Die meisten haben das ein oder andere Stück im Schrank oder tragen es am Körper. Die Rede ist von Schmuck. Schmuck kommt in unterschiedlichen Formen, Farben und eben auch mit unterschiedlichen Bedeutungen vor. So kann ein Ring für den einen einfach ein schickes Mode-Accessoire sein, während es für den anderen ein sehr wichtiges und liebgewonnenes Stück ist, welches Erinnerungen und große Bedeutung enthält, beispielsweise nach einer Diamantbestattung.
Sie wissen nicht, was eine Diamantbestattung ist? Kein Problem, dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach. Wir möchten außerdem tiefer eindringen in die Geschichte und Entstehung von Schmuck. Welche Materialien wurden genutzt, wer trug Schmuck und was ist der heutige Grund? Denn so schön er auch ist – warum trägt der Mensch denn eigentlich Schmuck, wie kam es dazu und was bedeutet das alles?
Schmuck historisch betrachtet
Dass der Mensch Schmuck trägt, ist schon seit langer Zeit so. Neueste Forschungen zeigen, dass Menschen sich wohl schon vor 100.000 mit Muscheln und anderen Naturelementen schmückten. Auch damals schon hatte Schmuck mehr als eine Bedeutung. Er konnte als Zeichen der Zugehörigkeit eines Stammes oder einer bestimmten Klasse getragen werden, als Wert, mit dem gehandelt werden konnte, als hübsches Extra oder er konnte einen praktischen Nutzen haben.
Schmuck sah jedoch nicht immer so aus, wie heute. Was zunächst Muscheln, Knochen, Perlen und Tierzähne waren, wurde etwas später zu bestimmten Steinen und Bernstein. Etwas später kamen dann Kupfer und Bronze hinzu, nachdem die Menschen erkannt hatten, dass sich diese Materialien formen ließen. Entsprechend der Formbarkeit kamen mit Bronze und Kupfer so auch neue Formen und Möglichkeiten hinzu. Wieder etwas später kamen dann mit der Metallverarbeitung und der Glasherstellung wieder neue Stoffe, Formen und Schmuckstücke hinzu.
Auch Kunststoff wurde nach seiner Entdeckung schnell in Schmuck verwandelt. Je kostbarer die Materialien wurden, desto mehr wanderte die Bedeutung des Schmuckes von rituellen Bedeutungen hin zum Handel und zum Statussymbol. Doch auch heute noch ist dies weit nicht die einzige Bedeutung eines Schmuckstückes. Welche Bedeutungen kann Schmuck also haben?
Statussymbol und Wert für den Handel
Wie eben schon genannt, war Schmuck schon früher ein Zeichen der Zugehörigkeit eines Stammes oder einer Klasse. Im Grunde hat sich hierbei auch heute nicht viel verändert. Bestimmte Orden tragen einen Ordensring, Eheleute tragen Eheringe, um nach außen hin zu zeigen, zu wem sie gehören. Viele Ureinwohner tragen noch heute den Schmuck ihrer Vorfahren und auch in der westlichen Welt gilt eine teure Uhr am Handgelenk für ein Zeichen dafür, dass der Träger finanziell gut gestellt ist.
Selbst das Handeln, weiterverkaufen und verpfänden von wertvollen Schmuckstücken ist noch heute ein Brauch. Wer finanzielle Sorgen hat, kann seinen Schmuck verkaufen und so von dem Erlös seine Geldsorgen kleiner machen. Schmuck aus wertvollen Materialien wie Gold, Silber, Platin, Perlen oder Edelsteinen ist neben Geld noch heute eines der bewährtesten Handlungsmittel.
Erbe: Die Erinnerung an Verstorbene
Wer Schmuck von einer geliebten Person erbt, der hält diesen meist in ganz besonderen Ehren. Und dies ist auch kein Wunder. Schließlich besitzt der geerbte Schmuck nicht nur einen materiellen, sondern auch einen emotionalen Wert, den kein anderes Stück so schnell ersetzen kann: Er ist gefüllt mit der Erinnerung und der geistigen Verbindung an einen lieben Menschen.
Im Normalfall bekommt der Erbe die Erbgegenstände erst nach dem Ableben eines Menschen, daher wächst der emotionale Wert eines solchen Stückes natürlich noch einmal, da die betreffende Person nicht mehr ist. Ein geerbtes Schmuckstück einer verstorbenen Person zu tragen, sorgt dafür, dass sich Erbe und Verstorbener auf einer geistigen Ebene dennoch nah sein können, auch wenn sie es physisch nicht mehr können.
Eine andere Variante, die jedoch den gleichen Effekt hat, ist die Diamantbestattung. Hierbei wird die Kremationsasche eines Verstorbenen in einem Verfahren mit neuesten Technologien unter hohem Druck zu einem Diamanten gepresst. Dieser kann dann in ein Schmuckstück verwandelt und von den Hinterbliebenen getragen werden. Bei dieser Variante ist der Erbe dem Verstorbenen tatsächlich physisch ganz nah, wenn auch in einer neuen Form.
Emotionaler Wert der Erinnerung an ein Ereignis oder an eine Person
Schmuck ist etwas, das klein und handlich genug ist, um es stets bei sich zu haben oder direkt zu tragen. Daher eignet sich Schmuck ganz besonders gut dafür, an besondere Ereignisse oder Personen zu erinnern. Wer beispielsweise in Urlaub fährt und sich an diesen Erinnern möchte, kommt vielleicht mit einem Fußkettchen mit einer Muschel von dem schönen Urlaubsstrand wieder.
Wer sich frisch verliebt hat, trägt vielleicht ein Amulett mit dem Foto des oder der Angebeteten. Die bereits erwähnten Eheringe sind ebenfalls nicht nur ein Zeichen der Zugehörigkeit, sie erinnern den Träger auch an den lieben Träger des Gegenparts.
Religion, Aberglaube, Rituale und Gesundheit
Und um gleich bei den Eheringen zu bleiben: Auch die Religion, bestimmte Riten oder Aberglaube kann ein Grund sein, Schmuck zu tragen. Wer kirchlich heiratet, tauscht beispielsweise hier die Ringe in einem christlichen Ritual. Ob Rosenkranz, Gebetsring oder die Hand der Fatima – Schmuck ist nicht nur bei Ureinwohnern und alten Stämmen ein Zeichen für Religion, ein Schutzgegenstand für Aberglaube oder ein Gegenstand für Rituale. Es gibt eine ganze Welt der Steinheilkunde, in der man lernen kann, welcher Edelstein welche Kräfte hat.
Rosenquarz für die Liebe, Amethyst gegen Kopfschmerzen und Citrin belebt und macht fröhlich. Wer sich beginnt mit den Edelsteinen zu beschäftigen, wird wahrscheinlich schon bald diverse Ringe an den Fingern haben, um all die positiven Eigenschaften der Steine in seinem Leben begrüßen zu dürfen. Ob und wie sehr ein Stein tatsächlich etwas bewirken kann, das sei dem Träger selbst überlassen, es gibt jedoch Studien, die die heilende Wirkung von (Halb-)Edelsteinen belegen.
Fashion
Natürlich muss nicht jedes Schmuckstück eine besondere Bedeutung haben – im Gegenteil. Denn auch die pure, ästhetische Wirkung von Schmuck ist ein Grund und eine Bedeutung des Schmuckes an und für sich. Ob Kunststoff oder edle Materialien, Schmuck wurde schon immer (auch) zur Verschönerung und Verzierung getragen. Und hierzu sei gesagt: Schmuck in seiner eigentlichen Bedeutung ist nicht auf Halsketten, Armreifen, Ringe und Ohrringe begrenzt.
Mit jeder Kultur, jeder Generation kommen nicht nur andere Klamotten in Mode, sondern auch andere Schmuckstücke. So gelten heute auch Body-Painting (also das Bemalen von Körperteilen), Tattoos und Piercings als Schmuck – eben als Verzierung des Körpers. Schon die Indianer nutzen Körperbemalung als Verzierung, wenn sie Feste feierten oder in den Krieg zogen.
Viele afrikanische Stämme nutzen Piercings als Zeichen des Erwachsenwerdens und Tattoos sind bei den Maori, was dem Indianer seine Körperbemalung ist. Insofern sind die meisten Modetrends in der Schmuckwelt nicht neu, sondern einfach abgeschaut und umgewandelt. Bei uns stehen bei Piercings, Tattoos und Bodypainting jedoch meist die ästhetischen Gründe im Vordergrund.
Seine ganz eigene Bedeutung
Was Ihr Schmuck Ihnen auch bedeutet, es gibt wohl keine schönere Form, etwas auszudrücken, als ein Schmuckstück, was Ihren Körper ziert. Ganz egal ob es sich um einen Ring, eine Kette, eine Brosche, einen Armreif, ein Diadem, einen Fußring oder ein Tattoo, ein Brillant im Zahn oder einen Nasenring handelt: So verschieden wie die Geschmäcker sind, sind auch die Bedeutungen, die ein Schmuckstück haben kann. Was dem einen ein ästhetischer Hingucker ist, ist dem anderen seine Verbundenheit zu einer geliebten Person oder seinem Glauben.
Ob Mode Accessoire, Erbstück, Erinnerung, religiöses Schutzschild oder Diamantring aus der Diamantbestattung – jedes Schmuckstück ist ganz eigen und hat seine ganz eigene Bedeutung, die Sie am allerbesten selbst verstehen und kennen.
Foto / Quelle: Lonite