionäre nach den Inhabern von Vorzugsaktien bezahlt.
Fazit
Anleger bevorzugen Vorzugsaktien wegen ihrer stetigen Erträge, hohen Renditen und stabilen Kurse. Stammaktien bieten jedoch aufgrund ihrer Kursschwankungen ein größeres Wachstumspotenzial und bieten mehr Möglichkeiten für Kapitalgewinne. Zwar sind beide Aktienarten mit Risiken behaftet, doch gelten Vorzugsaktien aufgrund ihrer vorhersehbaren Dividenden und geringeren Kursschwankungen allgemein als weniger riskant.
Quelle / Foto: Redaktion