Silber statt Gold? Anlagemetalle bieten glänzende Chancen in unsicheren Zeiten

Der stille Star unter den Edelmetallen

Üblicherweise bekommt das glänzende Gold meist die große Bühne – und das zu recht. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Silber hat in den letzten Monaten deutlich an Bedeutung gewonnen. Das Metall gilt längst nicht mehr nur als industrieller Rohstoff, sondern als solides Investment für Anleger, die Sicherheit und Substanz suchen. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten erlebt Silber regelmäßig Aufschwünge – und das hat viele gute Gründe.

Doppelrolle: Rohstoff und Wertspeicher

Silber hat eine Besonderheit, die es von anderen Edelmetallen unterscheidet. Es ist zugleich Anlagemetall und industriell stark nachgefragt. Es wird also regelrecht verbraucht. Und die Recyclingnummer ist später sehr seht teuer und langwierig. Während Gold fast ausschließlich zur Wertaufbewahrung und als Schmuck genutzt wird, ist Silber in unzähligen produzierenden Branchen unverzichtbar – von der Elektrotechnik / Halbleiterherstellung  Chips etc. über die Photovoltaik bis zur Medizintechnik. Rund 50 Prozent der jährlichen Silberproduktion fließen direkt in industrielle Anwendungen.

Dieser doppelte Nutzen sorgt dafür, dass der Silberpreis nicht nur von Finanzmärkten, sondern auch von technologischen Entwicklungen beeinflusst wird. Wenn Zukunftsbranchen boomen – und das tun sie ja nicht erst seit letztem Jahr  – steigt die Nachfrage nach dem weißen Metall – und damit oft auch der Preis. Zudem hat sich in den letzten Jahren da nicht wirklich viel getan.

Bullion - Das Industriesilber wartet auf die Verarbeitung

Das Industriesilber wartet auf die Weiterverarbeitung / (c) pixabay.com

Starke Nachfrage durch Zukunftstechnologien

Ein zentraler Treiber ist der Ausbau erneuerbarer Energien. Silber ist ein wichtiger Bestandteil moderner Solarzellen. Ohne das Metall wäre die Effizienz vieler Photovoltaiksysteme kaum erreichbar. Auch in E-Autos, Batterien und Hochleistungschips wird Silber verarbeitet. Mit der globalen Wende hin zu nachhaltiger Energie und Elektromobilität dürfte die industrielle Nachfrage in den kommenden Jahren weiter zulegen.

Analysten erwarten, dass dieser Trend langfristig den Silbermarkt stützt – selbst dann, wenn die Weltwirtschaft schwächelt. Denn während viele Rohstoffe konjunkturabhängig sind, bleibt der technologische Bedarf nach Silber konstant hoch.

Anlageform mit Substanz

Silber ist auch als Investment interessant. Anleger können wählen zwischen physischem Silber – also Münzen und Barren – oder Papierformen wie ETFs und Zertifikaten. Physisches Silber gilt als inflationssichere Reserve, während börsengehandelte Fonds mehr Flexibilität bieten. Besonders in Phasen steigender Inflation oder geopolitischer Unsicherheit gewinnt Silber an Attraktivität, weil es als stabiler Gegenwert zu Papierwährungen gesehen wird.

Ein weiterer Vorteil: Der Einstiegspreis ist im Vergleich zu Gold deutlich niedriger. Wer also Edelmetalle zur Diversifikation seines Portfolios nutzen möchte, kann mit Silber bereits mit kleineren Beträgen starten – ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen.

Preistrends der vergangenen Jahre

In den letzten zehn Jahren zeigte der Silberpreis starke Schwankungen. Nach dem Hoch über 40 US-Dollar je Unze im Jahr 2011 folgte eine längere Seitwärtsbewegung. Erst seit 2020 ist wieder mehr Dynamik im Markt. Die Corona-Pandemie, Lieferengpässe und steigende Energiekosten führten zu einem deutlichen Preisanstieg.

Seitdem bewegt sich Silber in einem Bereich zwischen 22 und 30 US-Dollar pro Unze – mit gelegentlichen Ausbrüchen nach oben, wenn Unsicherheit an den Finanzmärkten zunimmt. Für langfristig orientierte Anleger ist das Metall trotz dieser Schwankungen attraktiv, denn es bietet Substanz, Knappheit und Zukunftspotenzial.

Prognose: Wohin geht die Reise?

Viele Experten erwarten, dass Silber in den kommenden Jahren weiter an Wert gewinnen könnte. Der Grund: steigende industrielle Nachfrage, begrenzte Fördermengen und eine mögliche geldpolitische Lockerung in den USA und Europa. Wenn die Zentralbanken die Zinsen wieder senken, dürfte das Edelmetall – ähnlich wie Gold – profitieren.

Hinzu kommt der Trend zur Dekarbonisierung. Der weltweite Ausbau von Solarenergie, Windkraft und Elektromobilität sorgt für einen regelrechten Nachfrageboom. Sollte die Produktion nicht im gleichen Tempo wachsen, könnte das Angebot knapp werden – und der Preis weiter steigen.

Realistisch betrachtet, halten viele Marktbeobachter in den nächsten zwei bis drei Jahren Preise zwischen 60 und 80 US-Dollar pro Unze für möglich. Langfristig – also über fünf bis zehn Jahre – könnten auch neue Höchststände über 120 US-Dollar erreichbar sein, wenn die industrielle Nachfrage weiter zunimmt.

Fazit: Silber bleibt spannend

Silber hat sich von einem unterschätzten Rohstoff zu einem der vielseitigsten Anlagewerte entwickelt. Die Kombination aus sicherer Wertanlage und wachsender Bedeutung in Zukunftstechnologien macht das Metall besonders interessant.

Wer heute in Silber investiert, setzt auf Stabilität, Nachhaltigkeit und technologische Entwicklung zugleich. Das Metall glänzt damit nicht nur im Schmuckkästchen – sondern auch im Depot. Und eines ist sicher: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit hat Silber das Potenzial, stärker zu glänzen als je zuvor.

Quelle / Foto: Redaktion, Disclaimer: Die Redaktion von hamburg040 weist darauf hin, dass die Informationen auf seinen Seiten keine Anlageberatung darstellen / (c) pixabay.com – tookapic

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