Die Freie und Hansestadt Hamburg hat nicht umsonst einen Ruf als „Kaffeestadt“: Bereits vor knapp 150 Jahren entstand eine Warenterminbörse, in der Rohkaffee gehandelt wurde. Kaffee und edle Gewürze zählten zu den wichtigsten Waren, die die Stadt reich machten – schließlich war sie schon damals einer der Hauptumschlagspunkte für Güter aus Asien und Südamerika.
Wie wurde Hamburg zur Kaffeestadt?
Von der Eröffnung der Rohkaffee-Warenterminbörse im Jahre 1887 bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs lag der deutsche Handel mit Kaffee fest in den Händen von Hamburger Kaufleuten. Rund um die Kaffeebörse am Pickhuben konzentrierten sich die zahlreichen Großhändler für Rohkaffee.

Der Tchibo Coffee Service erfreut sich grosser Beliebtheit
Und auch die Röstereien suchten sich einen Platz in der Speicherstadt, in der sich an manchen Stellen Rösterei an Kaffeehändler reihte. Die starke Inflation in den 20er Jahren und die Zerstörung der Hansestadt im zweiten Weltkrieg brachten den Handel mit den aromatischen Bohnen jedoch fast zum Erliegen.
Seit den späten 50er Jahren konnte wieder ein Aufschwung beobachtet werden: Eine neue Börse und größere Speicherhäuser wurden eröffnet, sodass vor allem große Kaffeehändler und Röstereien ihr Einflussgebiet wieder auf die vorherige Größe ausdehnen konnten. Heutzutage werden jährlich mehr als 1 Millionen Tonnen roher Kaffee nach Hamburg gebracht und größtenteils dort verarbeitet.
Die drei Wellen der Kaffeekultur
Der Genuss von Kaffee kann in mehrere Wellen eingeteilt werden: In Zeiten der Industrialisierung hielt das Getränk zum ersten Mal Einzug in Privathäuser – Kaffee wurde damit zu einem der beliebtesten Getränke in industrialisierten Staaten.

Ein Duft der auch nicht Kaffeeliebhaber immer wieder verzaubert
Die zweite Welle begann vor nicht allzu langer Zeit: Der Kaffeegenuss wurde durch global agierende Kaffeehäuser international, sodass heute in Hamburg die gleichen Kaffeespezialitäten wie in New York City getrunken werden – der Coffee-to-go und Trendgetränke wie mit Sirup aromatisierte Getränke auf der Basis von Espresso sind seitdem aus dem urbanen Leben nicht mehr wegzudenken.
Welle Nummer 3 führt zurück zu den Wurzeln: Kleinröstereien, die einzigartige aromatische Erlebnisse fernab des geschmacklichen Mainstreams schaffen möchten, lassen gezielt Kaffeesorten kultivieren und miteinander kreuzen, wie es sonst nur bei der Produktion von Wein üblich ist.
Fairtrade& Co. – die neuesten Entwicklungen
Nachhaltigkeit ist auch in Bezug auf Kaffee ein wichtiges Schlagwort: So ist fair gehandelter Kaffee mit dem Fair Trade Siegel ein immer beliebter werdendes Gut – die Verbraucher möchten nicht nur, dass ökologische Standards eingehalten werden, sondern wünschen sich auch, dass die Bauern in den meist sehr armen und politischen Anbauländern von ihrer Arbeit leben können.
Eine weitere neue Entwicklung ist, dass die Verbraucher immer mehr selbst in die Hand nehmen möchten: Einfacher Filterkaffee wird immer mehr von Kaffeespezialitäten verdrängt, die gerne selber über einen Siebträger zubereitet werden können. Das Unternehmen Tchibo Coffee Service knüpft an diesen Trend an und bildet in seiner Kaffeeakademie in Hamburg nicht nur Baristas aus, sondern bringt in der Gastronomie auch Laien bei, wie das Beste aus der Kaffeebohne herausgeholt werden kann.
Fotos: Tchibo Coffee Service